Читать книгу Morde zwischen Rhein und Themse - Peter Splitt - Страница 19
Montag, 18. März
ОглавлениеEs war mühselig die Spuren des Überfalls wegzuschminken, doch Beverly war zufrieden mit dem Ergebnis. Sie war sich nicht sicher, ob das Make-up den ganzen Tag halten würde, sie steckte vorsichtshalber die Sonnenbrille in die Tasche. Die Naht schmerzte nicht mehr, die Schürfwunde an der Schulter war von einer Kruste bedeckt. Sie massierte etwas Creme ein, um zu vermeiden, dass sie riss. Sie war fertig, bevor es klingelte, und so hatte sie es auch gewollt. Sie war vorbereitet. Als sie die Tür öffnete, lächelte Fleming sie an. Sein Blick nahm sie beinahe gefangen. Nicht darin eintauchen, Beverly. Dienstlich denken, dieser Türrahmen ist ein gefährlicher Tatort. Dieses Mal würde er sie nicht überrumpeln. Heute war sie an der Reihe. Jetzt hatte sie die Gelegenheit, es ihm heimzuzahlen. Sie nahm die Tasche über die Schulter, bohrte ihren Blick in seine Augen, nahm seine Hände und drückte ihn mit ihrem Körper rücklings gegen den Türrahmen. Sein irritierter Blick gefiel ihr, dann legte sie ihre Lippen auf seine. Sie spürte, wie er die Hände bewegte, doch sie hielt ihn fest. Er sollte keine Chance bekommen, seine Arme um sie zu legen. Sie küssten sich, und Beverly hatte Mühe, einen kühlen Kopf zu bewahren. Du wolltest es ihm heimzahlen, also tu es! Als sie die Beschleunigung seines Herzschlags spürte, ließ sie von ihm ab und musterte ihn einen winzigen Moment. Dann schaute sie auf die Uhr.
„Ich möchte nicht zu spät kommen.“ Ohne ein weiteres Wort zog sie die Tür zu und ging zur Treppe.
Fleming schwieg, als er seinen Wagen durch den dichten Verkehr steuerte. Beverly saß zufrieden auf dem Beifahrersitz. Sie musterte ihn verstohlen. Er sah nicht direkt unglücklich aus, eher so, als habe ihm gerade jemand eine kleine Beule in sein schönes Auto gefahren. Bei der dritten roten Ampel begann er zu fluchen, sie nahm es als Genugtuung. So ist das dann, Fleming. Sie dachte an den Donnerstag. Hatte er nicht auch noch die Frechheit besessen, sie zum Essen einzuladen, ganz so, als sei überhaupt nichts passiert? Das konnte sie genauso. „Gehen Sie heute Abend mit mir essen, Fleming?“, fragte sie und kannte seine Antwort schon im Vorhinein.
Er schaute kurz zu ihr herüber und zog die Augenbrauen zusammen. „Gehen Sie doch mit Sands essen. Er würde sich sicher freuen.“
Jetzt sind wir quitt, Fleming. Sie schwiegen den Rest der Fahrt. Sie betraten den Yard gemeinsam und wandten sich ohne eine Verabschiedung in getrennte Richtungen.
„Das Foto von St. Williams liegt inzwischen in allen Konzertsälen aus. Wenn jemand ihn erkennt, gibt’ einen Anruf bei uns“, sagte Whitefield knapp und hustete heiser. „Die Nonnen, bei denen St. Williams des Öfteren untergekommen ist, werden es genauso handhaben, falls er dort auftaucht“, ergänzte Stanton. „Sie glauben zwar fest daran, dass St. Williams …äh … Tim Wilson unschuldig ist, sie werden es aber trotzdem tun ... hoffe ich.“
Whitefield lehnte sich zurück und blickte in die Runde. „Die Zeitungsannoncen über Klavierunterricht müssen noch gesichtet werden. Wer macht das?“ Stille.
„Wo bleibt Sands?“, unterbrach Miller das Schweigen.
„Er hat frei“, konstatierte Whitefield knapp.
„Was war denn kürzlich mit meinem freien Tag? Ich dachte, wir hätten Urlaubssperre? Komisch, dass das für gewisse Leute nicht gilt.“ Miller verzog das Gesicht.
