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5.

Bru Shaupaard

Shaupaards Leben war öde und leer gewesen. Trotz all der Verantwortung, die stets auf seinen Schultern geruht hatte. Trotz des Splitters der VECU, den er in sich getragen hatte. Dies alles war nichts im Vergleich zur Erhabenheit gewesen, die er nun fühlte und die ihn ausfüllte.

Die VECU sprach durch ihn. Sie war in ihm. Ein Wesen, das einstmals ein Konglomerat von Galaxien beherrscht und mit weiser Umsicht durch die Wirren der Zeit geleitet hatte, benutzte ihn, um sich zu artikulieren.

Shaupaard trug die VECU voll Stolz in sich.

Obwohl er wusste, dass er diesen Zustand nicht allzu lange ertragen konnte.

Irgendwann würde sein Geist ausbrennen. Aber er würde voll Freude seinen Tod hinnehmen und bestenfalls bedauern, dass er die Triumphe der zurückgekehrten Superintelligenz nicht mehr miterleben würde.

Oder?

Würde sie einen Platz für ihn haben, würde sie Bru Shaupaard in sich aufnehmen?

Einerlei. Er musste sich um vordringliche Aufgaben kümmern und den Lebewesen an Bord der RAS TSCHUBAI die Botschaften der VECU nahebringen. Dies war seine Aufgabe als Parolgeber.

Er betrat die Zentrale des Schiffs. Er kannte die Terranischstämmigen mittlerweile gut genug, um in ihren Mienen lesen zu können. Sie fürchteten und verachteten ihn.

Er stellte sich neben Kommandant Holonder und gab Befehl, die Übertragung seiner Rede im ganzen Schiff zu gewährleisten.

ANANSI gehorchte.

»Ich bin der Parolgeber«, sagte er auf Interkosmo. »Was ich sage, sind die Worte der VECU.«

Pause. Niemand sprach. Die Zentralemitglieder blickten ihn an, harrten weiterer Worte.

»Ihr werdet der Superintelligenz helfen, sich erneut in Ancaisin zu etablieren. Ein erster Schritt auf dem Weg zu früherer Größe muss es sein, ihrem Gegner Schmerz zuzufügen. Deshalb werden wir einen Abyssalen Triumphbogen angreifen, der eben erst im Entstehen ist.«

Leises Gemurmel. Die Terranischstämmigen flüsterten miteinander in dem Versuch, seine Aussagen zu verstehen.

»Dieser Abyssale Triumphbogen entsteht im Prascaisystem. Die Vorarbeiten dazu laufen bereits auf der Sauerstoffwelt Talzmant. Dort hat sich vor Jahrhunderten ein Labor- und Forschungskomplex der Vecuia befunden, in dem Shenpadri und Cairaner Mikrorelikte untersucht haben. Mikrorelikte sind kleinere und nicht mehr funktionsfähige Hinterlassenschaften anderer Superintelligenzen, die die VECU interessierten.«

Die Unruhe wurde größer. Einige Bordmitglieder sperrten sich, ihre Körper spannten sich an. Ihre innere Bereitschaft, der VECU zu helfen, war gering.

»Die Reise ins Prascaisystem wird etwa einen Bordtag in Anspruch nehmen. Alle weiteren Informationen zu euren Pflichten und Aufgaben erhaltet ihr, sobald es notwendig ist.«

Sie mochten seinen Ton nicht. Sie verachteten ihn. Shaupaard fühlte ihre Abneigung.

Also fügte er hinzu: »Bitte denkt daran, dass die VECU nicht euer Feind ist. Uns eint die gemeinsame Aufgabe, Ancaisin von einer schrecklichen Gefahr zu befreien. Die Superintelligenz schätzt die Zusammenarbeit mit euch. Unter anderen Umständen hätte sie die RAS TSCHUBAI gewiss nicht einfach so in Besitz genommen. Aber ihre Mittel sind derzeit beschränkt. Deshalb bittet sie um euer Verständnis und eure Mitarbeit.«

Bru Shaupaard gab Zeichen, die Übertragung zu beenden. Er plumpste neben Holonder in einen Sessel und ließ sich Wasser bringen. Sein Kopf brannte, all seine Glieder schmerzten. Die VECU bemühte sich redlich, ihn zu schonen. Aber sie war einfach zu stark, zu viel, zu großartig.

Er hatte vermutlich nicht mehr lange zu leben.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

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