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Diachrone Betrachtung

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Von der Überschrift angefangen weisen verschiedene Textsignale darauf hin, dass das Amosbuch eine längere Entstehungsgeschichte hat. Im Buchganzen sind Großeinheiten zu erkennen, die in sich eine mehr oder weniger deutliche Geschlossenheit aufweisen: die Völkersprüche in 1,3 – 2,16, die Spruchsammlung in Kap. 3–6 und der durch fünf Visionen zusammengehaltene Schlussteil 7,1 – 9,4(6). Innerhalb der Sammlung der Kap. 3–6 lassen sich thematisch oder strukturell zusammengebundene Teilsammlungen unerscheiden (3,9 – 4,5 mit der Konzentration auf Nordreichsorte, 5,1–17 als Ringkomposition). Größere Dichtungen (3,3–8 und 4,6–13) heben sich von kürzeren Sprüchen ab. Diese literarische Vielfalt lässt sich als Hinweis auf eine kürzere oder längere Entstehungsgeschichte verstehen. Wenige historische Anspielungen weisen in unterschiedliche Epochen. Hinzu kommen theologische Eigenheiten einiger Texte – etwa eine deuteronomisch-deuteronomistisch geprägte Sprach- und Gedankenwelt –, die auf verschiedene Entstehungszeiten verweisen. Auf all das ist in der Einzelauslegung einzugehen.

Amos

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