Читать книгу 15 Jahre länger leben - Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk - Страница 11

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DAS HORMESIS-PRINZIP (3)
DER NUTZEN VON SCHÄDEN

Ambitionierte Sportler nutzen das Prinzip der Überkompensation: Belastungsschäden setzen Reize für Reparatur, Heilung und Kräftigung.

SPORT IST MORD? DAS IST NUR FAST RICHTIG!

Das Bauchfett reduzieren, den »mittleren Ring« abbauen – das ist die wichtigste Maßnahme gegen das metabolische Syndrom. Dafür gibt es zwei wichtige Stellschrauben oder vielmehr Hebel: weniger essen und mehr Sport. Am besten kombiniert man beides. Sport hilft ja nicht nur gegen Übergewicht, er ist auch eine der besten präventiven Maßnahmen gegen Osteoporose, Demenz, Krebs und viele andere Erkrankungen.

Was uns nicht umbringt …

Sport ist gesund. Keine Frage. Aber warum eigentlich? So unmittelbar einleuchtend ist das nämlich gar nicht. Zunächst einmal steigert unser Organismus bei Sport seine Stoffwechselaktivität. Das heißt aber auch: Es werden vermehrt freie Radikale freigesetzt, ein Alterungsfaktor. Auch im Muskel entstehen durch hohe Belastung zunächst einmal Schäden. Es kommt zu vielen kleinen Einrissen der Muskelfasern, die man dann auch deutlich als Muskelkater spürt. Erhöhte oxidative Belastung, Auslösen von Mikrotraumen: Das klingt nicht unbedingt nach Gesundbrunnen.

In der Tat: Sport ist zunächst einmal eine enorme Belastung für unseren Körper. Hormetisch geschult, können wir nun aber auch dieses scheinbare Paradox auflösen. Nicht der Sport selbst ist gesund. Gesund ist die Reaktion unseres Organismus auf die sportliche Belastung. Gegen die hierdurch vermehrt auftretenden freien Radikale werden die körpereigenen antioxidativen Enzyme hochgefahren, die typische hormetische Überkompensation. Die Folge: Der oxidative Stress wird auf Dauer weniger.

Die vielen kleinen Schäden an den Muskelfasern werden ebenfalls repariert. Auch hier herrscht das Prinzip der Überkompensation. Nach der Reparatur ist der Muskel sogar ein wenig größer als vor der Schädigung. Genau das machen sich die Bodybuilder zunutze, die im Fitnessstudio zunächst einmal ihre Muskeln stressen, sich dann aber über den deutlichen Zuwachs an Muskelmasse freuen.

Wichtig ist dabei allerdings, dem Körper ausreichend Zeit für die hormetische Antwort, also für den Reparaturprozess, zu geben. Deshalb betreiben auch diejenigen den effektivsten Muskelaufbau, die nach einem intensiven Training einen Tag Pause einlegen. Sie können auf der Couch liegend das schöne Gefühl genießen, dass ihre Muskeln gerade kräftiger werden.

Weniger Fettdepots, weniger Entzündungen

Nicht zuletzt hilft Sport natürlich auch dabei, im Zuge einer durch den erhöhten Verbrauch erreichten negativen Kalorienbilanz (siehe >) Fett abzubauen. Das hat einen vielfachen Nutzen für unsere Gesundheit. Neben all den anderen positiven Wirkungen von Sport und Gewichtsabnahme bedeutet weniger Körperfett auch weniger Inflammation. Und das ist definitiv lebensverlängernd.

15 Jahre länger leben

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