Читать книгу Von Herzen - Peter Spans - Страница 25

SCHLARAFFENLAND

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Sie war noch nie wählerisch gewesen. Hier unten war es vielleicht nicht schön, und sie redete sich das auch nicht ein, aber es gab regelmäßig Nahrung. Auch wenn es unbestreitbar bessere Nahrung gab. Allerdings … das, was sich hier gerade vor ihren Augen im Wasser stapelte, war zu schön, um wahr zu sein.

Sie musste nur geduldig sein. Sie musste warten, bis es sicher war. Sie war hier aufgewachsen und wusste, dass mit der Flut nicht zu spaßen war. Sie konnte einen leicht erfassen und in den Tod reißen, wenn man zu gierig war. Sie kannte das. Ihre Eltern waren der Flut zum Opfer gefallen. Außerdem kamen von oben Stimmen.

Stimmen bedeuteten Gefahr.

Also wartete sie und freute sich, dass von da oben winzige Quanten von Licht nach unten fielen und den Schmaus in einen sanften Schein tauchten.

Irgendwann wurde es still. Erfreulicherweise hatte man oben offenbar einen Deckel aufstehen lassen. Die Reste des Lichts, die es entlang der Rohrknicke bis hier unten schafften, reichten ihr vollkommen aus, um zu sehen, denn ihre schwarzen Augen waren hervorragende Restlichtverstärker.

Die Ratte pirschte sich vorsichtig an die Knochenstücke heran, die aus den Abflussrohren um sie herum gefallen waren. Hier, im Hauptkanalisationsrohr, hatten sie sich zu einem stattlichen, duftenden Hügel getürmt.

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