Whitefield ging nicht darauf ein. „Die Zeitungen stapeln sich unten in der Verwaltung. Sie können sie da abholen. Ansonsten, alles nach Absprache.“
Die Morgenbesprechung löste sich auf. Beverly ging ins Büro, um Helen Fuller anzurufen. Diesmal hatte sie Glück, der Hörer wurde abgenommen.
„Sergeant Evans von Scotland Yard. Ich hätte gern Helen Fuller gesprochen.“
„Das ist leider nicht möglich“, entgegnete eine verrauchte Stimme, „sie liegt mit einem Bänderriss in der Klinik. Soll ich ihr etwas ausrichten? ... Ich fahre heute zu ihr.“
„Danke, aber in diesem Fall werde ich sie selbst besuchen.“
Die Frau am anderen Ende der Leitung gab ihr den Namen der Klinik. Dann legten sie auf.
Beverly packte das Foto in die Tasche, zog ihren Mantel an und schloss das Büro ab. Sie würde sofort ins Krankenhaus fahren, dann hatte sie’s hinter sich. Sie hasste diese bedrückende Atmosphäre, den Geruch nach Krankheit und Desinfektionsmitteln. Sie fuhr mit dem Aufzug in die Tiefgarage, stieg in ihren Wagen und warf sich in den nie ruhenden Straßenkampf der Blechkarossen. Es begann zu nieseln, die Straße schimmerte feucht. Die Straßenbeleuchtung streute sich in der diesigen Luft, die Auspuffgase wurden sichtbar. Beverly erreichte die Klinik und zog eine Parkkarte. Sie steuerte den Wagen in eine derart schmale Lücke, dass sie Mühe hatte überhaupt auszusteigen. Sie folgte den Hinweisschildern bis zum Foyer des Krankenhauses und erkundigte sich an der Anmeldung nach Station und Zimmernummer. Chirurgische. Zimmer 1122. Sie folgte dem Wegweiser zu den Aufzügen, dann fuhr sie zwei Stockwerke nach unten. Nächstes Hinweisschild. Den Korridor entlang, eine Glastür, wieder geradeaus. Keine Schilder mehr. Unschlüssig schaute sie sich um und nahm den breiteren der beiden Flure. Sie verlangsamte ihr Tempo, um die Hinweisschilder nicht zu übersehen. Fast am Ende des Korridors standen zwei Bänke, einige Patienten saßen dort in der Warteschleife. Während sie langsam auf die Gruppe zuging, fiel ihr auf, wie unterschiedlich diese Menschen aussahen, die alle vor der gleichen Tür warteten.
Ein älterer grauhaariger Mann mit zerschlissenen Hosen und einer Jacke aus den Sechzigern saß so dicht an der Kante der Bank, dass er heruntergefallen wäre, sobald er sich bewegt hätte. Er hielt eine Plastiktüte in der Hand, sein rechtes Bein zitterte unruhig. Sein Blick wirkte besorgt, ganz so, als würde er begreifen, dass die Bewegung seines Beines nicht mehr zu steuern war. Neben ihm saß, aufrecht wie eine Statuette, eine gepflegte ältere Dame in einem Kostüm; ihre Finger waren mit Ringen beladen. Ihr Haar war zu einer bombastischen Frisur aufgetürmt, ihr Mund leuchtete in Erdbeerrot. Sie hielt ihre Handtasche mit beiden Händen auf dem Schoß fest. Auf der anderen Bank saß ein Mann Mitte fünfzig mit graublonden Haaren, der einen Gehstock neben sich an die Bank gelehnt hatte. Er knibbelte nervös an seinen Fingernägeln. Eine Frau saß nicht auf dieser Bank, sondern daneben, in einem Rollstuhl und fesselte Beverlys Blick. Sie ist kaum älter als ich. Eine Mappe lag auf ihren Knien, wahrscheinlich medizinische Unterlagen. Der lange schlichte Rock reichte ihr bis an die Knöchel. Durch den naturfarbenen Häkelpulli mit seinem großen Lochmuster schimmerte das Oberteil, das sie in gleicher Farbe darunter trug. Ihr langes blondes Haar war im Nacken verschlungen und wurde von einem Seidentuch gehalten. Obwohl sie dezent geschminkt war, wirkte sie blass. Beverly fand, dass sie edel aussah und fragte sich, was eine so junge Frau in den Rollstuhl gebracht hatte.
