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Andreas Eschbach und PERRY RHODAN

Die Vorgeschichte zum »großen« PERRY RHODAN-Roman

von KLAUS N. FRICK


Andreas Eschbach und ich haben zwei grundsätzliche Dinge gemeinsam.

Eines davon: Wir sprechen dieselbe Sprache. Andreas Eschbach ist in Ulm geboren und in Stuttgart aufgewachsen. Er würde sicher sagen, dass Lichtjahre sein Schwäbisch von dem meinen trennen – aber wir sind beide Schwaben.

Das andere ist, dass wir in früher Jugend von etwas fasziniert waren, das unser Leben mehr oder weniger beeinflussen sollte: Wir lasen PERRY RHODAN-Romane. Daraus entwickelten sich unsere Berufe. Andreas Eschbach wurde ein bekannter Schriftsteller. Ich wollte immer ein Schriftsteller werden, wurde aber »nur« Redakteur. Bei der gemeinsamen Arbeit haben wir uns dann doch getroffen.

Das Perryversum

und Andreas Eschbach

Der erste Roman, bei dem ich mit Andreas Eschbach zusammenarbeitete, war »Der Gesang der Stille« und erschien am 22. September 1998. Er war der erste Gastautor, der bei PERRY RHODAN veröffentlicht wurde.

Zuerst wollten wir, dass Andreas Eschbach einen speziellen Roman schrieb. Er wollte aber unbedingt einen Roman haben, der in der eigentlichen Serie spielte, und er wollte nach einem typischen Exposé schreiben. Trotzdem wurde es ein Roman, der sich aus dem üblichen Rahmen hervorhob.

Wenn man sich noch einmal anschaut, wie »Der Gesang der Stille« abläuft, kann man sich kaum das Exposé vorstellen. Dieses sah vor, dass Reginald Bull zusammen mit einem anderen Menschen eine fremde Welt besucht, dort in allerlei Gefahren verwickelt wird und am Ende entkommt.

Was macht man aus dieser Geschichte? Es gibt zwei Hauptfiguren, die auf einer Welt voller feindseliger Roboter sind und eigentlich keine Überlebenschance haben, dort aber wertvolle Informationen suchen ...

Man könnte eine einfache Geschichte erzählen, in der viel geballert wird. Man könnte Nebenfiguren erfinden, mit denen die zwei Helden mehr oder weniger gelungene Dialoge führen würden. Oder man würde eine Schnitzeljagd als Hilfsmittel benutzen, in deren Verlauf die zwei Hauptfiguren über den Planeten gehetzt werden, um alle möglichen Informationen einzusammeln.

Andreas Eschbach entschied sich für eine originelle Lösung: Weil die eine Figur, eben Reginald Bull, relativ unsterblich ist, macht er die andere zu einem Todgeweihten.

Sein Begleiter hat eine Krankheit, die er vor allen anderen geheim hält, die aber bald tödlich verlaufen wird. Ein Todgeweihter und ein Unsterblicher gehen also gemeinsam in einen Einsatz. Und auf einmal geht es in dem Roman nicht mehr um kosmische Geheimnisse oder feindselige Roboter, sondern um allzumenschliche Themen: um die Angst vor dem Tod, um das Altern und um Krankheiten.

Das zieht der Autor bis zum furiosen Ende des Romans durch, was mich damals begeisterte und was ich auch heute noch stark finde. Der Roman ist spannend erzählt, es gibt viel Action, und zwischendurch gibt es Dialoge, die einen richtig packen. Als ich damals das Manuskript zur Seite legte, sagte ich mir, dass der Autor eigentlich einen neuen Serienmythos erfunden hat.

Andreas Eschbach hinterließ damals also einen sehr positiven Eindruck. Er begründete eine Reihe von Gastautoren, zu der längst auch Autoren wie Tanja Kinkel, Gisbert Haefs, Markus Heitz und Richard Dübell gehören.

»Der Gesang der Stille« wirkte also nach, der Roman war überhaupt nicht still ...

Das Perryversum

und das Eschbachversum

Ich habe fast alles gelesen, was Andreas Eschbach veröffentlicht hat. Ich habe auch fast alles gelesen, was unter dem Titel PERRY RHODAN erschienen ist – das ist ein bisschen mehr, aber man kann es kaum vergleichen.

Was aber auffällt: In nur wenigen Romanen ist es dem Autor gelungen, in der Serie seine unverwechselbaren Spuren zu hinterlassen. Er hat immer wieder gezeigt, dass man sogar auf den 60 Seiten eines Heftromans eine komplexe Welt entwickeln kann. Er hat bewiesen, dass alles Gerede über Trivialliteratur in die falsche Richtung geht:

Ob ein Roman trivial oder anspruchsvoll ist und welche Rückschlüsse der Leser aus seiner Lektüre zieht, hat sicher nichts mit dem Umfang zu tun oder der Art und Weise, wie er veröffentlicht worden ist.

Andreas Eschbach zeigte mit »Der Gesang der Stille« und den Romanen, die darauf folgten, immer wieder, dass er sich im PERRY RHODAN-Universum sehr gut auskennt und stets seine eigene Note einbringt. Als die Idee aufkam, er könnte einen »ganz großen Roman« verfassen, der von der Jugend des Weltraumfahrers erzählt, war mir sofort klar, dass er optimal für dieses Thema geeignet sein würde.

Ich wusste, Andreas Eschbach würde den Nerv treffen. Er würde die Vergangenheit des Astronauten Perry Rhodan so einfangen, dass langjährige Leser davon begeistert sein würden und er zugleich allen Serienfremden die Anfänge des »Perryversums« vermitteln könnte.

Damit würde sich im Übrigen ein Kreis schließen: Der Jugendliche, der begeistert PERRY RHODAN gelesen hatte, schrieb als Bestsellerautor einen Roman über die Jugend des Serienhelden – die Verschmelzung zwischen dem Perry- und dem Eschbachversum ist damit endgültig geschafft!

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1)

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