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1.1 Aristoteles, Galen und Nemesius: Die Ursprünge der Ventrikellehre Aristoteles’ Konzeption der psychē

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Aristoteles ist der erste große Biologe, dessen Abhandlungen und Beobachtungsdaten Bestand hatten. Sein philosophisches Weltbild prägte das europäische Denken bis zur wissenschaftlichen Revolution des 17. Jahrhunderts und in gewisser Hinsicht auch später noch. Und obwohl er fast nichts über das Nervensystem wusste, sind seine fundamentalen, das Leben und lebendige Wesen betreffenden Konzeptionen unverzichtbar, will man das Denken früher Wissenschaftler wie Galen und Nemesius verstehen, die das Nervensystem und seinen Einfluss auf die kognitiven, kogitativen, affektiven und willentlichen Vermögen des Menschen erforschten. Darüber hinaus war seine Konzeption des Menschen, des Verhältnisses zwischen Organen und Funktionen und zwischen dem Körper und den charakteristischen Vermögen dessen, was er ‚die psychē‘ nannte, tiefgründig und fundiert. Die aristotelische Konzeption der psychē und die cartesianische Konzeption des Geistes, die jene im 17. Jahrhundert ablöste, konstituieren in bestimmter Hinsicht zwei fundamental unterschiedliche Möglichkeiten des Nachdenkens über die menschliche Natur, die auf die neurowissenschaftliche Reflexion über die Integrationstätigkeit des Nervensystems stets anregend gewirkt haben.

Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften

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