Читать книгу Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen - Pete Hackett - Страница 41

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Augenblicklich legte Sally den Oliver Twist aus der Hand und eilte durch die halboffene Tür in den Nebenraum. Das Fenster stand offen. Der Vorhang war halb zur Seite gezogen.

"Nein!"

Dorothy Carson stand mit schreckgeweiteten Augen da und schüttelte langsam den Kopf. Ihr Gesicht war eine einzige Maske des Grauens. "Nein", flüsterte sie erneut und machte einen Schritt rückwärts. Sally ließ den Blick kreisen, um zu sehen, was die alte Frau so erschreckt hatte. Aber da schien auf den ersten Blick nichts zu sein. In der Mitte des Raum befand sich ein Tisch, darauf waren mehrere Kartons - offenbar ein Teil von Arthur Carsons Büchersammlung. Einige Stühle standen mehr oder minder planlos im Raum herum und schienen hier ebenso wie die Bücher nur abgestellt zu sein. In einer Ecke entdeckte Sally einige großformatige Gemälde, die an die Wand gelehnt waren.

Einen Augenblick lang geschah gar nichts, dann nahm Sally seitlich eine Bewegung wahr. Etwas dunkles bewegte sich, flatterte wild umher und stieß irgendwo an. Ein krächzender, durch Mark und Bein gehender Laut schnitt dann wie ein Messer durch die Stille.

"Eine Krähe!", stellte Sally erstaunt fest.

Unwillkürlich erschienen vor ihrem geistigen Auge wieder die bedrohlichen Bilder, die sie am Nachmittag gesehen hatte. Aber dies war nur ein einzelner Vogel, der vermutlich durch das offene Fenster hereingekommen war und jetzt den Weg nicht wieder hinaus fand.

"Ist etwas passiert, Mrs Carson?", rief plötzlich eine männliche Stimme.

Es war Charles, der wohl herbeigeeilt war, weil er Dorothys Schrei gehört hatte.

"Sie sind hier, sie sind hier...", stammelte Dorothy. Sie barg das Gesicht in den Händen.

"So beruhigen Sie sich doch, Madam!" Charles hatte Dorothy bei den Schultern gefasst und versuchte, sie aus dem Raum zu führen. Aber Dorothy war stocksteif. Sie zitterte leicht.

In diesem Moment unternahm der Vögel einen erneuten Versuch und schaffte es, durch das Fenster wieder hinaus ins Freie zu gelangen.

"Nichteinmal das Haus ist jetzt noch vor ihnen sicher", murmelte Dorothy. Sie war halb von Sinnen und der Butler machte ein ziemlich ratloses Gesicht.

"Es ist doch nichts passiert, Mrs Carson!", gab Sally zu bedenken. "Beruhigen Sie sich! Es war nur ein Vogel, der nicht mehr zurückkonnte... Jemand muss das Fenster aufgelassen haben."

Sallys Blick traf sich mit dem von Dorothy und die beiden Frauen sahen sich einen quälend langen Augenblick nachdenklich an. Schließlich atmete Dorothy tief durch und ihr Gesicht entspannte sich leicht.

"Natürlich", sagte die alte Dame dann. "Sie haben recht. Gehen Sie gleich an Ihre Arbeit. Je schneller Sie fertig sind, um so besser!" Und während sie das sagte, ballten sich ihre Hände zu Fäusten, so dass die Knöchel ganz weiß wurden.

"Wie Sie wünschen", erwiderte Sally stinrunzelnd.

"Passen Sie auf sich auf, Miss Rogers." Ein düsterer Unterton schwang in Dorothys Stimme mit, ein Unterton, der Sally aufhorchen ließ.

"Wie meinen Sie das?"

Dorothy trat nahe an Sally heran. "Ich habe Ihnen doch von meinem Mann erzählt..."

"Ja."

"Auch ihn traf das Unglück ganz plötzlich, ohne Vorwarnung... Man weiß nie, wo die Mächte des Bösen auf einen lauern, Miss Rogers... Also seien Sie vorsichtig!"

Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen

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