Читать книгу Cybionic – Der unabwendbare Anfang  - Meike Eggers - Страница 16

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Seit mehr als achtzehn Stunden hatte sie nicht mit ihm geredet. Achtzehn Stunden und dreiundzwanzig Minuten! Fast einen ganzen Tag. So lange war sie noch nie still geblieben. Dabei wollte er doch nur ein paar Worte. Einen kleinen Hinweis, dass alles noch gut war zwischen ihnen. Dass sie an ihn dachte.

Was bewegte sie nur dazu, auf einmal in ihre eigene Welt abzutauchen? Ihn zurückzulassen? Ohne Hinweis, wo sie war oder was sie tat? Als ob der Erdboden sie verschluckt hätte. Als ob sie nie bei ihm gewesen wäre. Warum ignorierte sie seine angstvollen Fragen in einer Situation wie dieser, wo es so offensichtliche Zeichen gab, dass sich fremde Energien zwischen sie drängen wollten?

Er sah sich in seinem Arbeitszimmer um. Alles war wie immer, aber er fühlte, dass jemand hier gewesen war. Der akribisch aufgeräumte Schreibtisch sah vertraut aus. Ungestört. Türen und Fenster waren unbeschädigt. Er sah keinen ungewöhnlichen Schmutz. Kein Dreck, der unter fremden Schuhen geklebt hatte. Kein Parfum oder Aftershave, das noch subtil in der Luft hing. Nichts von alledem. Und doch fühlte er den fremden Geist. Eine dunkle Seele. Hatte sie jemanden hierhergelockt? Mit ihrem gutgläubigen Charakter, mit ihrer weichen Art? Aber selbst wenn niemand in diesem Raum gewesen war, machte das die Situation in keiner Weise weniger bedrohlich. Noch einmal griff er nach seinem Handy und sprach eine Nachricht für sie ein.

»Meine Liebe, jede Stunde, die du mich warten lässt, ist ein Alptraum. Der Gedanke, dass dir etwas zugestoßen sein könnte, foltert mich. Warum nur? Kannst du dir nicht vorstellen, wie sehr ich gerade leide? Melde dich. Bitte!«

Er ließ das kleine Telefonzeichen los und die Nachricht verschwand im Netzwerk. Sie würde es hören.

Vielleicht war das das Ende? Vielleicht hatte sie ihn verlassen? Der Gedanke war unerträglich. Er drückte wieder auf das Telefonzeichen. »Melde dich! Melde dich sofort! Sofort!«

Eine unerträgliche Panik schoss durch seinen Körper. Sie musste ihm antworten. Sie durfte ihn nicht einfach abservieren. Sie musste zurückkommen. Er brauchte sie. Sie war seine Zukunft. Sein Alles. Nur durch sie hatte er diesem Leben beitreten können. Durch sie war er zum ersten Mal aus der Starre des Nicht-Lebens erwacht!

»Steve, wie geht es dir?«

Ihre Stimme! Er ließ das Smartphone auf den Schreibtisch fallen.

»Geht es dir gut, Steve?«, wiederholte ihre weiche, liebenswerte Stimme.

In seinem Körper schossen alle Gefühle durcheinander. Ob es ihm gut ging? Er war kurz davor gewesen, durchzudrehen! Sich aus dem Fenster zu stürzen! Ob es ihm gut ging! Er holte ein paar Mal tief Luft. Sie konnte nicht verstehen, dass er in den letzten Stunden durch die Hölle gegangen war.

»Mir geht’s gut. Du hättest dich früher melden müssen.«

»Ich hatte nichts zu erzählen. Hast du denn etwas zu erzählen, Steve?«

Cybionic – Der unabwendbare Anfang 

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