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Am Abend des folgenden Tages beobachtete Winterblüte elf Pferde, die sich der alten Farm von Nordosten her näherten. Nur auf fünf von ihnen konnte sie Reiter entdeckten. Einige hatten Mühe, sich im Sattel zu halten.

Aus Geäst und Gras hatte sie sich einen Unterschlupf am Waldrand errichtet. Von hier aus konnte sie unentdeckt beobachten, was sich auf der etwa zwei Bogenschüsse entfernten Ranch tat. Sie verließ ihr Versteck und huschte durch das hohe Gras bis an die Koppel um den Hof der Ranch.

Die Neuankömmlinge trugen lange, graue Mäntel und ritten auf scheckigen Grauschimmeln. Auch sie gehörten also zu der Bande, die ihre Mutter, ihre Brüder, ihren Neffen und Timmy ermordet hatten. Und mit ihnen viele andere Kiowa, die Winterblüte lieb und teuer gewesen waren.

Grimmige Genugtuung erfüllte ihr Brust, als auf zwei der reiterlosen Pferde insgesamt drei Leichen entdeckte. Die Männer hatten sie auf den Rücken der Tiere gebunden. Und mindestens zwei der Reiter trugen blutige Verbände um Kopf oder Schulter. Gekrümmt und schlaff hockten sie in den Sätteln.

Ihre Komplizen kamen aus dem Haus und nahmen die Toten und die Verletzten in Empfang. Winterblüte zog sich in ihren Unterschlupf zurück.

Die halbe Nacht grübelte sie darüber nach, wie sie – eine einzelne Frau – ihre Rache an einer derartigen Übermacht von Männern vollziehen konnte. Das Haus anzünden? Nach Kansas reiten und einen Marshal oder die Blauröcke benachrichtigen? Einen verbündeten Indianerstamm zur Hilfe holen? Keine dieser Möglichkeiten befriedigte sie wirklich. Sie schlief ein paar Stunden.

Im Morgengrauen galoppierte eine Reiterschar aus dem Hof der alten Ranch. Winterblüte zählte mit: Vierzehn Reiter. Der Blonde mit dem blauen Armeehut führte sie an.

Vierzehn Reiter. Also hatten sie mindestens fünf Verwundete in der Ranch zurückgelassen. Vielleicht noch ein oder zwei unverletzte Männer zu ihrer Versorgung und Verteidigung. Keine Zahl, die Winterblüte schreckte. Sie schnallte sich Timmys Navy-Colt um, steckte ihr Messer in den Gürtel und schlich durchs hohe Gras zur Ranch.

Noch bevor der rote Ball der Morgensonne sich vom Horizont gelöst hatte, entdeckte sie einen Mann auf der Veranda. Das Gewehr geschultert lief er dort auf und ab.

Winterblüte schlich sich von der Rückseite des Hauses aus an. Lautlos wie ein Puma fiel sie den völlig überraschten Wächter an. Sie schnitt ihm die Kehle durch und hielt ihm den Mund zu, bis sie sicher war, das kein Leben mehr in ihm pulsierte.

Auf leisen Sohlen drang sie in das Haus ein. Vor einem Waschtisch stand ein Mann und beugte sich über die Waschschüssel. Winterblüte huschte an ihn heran, wie der Koyote an einen äsenden Hasen, und rammte ihm das Messer von der Seite in den Hals.

Maxwells Colt mit beiden Händen umklammert lief sie durch das Haus. In einem großen Raum fand sie vier Männer, die auf vier am Boden liegenden Matratzen schliefen. Alle trugen sie durchgeblutete Verbände. Einer stöhnte wie ihm Fiebertraum.

Winterblüte empfand kein Erbarmen. Sie hob die Waffe und zielte auf den ersten...

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