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Zur Einführung

Zwei Drittel aller Deutschen, also rund 50 Millionen, sind Mitglieder der katholischen oder evangelischen Kirche. Zum Vergleich: Der nächstgrößere Verein, der Deutsche Sportbund, hat nur 25 Millionen Mitglieder. Doch die Kirchen beider Konfessionen werden immer leerer. Die Zahl der Taufen geht kontinuierlich zurück, die Zahl der Kirchenaustritte wird nicht geringer. Seit 1990 hat sich die Zahl der Katholiken in Deutschland um 2,8 Millionen bzw. um 9,9 Prozent verringert. Schon seit 1974 ist sie rückläufig.1 Ähnlich sieht es in den Kirchen der Reformation aus.2 65 Prozent der Jugendlichen finden, die Kirche habe keine Antworten auf die Fragen, die sie wirklich bewegen.3

Andererseits geht aus einer groß angelegten, 2007 durchgeführten Umfrage der Bertelsmann Stiftung hervor, dass sich 50 Millionen von 80 Millionen Deutschen als „religiös“ bezeichnen.4 Und jeder fünfte von ihnen stuft sich sogar als „hochreligiös“ ein. 10 Millionen Deutsche als „hochreligiös“?5 Kann man von einem „Megatrend Religion“6 sprechen?

Hier tritt eine merkwürdige Diskrepanz in unserer Gesellschaft zutage:

 einerseits stetig rückläufige Zahlen der Gottesdienstbesucher,

 andererseits weit verbreitete Religiosität – ohne Gott.

Angesichts dieser Situation erscheint es mir angebracht, den Ursachen dafür etwas intensiver nachzuspüren.

Religiös ohne Gott

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