Читать книгу Sieben glorreiche Western Oktober 2018 - Pete Hackett - Страница 31
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ОглавлениеAm Nachmittag kam Deputy Archie Wayne auf die Sundance Ranch. Um sich jeden Tag ein Steak in Paco's Bodega leisten zu können, reichte der Lohn als Deputy, den ihm die Stadt zahlte, nämlich nicht aus. Statt dessen nahm er dann mit Cornelius O'Mahoneys Kochkünsten Vorlieb.
"Denkt nur, was in der Stadt herumerzählt wird", sprudelte es aus Archie heraus, als er die Bar betrat. "Chuck Summers und Joe Grayson treffen sich um fünf in der alten Geisterstadt zum Duell! Schätze, damit wird der Streit zwischen den Beiden dann wohl endgültig beendet sein..."
Dorothy Willard, die auf einem der Barhocker vor ihrem Drink saß, sah den Deputy fassungslos an.
"Was sagst du da?"
"Die Leute behaupten das! Slim Davis zum Beispiel aus dem Dolan Store will selbst mit Chuck gesprochen haben, als dieser sich einen neuen Colt besorgt hat. Zum Beweis hat er mir den Schuldschein gezeigt. Chuck hat nämlich anschreiben lassen!"
"Dieser Hund! Wieso hat der überhaupt Kredit bekommen!"
Archie zuckte die Achsel.
"Keine Ahnung."
"Wo ist Clay?"
"Unterwegs."
"Was heißt hier unterwegs? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, Archie, sonst redest du auch wie ein Wasserfall!"
Jetzt mischte sich Claire-Jo ein. "Meine Güte, was bist du gereizt!"
Dorothy kümmerte sich nicht darum. "Nun red' schon, Archie!"
"Diese Typen, die mit der Postkutsche gekommen sind, haben die Stadt verlassen, wie Clay es verlangt hat. Aber er traut ihnen nicht und ist ihnen gefolgt."
Dorothy atmete tief durch.
"Das Essen ist fertig", sagte in diesem Moment Cornelius, der Butler, der gerade aus der Küche kam.
"Tut mir leid, aber das muss wohl ohne mich stattfinden."
"Madam, Sie belieben zu scherzen!", stieß Cornelius stirnrunzelnd hervor.
"Nein, keineswegs."
Dorothy wandte sich zur Tür. Claire-Jo folgte ihr, hielt sie am Arm.
"Was hast du vor, Dorothy?"
"Ich glaube, ich habe einen verdammten Fehler gemacht...Und wahrscheinlich bin ich die Einzige, die jetzt eine Tragödie in der Geisterstadt verhindern kann..."
"Willst du da etwa hinreiten?", fragte Archie.
"Ich kann reiten und schießen wie ein Mann."
"Die werden nicht auf dich hören, Dorothy. Verzeih mir, wenn ich das so direkt ausspreche, aber..."
Dorothy drehte sich herum. "Aber was?"
"Denen geht es jetzt gar nicht mehr um dich, sondern um ihre verdammte Ehre! Das ist wie mit den Gunslingern aus Abilene, von denen ich möglicherweise mal erzählt habe. Als die nämlich..."
"Ich muss jetzt gehen, Archie. Tut mir leid."
"Soll ich dich nicht wenigstens begleiten?"
Dorothy lächelte nachsichtig. Dass ihm sein Reittempo etwas zu langsam war, wollte sie ihm nicht sagen. "Einer muss doch die Stadt sauber halten, Archie! Und was meinst du, was Clay davon hält, wenn er zurückkehrt und du bist nicht da!"