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Adh Arradhu musste sich einem Tribunal stellen.

Nandh Nadhama konnte – wollte – nur Schlechtes über ihn zu sagen. Der Ausbilder zählte all seine Verfehlungen auf, sprach über mangelhaften Einsatz in den Trainingshallen und fand unzählige Gründe, um ihn vor dem Schiffskommandanten schlechtzumachen.

»Danke, Ausbilder Nadhama«, sagte Bodh Aputhar. »Adh muss seine Übungsleistungen also gehörig verbessern, will er darauf hoffen, jemals die Maatschaft zu verlassen. Aber«, Aputhar hob den Drittarm weit an, »er hat in einer Situation höchster Not rascher und vernünftiger reagiert als viele meiner Offiziere.«

Der Kommandant blickte um sich und fasste einige seiner Leute ins Auge.

»Wir wurden am falschen Arm gepackt«, fuhr er fort. »Wir waren überheblich. Wir glaubten, die Lage unter Kontrolle zu haben und haben die Alarmsignale überhört. Das soll uns allen eine Lehre sein. Wenn ein Maat einen Fehler macht, bestrafen wir ihn und ziehen ihm Punkte ab. Wie aber soll ich mit euch hier in der Zentrale umgehen? Ihr wart nicht von der hormonellen Übersättigung beeinflusst und bei klarem Verstand. Trotzdem ist es euch nicht gelungen, die Lage an Bord der POD-2202 unter Kontrolle zu bekommen.«

»Wir hätten es geschafft, wenn ...«

»Unterbrich mich nicht, Nadhama! Auch du hast den Fehler der Selbstüberschätzung begangen und tust es noch immer. Übe dich wenigstens jetzt in ein wenig Demut.«

Der Krillschwarm vor Nadhamas Gesicht entfernte sich ein wenig. So, als wollten die Positronikteilchen auf Distanz zum Ausbilder gehen. Arradhu nahm es mit Genugtuung zur Kenntnis.

»Nur ein unbedarfter Maat konnte auf die Idee kommen, ausgerechnet den Feind um Unterstützung zu ersuchen. In diesem Fall kam ihm seine Naivität zugute, das muss ich anerkennen. Denn wir alle wären zu stolz dazu gewesen, um Hilfe zu bitten. Nicht wahr? Wir waren gedemütigt worden, hatten die gefangenen Olubfaner verloren, hingen in einem schwer beschädigten Schiff fest.«

Betretenes Schweigen herrschte. Zu Arradhus Erstaunen sagte auch sein Vater kein Wort. Der sonst so wortgewaltige Hannadh Arradhu stand mit gekrümmtem Drittarm da und ließ die Schelte seines Kommandanten über sich ergehen.

»Adh hat nicht mit dem Feind kooperiert. Er hat die Olubfaner auch nicht bei ihrer Flucht unterstützt. Er hat uns allerdings Details über den Eindringling verschwiegen – und über seine Begegnung mit diesem winzigen Wesen.«

Arradhu senkte den Kopf. Dies war der Hauptvorwurf, den man ihm machte. Er würde dafür büßen müssen. Durch vermehrte Übungsdienste, durch Punkteabzug, durch noch mehr Strenge der Ausbilder.

»Adh hat allerdings eine Schwäche der Fremden instinktiv erkannt«, fuhr der Kommandant fort. »Dazu gratuliere ich ihm ausdrücklich. Denn diese Wesen im Kugelraumer haben merkwürdige Moralvorstellungen. Sie lassen sich über ihren Hang zu Gefühlsduseleien erpressen. Nur deshalb haben sie uns geholfen – und nur deshalb sind wir noch am Leben. Behalten wir das im Hinterkopf. Lernen wir aus dieser Begegnung, dieser Niederlage. Denn wir werden der Besatzung dieses Schiffs eines Tages wieder begegnen, dessen bin ich mir sicher.«

Bodh Aputhar ließ den Drittarm schwer zu Boden sausen, die Ansprache war beendet. Seine Offiziere kehrten schweigend an ihre Arbeitsplätze zurück. Es gab viel zu tun. Bei der Energiespeisung der Triebwerke musste improvisiert, all die Schäden im Inneren der POD-2202 beseitigt werden.

So war es an Bord eines Ladhonenschiffs. Sie kämpften. Sie gewannen oder sie verloren. Sie lernten. Sie waren wissbegierig. Sie gaben niemals auf – und sie waren die durchtriebensten, rücksichtslosesten Piraten der Milchstraße.

Adh Arradhu fühlte Stolz. Er hatte das Richtige getan. Es fühlte sich gut an, in seiner Haut zu stecken.

»Bilde dir bloß nicht zu viel ein auf diese offizielle Belobigung«, sagte Nadhama leise zu ihm. »Ich freue mich darauf, dich in einer Viertelstunde in der Optimum-Halle zu sehen. Du weißt, was dich erwartet, wenn du auch nur eine Sekunde zu spät bist.«

Der Ausbilder verließ die Zentrale, Adh Arradhu blieb unschlüssig stehen. Ein weiterer Punkteabzug scherte ihn nicht sonderlich. Da war etwas, was er noch haben wollte. Was er noch brauchte.

Und tatsächlich: Sein Vater suchte den Blickkontakt mit ihm. Sein Auge glänzte, der Hautkamm leuchtete im Rot der Zufriedenheit. Hannadh Arradhus Lamellen waren weit geöffnet, und er gab einen Ton der Anerkennung von sich.

»Nicht schlecht gemacht«, sagte Vater. Er drehte sich abrupt um und kümmerte sich nicht weiter um ihn.

ENDE

Tenga hat seine Kompetenzen weit überschritten und sich selbst und seine Mission damit in erhebliche Gefahr gebracht. Dennoch muss sie als Erfolg gewertet werden. Doch die Fragen hinsichtlich der Situation der Milchstraße und des Geheimnisses um Terra sind längst nicht geklärt.

Michael Marcus Thurner, der Autor des vorliegenden Romans, verfasste auch Band 3003, der am 8. März 2019 unter folgendem Titel erscheinen wird:

DAS TRIUMVIRAT DER EWIGEN

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1)

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