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Schneechaos

Schließlich kam der Winter 78/79. Ich hatte inzwischen meinen Motorradführerschein gemacht und fuhr regelmäßig mit meinem vom Nachbarn erstandenen alten Heinkel-Motorroller zur Ausbildungsstelle. Hierdurch verkürzte sich die Anreise um fast eine Stunde. In diesem Winter musste ich allerdings wieder auf Bus und Bahn umsteigen, es schneite fortlaufend.

Im Februar 1979 kam der Sonntag mal wieder viel zu früh, ich musste los. Das Schneien war inzwischen schon zum Schneesturm angewachsen. Auf den letzten Drücker kam ich doch noch zur Kaserne. Die ganze Nacht tobte der Sturm. Am nächsten Morgen fiel das Wecken aus. Ich war allein auf der Stube. Draußen lag meterhoch die weiße Pracht. Ich zog mich pflichtbewusst an und wollte das Haus verlassen. Eine zwei Meter hohe Schneewehe verschloss die Tür. Aus einigen anderen Stuben kamen Kollegen, die es, wie ich, noch geschafft hatten, anzureisen. Gemeinsam verließen wir das Gebäude durch ein Fenster der Lee-Seite und versackten teils bis zum Bauch im Schnee. Inzwischen war auf der Fahrstraße ein Radlader zu uns vorgedrungen. Wir wurden mit Schaufeln und Schneeschiebern ausgerüstet und durften den 300 m langen Weg zur Kantine durch meterhohen Schnee schaufeln. Völlig abgekämpfte gab es nach vollbrachter Arbeit erst einmal Frühstück. Weniger als die Hälfte der Polizeischüler hatte es geschafft, die Kaserne zu erreichen. Nach und nach trudelten in der Woche noch einige ein. Am Wochenende war nicht daran zu denken, nach Hause zu fahren. Die Schneekatastrophe beherrschte das ganze Land. Wir wurden zu einigen Schneeschaufeldiensten auch außerhalb der Kaserne herangezogen. Auch das nahe gelegene Altenheim wurde befreit.

Aufzucht- und Haltungsanleitung für Jungbullen

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