Während sie langsam an der Gruppe vorbeiging, spürte sie, dass ihr die Blicke der Anwesenden folgten. Sie erreichte eine unheimlich wirkende Milchglastür, aber es gab keine Schilder, keine Aufschrift, nichts. Sie musste irgendwo einen dieser Pfeile übersehen haben. Sie kehrte um, und während sie wieder auf die Bänke zuging, musterte sie unauffällig das Gesicht der gut aussehenden jungen Frau, ein fast perfektes Oval, helle, große Augen, eine schmale, schöne Nase und perfekt geschwungene Lippen. Sie schien Beverlys Blick bemerkt zu haben und sah sie mit einem Lächeln an. Ertappt! Was hatte ihre Mutter immer gepredigt, als sie noch ein Kind war? Sieh da nicht so hin. Man schaut solche Leute nicht einfach an. Das ist unhöflich! ... Beverly lächelte zurück.
„Sie haben sich in diesem Irrgarten verfranst, stimmt’s?“, sagte die Frau im Rollstuhl.
„Messerscharf erkannt“, erwiderte Beverly und ging auf sie zu.
„Vielleicht kann ich Ihnen helfen?“ „Ich suche die chirurgischen Stationen.“
„Dann sind Sie auf der richtigen Spur.“
Sie redet wie eine Polizistin.
„Sie hätten nur durch diese hässliche Milchglastür gehen müssen.“ Ein amüsiertes Lächeln huschte über die Züge der blonden Frau.
„Tatsächlich?“
Sie lachte. „Ich habe auch mal vor dieser Tür gestanden, das schäbige Ding hinterlässt ein ungutes Gefühl. Ich habe mir damals vorgestellt die Hölle sei dahinter. Dabei geht dort nur der Korridor weiter, weiß der Himmel, warum sie das abgetrennt haben. … Also, einfach da durch, und irgendwann macht der Korridor einen großen Bogen.“ Sie beschrieb einen Bogen mit ihrem Arm, doch die Bewegung war unkoordiniert und fahrig. Ihr Ellenbogen wischte über die Mappe, dabei rutschte sie ihr von den Knien. Der Inhalt verstreute sich, Formulare, Berichte, Kurven, Röntgenbilder. Beverly hockte sich hin und sammelte die Papiere auf. Ihr Blick huschte über die Buchstaben, aber sie las nicht. Hätte sie den Namen erkannt, sie hätte geahnt, wer diese Frau war. Sie legte ihr die Mappe wieder auf die Knie.
„Danke! ... Wo waren wir stehen geblieben? Der Bogen! Sie folgen dem großen Bogen bis zum Ende, nehmen die Tür links, dann sind Sie genau da, wo sie hinwollten.“
Helen Fullers Bein lag in einer Gipsschiene und war mit weißem Mull bandagiert. In ihrem linken Arm steckte eine Infusionsnadel, die Flasche mit der Lösung hing an einem Metallständer. Das Krankenbett war mit bunten Illustrierten übersät, die Fensterbank stand voller Blumensträuße. Mit Besuch vom Yard hatte Helen Fuller wohl nicht gerechnet. Sie starrte irritiert auf das Foto, machte ein betretenes Gesicht und schien nach den passenden Worten zu suchen. Sie schob sich eine Praline in den Mund, während ihr Blick noch immer auf Timothy St. Williams haftete.
„Und?“, forschte Beverly, „erkennen Sie ihn wieder?“ Sie blickte auf und kaute. „Ich weiß nicht.“ Sie nahm eine weitere Praline. Das Foto lag in ihrer Hand, Helen schluckte. „Wenn ich ehrlich sein soll, ich habe ihn nie gesehen. Ich weiß auch nicht, wie er heißt.“ Sie schaute auf, dann wieder das Foto an.
