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Gut für den Darm, entzündungshemmend und ballaststoffreich

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Jeder Körper hat permanent mit kleinen Entzündungen zu kämpfen. Für den gesunden Organismus ist das kein Problem! Problematisch wird es erst, wenn diese Entzündungen über lange Zeit den Körper plagen. Dann werden sie chronisch, beeinflussen das Immunsystem und können krank machen.

Doch der Reihe nach. Vielleicht haben Sie schon gehört, dass das Immunsystem in unserem Darm »sitzt«. Stellt man sich statt eines kleinen Männchens oder Frauchens viele kluge Zellen vor, die den Körper vor gefährlichen Eindringlingen schützen, darf man der Aussage ruhig Glauben schenken. Denn 70 Prozent aller Immunzellen sollen laut Experten im Dünn- und Dickdarm angesiedelt sein. Die Immunzellen fungieren wie ausgebildete Bodyguards, die schädliche von guten Bakterien unterscheiden können. Diese Unterscheidungen sind im Darm besonders häufig zu treffen. Etwa 80 Prozent aller Abwehrreaktionen laufen hier ab. Zudem tummeln sich dort nicht nur die schädlichen Bakterien, sondern auch 99 Prozent Ihres lebenswichtigen Mikrobioms – der Gesamtheit aller Mikroorganismen, die bei Ihnen wohnen und die Ihren Körper gesund halten. Keine leichte Aufgabe für die Immunzellen, da den Überblick zu behalten.

Deshalb bekommen sie im Verdauungsorgan Unterstützung von den Darmbakterien. Sie sitzen auf der Darmschleimhaut und verhindern, dass schädliche Bakterien die Darmwand passieren, in das Blutsystem gelangen und Entzündungen verursachen. Sollte es dennoch einmal ein Bakterium durch die Darmwand geschafft haben, attackiert das Immunsystem den Eindringling und die Gefahr ist gebannt. Dringen jedoch viele schädliche Bakterien gleichzeitig oder über eine längere Zeit über die Darmschleimhaut in das Gewebe ein, dauert der Kampf an und chronische Entzündungen können entstehen.

An diesem Punkt kommt Ihre Ernährung ins Spiel! Denn auch Lebensmittel wie beispielsweise zuckerreiche, raffinierte und prozessierte Produkte sowie zuckergesüßte Getränke können die Entstehung von Entzündungen in Ihrem Körper begünstigen. Zum Beispiel regt eine typisch westliche fett- und proteinreiche Ernährung mit viel Fleisch und Fast Food das Wachstum von Bakterien an, die Entzündungen fördern. Gleichzeitig können andere Lebensmittelinhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe oder Probiotika aus fermentierten Milchprodukten entzündungshemmend wirken. Sie versorgen die hilfreichen Darmbakterien mit Energie und helfen ihnen so bei der Arbeit.

Um die Darmgesundheit zu fördern, eignen sich vor allem ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte oder Gemüse. Die unverdaubaren Fasern in den Nahrungsmitteln sorgen dafür, dass sich der Darm mehr anstrengen muss, um Fremdkörper zu entsorgen. Die Darm(fort)bewegung wird so gefördert. Dadurch steigt die Durchblutung, was wiederum gut für die Immunzellen ist. Der Darm bleibt »fit« und sein Abwehrsystem wird gestärkt.

Auch Milchsäurebakterien unterstützen die Arbeit Ihrer Darmbewohner beziehungsweise Ihres gesamten Immunsystems und mildern Entzündungsprozesse. Sie sorgen für ein leicht saures Milieu im Darm, was die Ausbreitung der schlechten Bakterien hemmt. Sauermilchprodukte wie Joghurt oder Buttermilch, aber auch andere fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kimchi sind im Darm daher stets willkommen. (Mehr zur Fermentation von Lebensmitteln und ihren gesundheitlichen Vorteilen lesen Sie in Kapitel 7.)

Fermentierte Lebensmittel sowie ein hoher Anteil an ballaststoffreichen Vollwertprodukten unterstützen das Mikrobiom im Darm. Eine nachhaltige Ernährung stärkt auf diese Weise das Immunsystem im Kampf gegen gesundheitsgefährdende Eindringlinge und hemmt Entzündungen.

Nachhaltige und gesunde Ernährung für Dummies

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