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Die psychē eines Lebewesens ist aus seinen ersten Wirklichkeiten konstituiert

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Bei den Wirklichkeiten (entelechiai) einer Substanz handelt es sich um jene Dinge, die sie zu einem bestimmten Zeitpunkt ist oder tut. Zu ihren Wirklichkeiten zählen (ziemlich verwirrend) ihre Vermögen (d.h. die aktiven und passiven Möglichkeiten, die sie aktuell besitzt). Solche können besessen werden, ohne zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgeübt zu werden – die Sehenden erblinden nicht im Schlaf, und Menschen, diejenigen, die Englisch sprechen, hören nicht auf, diese Sprache zu beherrschen, wenn sie nichts sagen. Aristoteles bezieht sich auf die nicht ausgeübte dispositionale Kraft (hexis) eines Lebewesens als erste Wirklichkeit (z.B. sehen zu können, Englisch zu beherrschen), im Gegensatz dazu bezeichnet er die Ausübung einer dispositionalen Kraft (die momentane Aktivität des Betrachtens von etwas oder des Englischsprechens beispielsweise) als zweite Wirklichkeit (energeia). Wenn die Seele die Wirklichkeit des Körpers ist, wie nahegelegt, so ist sie das nur als erste Wirklichkeit. Denn ein lebendes Wesen hat eine Seele – das heißt, verfügt über seine unverwechselbaren definierenden Vermögen –, unabhängig davon, ob es wach ist oder schläft.

Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften

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