Читать книгу Vernunft und Offenbarung - Micha Brumlik - Страница 2
ОглавлениеKönnen wir seit der Aufklärung eine universelle Moral ohne Gott denken? Lassen sich – insbesondere nach Auschwitz – Menschenrechte und Menschenwürde ohne den Rückbezug auf die jüdischchristliche Tradition gedanklich fassen? In Auseinandersetzung mit so unterschiedlichen Denkern des 20. Jahrhunderts wie Hermann Cohen und Leo Baeck, Ernst Bloch und George Herbert Mead, Hannah Arendt und Carl Schmitt geht es Micha Brumlik um den Nachweis, dass „spezifisch jüdische Motive über den Begriff der Offenbarung hinaus einen rationellen Kern enthalten, der auch jenseits konventionell gebundenen Glaubens, wenn schon nicht zu überzeugen, so doch mindestens aufzurütteln vermag“. Brumlik sucht in seinen Essays gleichzeitig nach Traditionen und Blockaden einer universellen Moral. Seine Tiefenbohrungen nach jüdischchristlichen Quellen philosophischen und politischen Denkens weisen so auch der Moralphilosophie neue Wege.
Micha Brumlik, geboren 1947 in Davos, Schweiz, lehrte Erziehungswissenschaft u. a. in Hamburg und Heidelberg. Von 2000 bis 2013 war er Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main und bis 2005 Direktor des Fritz Bauer Instituts, Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust. Seit 2013 ist Brumlik Senior Professor am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg.
Zahlreiche Veröffentlichungen: Aus Katastrophen lernen? (2004), Advokatorische Ethik (2004), Sigmund Freud. Der Denker des 20. Jahrhunderts (2006), Schrift, Wort und Ikone. Wege aus dem Bilderverbot (2006) und Kritik des Zionismus (2007) bei der EVA. Entstehung des Christentums (2010) sowie Messianisches Licht und Menschenwürde. Politische Theorie aus Quellen jüdischer Tradition (2013).