Читать книгу Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen - Pete Hackett - Страница 42
13
ОглавлениеAls erstes begann Sally, sich einen groben Überblick über den Bestand zu machen. Aber das war leichter gesagt, als getan, denn auch in dem dritten Raum befanden sich noch einige Kisten mit Büchern.
Allerdings stellte sie bald fest, dass diejenigen, die die Sammlung zusammengepackt hatten, dabei keinerlei Ordnung eingehalten hatten. So lagen wertlose Unterhaltungsromane neben antiquarischen Kostbarkeiten.
Schon bald war der jungen Frau klar, dass sie eine ganze Weile brauchen würde, um alles zu katalogisieren und auch nur annähernd einen Überblick zu schaffen.
Aber das würde die Mühe sicher wert sein. Denn je länger sie in den Büchern herumstöberte, desto interessantere Funde machte sie. Da war beispielsweise eine alte Familienchronik, annähernd 200 Jahre alt, wie Sally schätzte. Und dann waren da einige Bände eines Lexikons aus der Zeit Königin Viktorias. Was es wert sein würde, das hing unter anderem auch davon ab, ob sich die anderen Bände noch in einer der Kisten befanden. Allerdings gelang es Sally nur halb, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Die ganze Zeit über, in der sie mit den alten, staubigen Bänden allein war, klangen die düsteren Andeutungen in ihr nach, die Dorothy gemacht hatte. David hatte sie ja vorgewarnt. Und er hatte wahrlich nicht übertrieben. Dorothy Carson war alles andere als eine gewöhnliche Frau. Wie muss sie ihren Mann geliebt haben!, ging es Sally durch den Kopf. Jedenfalls hatte sein Tod sie wohl ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Und das, obwohl dieses Ereignis doch schon so lange Jahre zurücklag. Und dann musste sie an das seltsame Gespräch im Flur denken, das sie mitbekommen hatte. Wer mochte dieser Heyward sein, der offenbar - genau wie Dorothy - davon ausging, dass die Toten nicht wirklich tot waren. Darauf konnte Sally sich keinen Reim machen. Sie atmete tief durch und wischte den Staub von einem dicken Folianten, den sie gerade aus einem der Kartons herausgegraben hatte. Dieser Landsitz hatte eine düstere, unwirtliche Atmosphäre - und diese hatte auch schon deutlich auf ihr Gemüt abgefärbt. Sie stand auf und ging zum Fenster, um es zu öffnen. Die Luft in diesen modrigen Räumen schien ihr auf einmal unerträglich stickig. Sie riss das Fenster auf. Auf dem Dach des Nebengebäudes sah sie ein halbes Dutzend Krähen sitzen, deren kalte Augen in ihre Richtung starrten und sie zu mustern schienen. Sally musste unwillkürlich schlucken.