„Sie haben ihn mir doch beschrieben Mrs. Fuller“, warf Beverly ungläubig ein. „Sie haben mir an dem Tatabend bei Sheila Morenos Haus eine Täterbeschreibung geliefert. Sie können jetzt nicht einfach behaupten, dass Sie ihn nicht gesehen haben.“
Helens Stimme wurde leise, als sie unsicher fortfuhr. „Er war sehr scheu. Wenn jemand Sheila besuchte, ist er in seinem Zimmer geblieben. Sie hatte auch keine Fotos von ihm. Er hat sich nicht fotografieren lassen. ... Sie hat ihn mir einmal beschrieben.“
Beverly hatte Mühe, ihren Ärger zu verbergen. Sie wusste, dass jede Situation für den Betrachter rein subjektiv war, dass verschiedene Menschen, reinen Gewissens, ein und dieselbe Sache völlig anders empfinden und beschreiben konnten. Aber dennoch gab es Grenzen. Entweder hatte man den Verdächtigen gesehen oder nicht. „Mrs. Fuller, Sie haben mir diesen Mann so beschrieben, als seien Sie ihm selbst begegnet. Das war leichtfertig und nicht korrekt. Hier geht es um Ermittlungen in einem Mordfall, um den Tod von Sheila Moreno. Ich werde eine Korrektur Ihrer Aussage anfertigen müssen und sie der Akte beiheften.“
Helen Fuller zerknüllte nervös ein Bonbonpapier zwischen den Fingern. „Ich wollte doch nicht ... ich wusste doch nicht ... “
„Ich denke, dass wird ohne Folgen für Sie bleiben.“ Beverly nahm das Foto und erhob sich. Sie gab Helen die Hand und zwang sich zu einem Lächeln.
Als sie die Tür des Krankenzimmers hinter sich schloss, war sie mehr als frustriert. Sie hatte sich von Helen Fuller Klarheit darüber erhofft, ob sie Harwood aus den Ermittlungen streichen konnten. Sie war beinahe sicher gewesen, dass Helen das fehlende Puzzleteil einfügen konnte, doch jetzt besaß sie es nicht einmal. Ihnen würden weiterhin beide Tatverdächtige erhalten bleiben.
Während Beverly den langen Korridor im Bogen entlang schritt, fiel ihr auf, wie belebt er inzwischen war. Es war fast zehn, und selbst die Milchglastür wurde jetzt von einer Reihe von Leuten wie selbstverständlich passiert, auch wenn vielleicht für einige tatsächlich die Hölle dahinter lag. Beverly erreichte die Tür. Die sah von hinten genauso wenig vertrauenerweckend aus, wie sie es von vorn getan hatte. Sie drückte sie auf und warf einen Blick auf die Wartenden. Die Dame mit der Turmfrisur saß nicht mehr dort, dafür aber ein junger Mann mit wilden Locken und eine ältere Dame in einem Tweed-Kostüm. Die junge blonde Frau war nicht mehr allein. Ein Mann hatte sich vor ihren Rollstuhl gehockt. Seine Hände lagen in ihrem Schoß und ihre Hände lagen in den seinen. Sie sprachen leise miteinander. Beverly mischte sich in eine Gruppe von Vorbeikommenden, als sie ihn erkannte. Sie wollte auf keinen Fall, dass er sie sah. Sie strömte im Schutz der fremden Menschen den Korridor entlang, blieb an der Abzweigung stehen und schaute sich völlig entgeistert um. Sie brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was sie da eben gesehen hatte. Sie fühlte sich wie jemand, der zufällig Zeuge von etwas Verbotenem geworden war. Wie von unsichtbarer Hand geschoben, wandte sie sich wieder ab und ging in Richtung Parkhaus.
Whitefield war von den Neuigkeiten über Helen Fuller nicht gerade angetan. Seufzend sackte er in seinem Stuhl zurück. Beverly bemerkte, wie ausgelaugt er war, der Druck von oben, die Presse, die schleppend verlaufenden Ermittlungen und nicht zuletzt seine angeschlagene Gesundheit machten ihm zu schaffen. Jeder wusste, dass Whitefield spätestens in zwei Jahren aus Alters- und Gesundheitsgründen seinen Hut nehmen würde; es war schon jetzt ein offenes Geheimnis, dass Sands als sein möglicher Nachfolger gehandelt wurde. Beverly stand auf und ging zur Tür. „Tut mir leid, dass ich keine besseren Nachrichten hatte.“
Whitefield winkte ab. Beverly hielt im Türrahmen inne und sah ihn an. Im Licht der Neonröhren wirkte sein Haar eher weiß als grau, es lagen tiefe Schatten unter seinen Augen.
