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Jeff Buckley „Mystery white Boy” (2000)

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Die Legendenstrickmaschine surrt und surrt. Klar: Jeff Buckley war Sohn eines früh verstorbenen Genies und starb selber früh, ertrank 1997 im Wolf River, einem Zufluss des Mississippi, in Memphis, Tennessee. Die Legendenstrickmaschine webt deshalb Albumtitel wie „Mystery white Boy“, sie schickt sogar seine Mutter auf Interviewtour, und sie verlängert unablässig das schmale Œuvre, was am besten mit Livealben wie diesem geht. Es versammelt sperrige Auftritte aus zwei Jahren (1995/96) und auf drei Kontinenten. Kraftvolle und – bei aller Dynamik – beängstigend intime Songs eines Hochbegabten, dem nur der exzessive Vortrag geeignet zu sein schien, um dem Brodeln der Gefühle gerecht zu werden. Nichts gegen diese Musik, nur etwas gegen die Stilisierung, gegen das Surren der Legendenstrickmaschine, die nicht mal vor Platzierungsplattheiten zurückschreckt: Das letzte Stück ist „Hallelujah/It’s all over“. Eine Dramaturgie à la Hollywoodtrash.

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