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1.3.6 Spaltung in arm und reich

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Der neue Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (19. September 2012) zeigt wer die Gewinner der letzten Krisen sind. Nach Berechnungen des Versicherungskonzerns Allianz stieg das Bruttovermögen der Privathaushalte in Deutschland von 1992 bis 2012 um mehr als auf das Doppelte. Von 4,6 Billionen auf 10 Billionen Euro. Zehn Prozent der Haushalte besitzen dabei mehr als die Hälfte des gesamten Wohlstandes, während 50 Prozent der Bevölkerung nur über EIN Prozent des Nettovermögens verfügt. Dazu haben die Unterneh-mensgewinne in den letzten 10 Jahren um 50 Prozent zugenommen, während die Reallöhne kaum zunahmen. Allein diese Zahlen belegen, dass entgegen dem Versprechen der sozialen Marktwirtschaft, Wohlstand für alle zu schaffen, nicht eingehalten wurde. Es gibt kein Land in Europa das so viele Minijobs anbietet wie Deutschland. Dadurch haben wir gegenüber den meisten anderen Ländern, was die Arbeitslosenzahl anbelangt, jetzt einen Vorteil. Die Rechnung wird aber noch präsentiert werden. Alle, die von diesen Jobs leben und selbst wenn sie mehr als 40 Jahre Vollzeit arbeiten, sie werden in die Altersarmut fallen. Anders aus-gedrückt sie werden im Alter Harz4 oder eine ähnliche Unterstützung benötigen. Die Sozialunterstützung wird dadurch anwachsen. Es werden jetzt schon Zahlen genannt, die man nicht hören will. Man rechnet mit etwa 1/3 der Menschen mit Altersarmut. Die Schere zwischen Reichen und Armen geht nicht zu, sondern öff-net sich immer weiter. Innerhalb dieser Zahlen kann eine Sprengkraft sich ent-wickeln, die jede Vorstellung übersteigt.

Wenn ich an die 70er Jahre, an meine Hippie und Antiatomkraftzeit denke, dann erinnert mich das auch an eine Zeit, als unsere sogenannte Demokratie von heute auf morgen in einen Polizeistaat für alle verwandelt wurde, die gegen die Atomkraft waren. Mit Unterstützung der „freien Presse“ wurde das Volk nach Strich und Faden angelogen und die meisten Menschen wollten nicht einmal wissen, dass sie angelogen wurden. Man musste uns nur zu Chaoten, und Ver-rückten stempeln, die die demokratische Ordnung durcheinanderbringen wollen, um den größten Teil der Bevölkerung gegen uns aufzubringen. Es ging um Macht und sehr viel Geld und nicht um Recht oder „Wahrheit.“ Dies hat mir gezeigt, wie die marktkonforme Demokratie, wenn es um Macht und Besitz-stände geht, ganz schnell Menschenrechte und die Rechtsstaatlichkeit für eine kurze Zeit außer Kraft setzen kann, um ihre Interessen mit Hilfe der Polizei durchzusetzen. Heute geht es, wenn ich an die Zustände in halb Europa denke, um ganz andere Gefahren und Gewaltdimensionen. Die Occupy Bewegung kann ganz schnell zu einer bedrohlichen Gefahr für die Besitzenden werden. Not-standsgesetze können dann schnell aus der Schublade geholt werden. De-mokratien können heute ziemlich schnell andere Gesichter zeigen, die einer De-mokratie eigentlich nicht würdig sind.

Wir müssen jetzt nach friedlichen Wegen suchen, um unser System zu wandeln, um dadurch möglichen Krisen, die wir nicht mehr einschätzen können zuvor zu kommen.

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