Читать книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan - Страница 128
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Penelope Assid
Die Vun schrien und rieben ihre Fangbeine aneinander. Eine grässliche Melodie entstand, die von immer mehr Insektoiden aufgenommen und verstärkt wurde. Das Entsetzen war körperlich spürbar; sie zitterten, bewegten sich unkontrolliert, verfielen in Panik.
Assid sah sich nach ihren Gefährten um. A Hainu bemühte sich, beruhigend auf die Vun einzuwirken, während Amanje den Rest des kleinen Trupps der RAS TSCHUBAI zusammensuchte und sich so weit wie möglich von den geschockten Insektoiden entfernte.
Nur sie stand isoliert da, wenige Schritte von Bru Shaupaard entfernt. Im Notfall konnte sie jederzeit mithilfe ihrer Flugaggregate fliehen ...
Konnte sie das wirklich? Die Energieversorgung ihres Anzugs schwankte, setzte immer wieder aus. Die Anwesenheit der VECU sorgte für unkontrollierbare Ausfälle bei allen Geräten, die Assid an sich trug.
»Bru!«, rief sie dem Cairaner zu. »Du musst das Manifestum abbrechen. Die VECU schafft es nicht. Du musst sie wieder in dich aufnehmen!«
Shaupaard schien sie nicht zu hören. Immer noch stand er reglos da, den Kopf nach oben gereckt, den Blick auf das unfertige Ei geheftet, das aus unzähligen zerschnittenen Totenköpfen der Vun bestand.
»Bru!«, rief sie nochmals über den weiter anschwellenden Lärm und das Geschrei der Insektoiden hinweg. »Du musst etwas unternehmen!«
Ein Knall ertönte, so laut, dass er die Vun verstummen ließ. Das Ei der VECU zerplatzte. Seine Einzelteile schossen in alle Richtungen davon. Einige fielen in unmittelbarer Nähe zu Boden, andere stürzten auf die Ebene hinab. Immer mehr Blitze durchzuckten das Firmament, immer stärker wurde der Geruch nach Ozon, immer stärker vibrierte Assids Körper.
Es war, als suchte die VECU nach einem Fluchtweg. Als wäre ihr finaler Zufluchtsort vernichtet worden und als brauchte sie rasch eine Ausweichmöglichkeit, um überleben zu können.
Assid fühlte Hitze, die gewaltsam in sie eindrang, ihr Inneres ausfüllte, sie zu verbrennen drohte. Und nicht nur sie. Rings um sie klagten und jammerten die Vun. Manche sanken zu Boden, bei andren quoll Rauch aus den Facettenaugen.
Sie schrie. Sie hielt den Schmerz nicht länger aus. Sie wollte sich die Haut vom Leib kratzen, das rohe Fleisch zum Vorschein bringen und so lange darin herumwühlen, bis sie die Ursache ihrer Pein gefunden hatte ...
Und dann war alles vorbei.
Es wurde still. Die VECU entwich aus ihr und hinterließ bloß einen bitteren Geschmack auf Assids Gaumen.
Totenschädel, die eben noch zu Boden gestürzt waren, stiegen erneut hoch und begannen mit der Neukonstruktion des eiförmigen Elements.
»Was ist da unten los, verdammt?«, hörte sie eine Stimme über Funk. »Könnt ihr mich hören? Seid ihr in Ordnung?«
Onker Dou. Der stellvertretende Chef der Inneren Sicherheit.
»Es geht uns gut«, antwortete Assid. Sie fühlte mit einem Mal Ruhe und innere Zufriedenheit.
Sie blickte zum Ei hoch, dessen Teile zu leuchten begonnen hatten und dessen Kraft immer deutlicher spürbar wurde. »Hier geschieht gerade etwas ganz Wundervolles.«