Читать книгу Sieben glorreiche Western Oktober 2018 - Pete Hackett - Страница 23
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Оглавление"Du wirst dir jede Menge Ärger einhandeln!", meinte Archie Wayne, nachdem er Isabelita von oben bis unten gemustert hatte. "Du weißt, wie krumm Eddie Cameron solche Sachen zu nehmen pflegt!"
"Ich habe keine Angst vor ihm", sagte Clay.
Archie steckte seine Schrotflinte in den Sattelschuh und schwang sich auf sein Pferd. Er ächzte zum Steinerweichen dabei und faselte etwas von einem großen Rindertreck nach Laredo, an dem er teilgenommen hatte und sich eine Verletzung zugezogen hatte. "Das macht mir immer noch zu schaffen", meinte er.
Clay lächelte nachsichtig.
Gemeinsam ritten sie Richtung Rio Bonito.
Dann preschten sie über die Brücke, die über den Rio Bonito führte. Auf der anderen Seite erreichten sie die Sundance Ranch.
Als sie sich dem Haupthaus näherten, trat plötzlich eine Gestalt aus dem Schatten der Veranda.
Es war niemand anderes als Cornelius O'Mahoney .
Der Butler hielt eine Winchester in den Händen, ließ aber den Lauf sogleich sinken.
"Ich bin erleichtert, Sie hier zu sehen, Sir", sagte der Butler mit einem hörbaren Seufzer. "Schließlich steht ja zu befürchten, dass Summers oder Grayson hier noch einmal auftauchen..."
"Die haben wahrscheinlich genug!", meinte Clay.
Cornelius' Antwort klang etwas geschraubt.
"Ihr Wort in Gottes Ohr, Sir! Allerdings fehlt mir in dieser Sache Ihr Optimismus!"
"Die haben beide eine Menge einstecken müssen. Ich hoffe, dass sie jetzt Zeit zum Nachdenken haben..."
"Und ich hoffe, dass Miss Dorothy dies inzwischen auch getan hat!"
Clay hob die Augenbrauen.
"Sie sprechen vom Nachdenken!"
"Sehr wohl, Sir."
Da war Clay sich noch nicht so ganz sicher. Seine gute Dorothy hielt das alles wohl eher für eine Art Betriebsunfall. Aber, dass sie selbst gehörig an dem entstandenen Flächenbrand mitgezündelt hatte, war ihr wohl noch nicht so recht klar.
Clay stieg vom Pferd, half auch Isabelita aus dem Sattel.
"Bitte richten Sie doch eines unserer Gästezimmer für die Lady her", verlangte Clay.
"Wie Sie wünschen, Sir."
"Miss Isabelita wird eine Weile hier auf der Sundance Ranch bleiben... und es ist möglich, dass wir ihretwegen noch unerfreulichen Besuch bekommen."
"Sie ist nämlich eins von Eddie Camerons Girls!", konnte sich Archie Wayne eine Ergänzung nicht verkneifen.
Cornelius O'Mahoney verzog keine Miene.
"Ich werde das Zimmer herrichten", versprach er.
Clay führte Isabelita dann durch den Haupteingang der Sundance Ranch. Sie betraten die Bar. Die anderen Girls der Sundance Ranch saßen dort zusammen und schwatzten. Kundschaft war nicht zu sehen. Clay konnte sich denken, woran das lag.
Die Geschichte von der Massenschlägerei hatte sich ja schließlich herumgesprochen und da verzichtete der eine oder andere biedere Stammkunde aus der Stadt auf seinen abendlichen Besuch auf der Ranch. Man konnte ja nie wissen...
Ein paar Tage, dann wird sich das normalisiert haben, dachte Clay Braden bei sich.
Er stellte Isabelita den anderen vor und berichtete in knappen Worten, was geschehen war.
Dorothy unterzog Isabelita einer kritischen Musterung und meinte dann an Clay gewandt: "Ich hoffe, der Ärger, den du dir damit einhandelst, lohnt sich auch!"
"Du solltest wissen, dass ich nicht so leicht zu erschrecken bin", erwiderte Clay.
Claire-Jo hakte sich bei Isabelita unter. "Ich bin überzeugt davon, dass wir uns hervorragend verstehen werden", meinte sie. "Von mir aus kannst du so lange hierbleiben, wie du willst! Vielleicht kommt auf diese Weise ja wieder etwas mehr Schwung in den Laden..."
"Ich will wieder zurück nach Mexiko", sagte sie.
Erica betrat jetzt die Bar.
Sie trug einen Revolvergürtel.
"Hallo Clay", begrüßte sie den Marshal. "Cornelius hat den Vorschlag gemacht, heute und in den kommenden Nächten Wachen aufzustellen. Wir wissen schließlich nicht, ob einer dieser beiden Wildgewordenen vielleicht doch noch zurückkehrt und uns am Ende aus lauter Wut die ganze Ranch über dem Kopf abfackelt."
Clay nickte. "Eine gute Idee. Daran hatte ich auch schon gedacht."
"Ich übernehme freiwillig die erste Wache", meinte Archie Wayne. "Dann kann ich wenigstens den Rest der Nacht in einem durchschlafen. Einmal, als ich als Kundschafter für die Army unterwegs war, ich glaube im Gebiet der Comanchen, da..."
Alle verdrehten die Augen.
Nur Kendra hatte den Mut, Archie in seinem Redefluss zu stoppen. "Möchtest du nicht einen Drink, Archie? Natürlich auf Kosten des Hauses..."