„Darf ich Sie was fragen?“
Er griff nach einem Stapel Blätter. „Was?“, knurrte er.
„Sands’ Frau … warum sitzt sie im Rollstuhl?“
Er legte die Blätter wieder hin. „Geht Sie das was an, Evans?“
„Ich habe die beiden heute zufällig in der Klinik gesehen.“
Whitefield schaute sie an. Der Ausdruck seines geröteten Gesichts entspannte sich ein wenig.
Er weiß verdammt noch mal genau dass ich nicht zu den Frauen gehöre, die jede Neuigkeit wie einen Virus im kompletten Dienstgebäude verbreiten.
„Sie hat MS.“ Superintendent Allister Whitefield wandte sich wieder seinen Unterlagen zu, und Beverly nahm die Antwort als Beweis seines Vertrauens. Sie schloss leise die Tür, machte sich auf den Weg in die Verwaltung. Jetzt verstand sie Sands Verhalten. Jetzt verstand sie, warum er bei der Befragung in Miss Boyles ärmlichem Wohnzimmer so plötzlich gegangen war. Doris hatte ihn mit ihren Ausführungen über Julia Hunter eiskalt erwischt. Beverly atmete hörbar aus. Multiple Sklerose.
Unklare Ursache, unvorhersagbarer Verlauf, unheilbar. Beverly wusste, dass diese Krankheit bei einer Vielzahl der Betroffenen gutartig war. Doch wenn man schon mit knapp über dreißig an einen Rollstuhl gefesselt war, brauchte man sich über die Art des Verlaufs keine Illusionen mehr zu machen.
Warum ausgerechnet seine Frau?
Biete Klavierunterricht gegen Kost und Logis. Beverlys Augen brannten, sie wünschte diesen Satz endlich in einer der Zeitungen zu finden. Seit sie Sands und seine Frau in der Klinik gesehen hatte, fiel es ihr schwer, sich zu konzentrieren. Während der letzten Stunden, in denen sie vor ihrem Stapel Annoncen gehockt hatte, war ihre Aufmerksamkeit auf unterstes Niveau gesackt. Die ganze Sucherei hatte nichts gebracht und zu allem Überfluss hatten die Kopfschmerzen sich zurückgemeldet. Sie ging in die Teeküche, um sich einen Kaffee zu holen. Evans, du bist super drauf, wenn dir St. Williams hier im Flur entgegenkommen würde, du würdest ihn nicht einmal erkennen. Geh nach Hause, leg dich ins Bett und mach die Augen zu.
Küchenchaos und kein Kaffee in Sicht. Sie füllte Pulver und Wasser in die Maschine und drückte den Schalter. Sie nahm ein Glas, das sie mit Wasser füllte. Fleming kam mit einem Tablett voller Tassen in die Küche, während Beverly zwei Schmerztabletten mit ein paar Schlucken herunterspülte.
„Womit dröhnen Sie sich denn jetzt wieder zu, Evans?“ Typisch Psychologe. Er stellte das Tablett ab, und sie taxierte ihn.
„Das ist doch wohl meine Sache. Hat Hays Sie jetzt zum Dienstmädchen degradiert, Fleming?“
„Sehr witzig, Evans.“ Er dehnte das erste Wort. „Sie sehen schon wieder genauso fertig aus wie am Freitag.“
„Danke, mir geht’s bestens.“
„Dachte ich mir. ... Miss Abgebrüht macht solange ihren Dienst, bis sie wieder zusammenklappt.“
„Das würde Ihnen sicher gefallen, dann können Sie mir wieder ungestraft an die Wäsche.“ Sie kniff die Augen zusammen. Er schwieg und ließ seinen Blick an ihrem Körper hinunter und wieder herauf wandern.
„Das können Sie auch einfacher haben, Evans.“ Er zog eine Augenbraue hoch, drehte sich auf dem Absatz um und ging.
Der Tag war gelaufen. Beverly meldete sich ab und fuhr mit dem festen Vorsatz nach Hause, sich sofort ins Bett zu legen.