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7 Tee to Green

Die Komposition einer Golfbahn

Man nehme: eine Wiese, grabe ein Loch und markiere es mit einer Fahne … Nein, so einfach ist eine Golfbahn nicht erklärt. Nicht mehr jedenfalls. Früher war das so. Aber damals mussten die Altvorderen vom Schlag eines Tom Morris Sr. in den Dünenlandschaften der britischen Küste auch bloß das beste Routing wählen und ausstecken, die grandiose Gestaltung war eh naturgegeben.

Heutzutage verbietet der Naturschutz zumeist dergleichen, stattdessen hat es der Platzarchitekt vornehmlich mit Agrar- und Industriebrachen zu tun – mit leerer Leinwand, deren golferische Gestaltung im Idealfall zu einer gelungenen Renaturierung führt. Drei Grundbausteine braucht es, damit ein Gelände zum Golfloch wird: Abschlagsbereiche für unterschiedliche Spielstärken; mehr oder weniger viel Fairway (früher „fair green“), das sich tatsächlich vom fairen, weil kurzgemähten Weg Richtung Ziel ableitet; schließlich die Putt-Flächen von durchschnittlich 450 bis 550 Quadratmetern, die sich mit der ausgeklügelten Gestaltung des Umfelds und schützenden Bunkern als ganze Grünkomplexe gegen die sportliche Eroberung stemmen.


Planspiel: Die Komposition von Golflöchern aus der Computer-„Feder“ des Architekten. Nummer 3 zeigt ein auf unterschiedlichen Wegen anspielbares Grün.


Praxis: Bahn 9 und 18 des Südplatzes im Golf- und Country Club Seddiner See nahe Potsdam münden in ein von Bunkern geschickt verteidigtes Doppel-Grün.


Kaum Grenzen für Kreativität

Dazwischen und drumherum sind der Kreativität des Designers kaum Grenzen gesetzt, spielbar sollte es bleiben, nie unfair werden. Länge, Verlauf, Platzierung und Form von Hindernissen (Bunker, Grasmulden, Gewässer), Konturen und Reliefs von Fairways und Grüns, unterschiedliche Gras-Schnitthöhen und, und, und: Der Notenfundus für die Komposition eines Lochs gibt genug her, um den Spieler auf einer Achterbahn des Anspruchs über die Runde zu bringen.

Schon höhere Wissenschaft ist etwa die subtile Modellierung der Grüns durch Neigungen (Slopes) und Höhenwechsel (Breaks) – was im Verbund mit Wuchshöhe (2,5 bis 4 Millimeter) sowie Bewässerung des Rasens enormen Einfluss auf den rollenden Ball hat und vom Spieler vor dem Putten richtig „gelesen“ werden sollte. Oder der Einsatz von optischen Täuschungen durch trickreiche Gestaltung von Bunker- und Grünkanten. Oder die sinnvolle Verwendung von „Templates“, dem angepassten Nachbau von Design-Elementen berühmter und zeitlos reizvoller Golfplätze.

101 Dinge, die man über Golf wissen.

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