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3SPRINTTRAINING

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Schneller durch Sprints und Fangspiele

Die Schnelligkeit gehört, laut dem Ausbildungssystem von Ajax Amsterdam (TIPS: Technik, Intelligenz, Persönlichkeit, Schnelligkeit), zu den Grundelementen des Fußballs. Der sprintstarke Spieler hat in allen Bereichen des Spiels Vorteile. Bei gleicher Distanz erreicht er immer vor dem Gegner den Ball. Er hält Bälle im Spielfeld, die bei langsameren Spielern ins Seitenaus gegangen wären. Er kann wegdribbelnde Gegner einholen und sie unter Druck setzen.

Der Muskel hat wie der Kopf ein Gedächtnis. Jeder absolvierte Sprint macht einen Spieler schneller. Deshalb sollten die Spieler in jeder Trainingseinheit Sprints absolvieren. Ein Sprinttraining ist wichtig, man darf hier aber keine Wunder erwarten. Den Spieler kann man nur innerhalb seiner biologischen Voraussetzungen schneller machen. Doch selbst kleine Geschwindigkeitsverbesserungen wirken sich positiv aufs Spiel aus.

Um die Spieler optimal in ihrer Schnelligkeit zu verbessern, absolvieren sie gleichermaßen zyklische und azyklische Sprints, d. h. gerade Sprints und Sprints mit Richtungswechsel. In diesem Kapitel finden sich daher Sprintübungen (gerade Sprints) und Fangspiele (azyklische Sprints). Eine gute Koordination und Reaktivkraft begünstigt einen Geschwindigkeitszuwachs. Alle Aufwärmübungen in diesem Buch enthalten koordinative Elemente und durch die „Sonderaufgabe Burpees“, die die Verlierer in den Wettbewerben absolvieren, verbessert sich die Reaktivkraft.

Sprintübungen sollten immer im aufgewärmten und noch „frischen“ Zustand erfolgen. Die Spieler absolvieren je Einheit etwa 10-16 Sprints über 10-15 Meter. Zwischen den Sprints pausieren sie etwa 45 Sekunden. Eine Verbesserung der Schnelligkeit erfolgt nur bei voller Intensität des Sprints. Das Schnelligkeitstraining reduziert die Kraftreserven. Die Spieler müssen nach diesem Trainingselement mit ihrer Kraft haushalten. Sie können sich so besser auf die Trainingsinhalte konzentrieren.

Auch die Fangspiele sollten erst nach der Erwärmung stattfinden. Fangspiele kennzeichnen sich durch viele kurze Sprints in alle Richtungen. Hier wird insbesondere Antrittsschnelligkeit und Beweglichkeit trainiert. Eine gute Beweglichkeit ist im Fußball wichtig, weil sie bei allen Aktionen mit Wendungen, Drehungen, Richtungswechselsprints und Sprüngen nötig ist. Dabei werden Muskeln, Sehnen und Bänder gestärkt. Die Gelenkreichweite wird optimiert und man beugt Verletzungen vor.

Bei Fangspielen müssen Spieler innerhalb kürzester Zeit, abhängig von etlichen Faktoren, immer wieder neue Entscheidungen treffen. Die Aufgabe ist zu komplex, um sie auf intellektuellem Wege zu lösen. Dadurch entsteht bei Fangspielen positiver Stress. Um nicht zu verlieren bzw. zu „Schaden“ zu kommen, versetzt ein natürlicher Schutzmechanismus den Spieler in einen Flow-Zustand. Dadurch wird die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit drastisch erhöht und der Mensch kann sich „schützen“. Die Spieler verlieren das Zeitgefühl und vergessen alle Dinge außerhalb des Spiels. Alle Situationen scheinen nun lösbar zu sein. Dieser positive Gefühlszustand steigert auch das Selbstbewusstsein und fördert den Teamgeist.

Sprintübungen bzw. Fangspiele immer im Wechsel absolvieren und sie mindestens 1 x in der Woche ausführen. Das Sprinttraining sollte nicht zulasten (zeitlich) anderer Bereiche gehen. Die Trainingseinheit dann einfach um etwa 10 Minuten verlängern.

300 Übungen für ein neues Fußballtraining

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