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23. September 1970

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Ich hatte das Erlebnis vom Reiterhof noch nicht ganz verdaut, als eine zweite Begebenheit mein junges Leben völlig durcheinanderbrachte. Eine Schülerin in der 8. Klasse war schwanger und würde in nur wenigen Wochen ihr Kind bekommen. Sarah und ich hatten uns in der großen Pause auf das benachbarte Collège geschlichen, um das Mädchen zu sehen, von dem das halbe Dorf sprach. Wir waren erstaunt, wieso sich unsere Eltern darüber so erregten, sahen wir doch in der damals 14jährigen Mitschülerin fast schon eine erwachsene Frau. Es wurde gemunkelt, dass sich ihr Onkel an ihr vergangen hätte, doch was aus den Gerüchten wurde, habe ich nie erfahren.

Uns interessierte viel mehr, was genau schwanger sein bedeutete und wie es dazu kam. Ich hatte mir bislang keine Gedanken darüber gemacht, wo ich oder meine kleine Schwester hergekommen waren, als Mama plötzlich einen dicken Bauch bekam. Auch wie das Baby in diesen Bauch gelangt war, hatte mich bisher nicht interessiert. Doch seit dem traumatischen Erlebnis auf dem Reiterhof dachte ich viel über das Gesehene nach und versuchte eine Verbindung zu dem Mädchen in der 8. Klasse herzustellen.

Nachdem aber auch Sarah hierüber nichts wusste und wir unsere Eltern nicht zu fragen wagten, baten wir Clara um Rat. Die allerdings errötete und erzählte uns, dass der Mann beim Liebemachen seinen Schwanz in den Schlitz der Frau stecken würde, die dann schwanger wäre. Sie wüsste das, weil sie die älteren Mädchen in der Turnumkleide belauscht habe. Sarah war schockiert und ich musste an meine Begegnung mit Bernards nacktem Wurm damals am Weiher denken und stellte mir vor, er würde diesen in meinen Schlitz stecken.

Doch statt von Bernard berichtete ich von dem Erlebnis auf der Koppel. Flüsternd beschrieb ich den Mädchen, wie Beau Rivage seinen fleischigen Schwanz, der allerdings viel größer als der von Bernard war, wie ich bei mir dachte, in die Stute gesteckt hatte, die wohl nun auch schwanger war. Es war erstaunlich, wie gut ich mich noch an die dicke, ädrige Stange des Hengstes und diese Unmengen an Flüssigkeit erinnern konnte, die nach dem Akt aus der Stute geflossen waren. Sarah glaubte mir kein Wort und auch Clara wirkte angeekelt. Um zu beweisen, dass ich nicht log, schlug ich vor, gemeinsam zu Charles auf den Reiterhof zu gehen, damit sie sich selbst davon überzeugen konnten. Doch weder Sarah noch ihre Schwester hatten Lust dazu.

Fast hätten wir gestritten, als mich meine Mutter zum Essen ins Haus rief. Danach ging ich auf mein Zimmer und musste noch immer daran denken, was Clara über das „Liebemachen“ gesagt hatte. Nie hatte ich bei meinem Vater-Mutter-Kind-Spiel mit Emma und Clemént an etwas wie das auf dem Reiterhof Erlebte gedacht. Keine meiner Puppen hatte so einen Schwanz, ebenso wenig wie einen Schlitz. Und auch bei Mr. Bee fand ich nichts Vergleichbares.

Natürlich hatte ich schon einmal meinen Vater nackt gesehen und wusste, dass Männer anders aussahen als Frauen. Wo Frauen ein Loch hatten, gab es bei Männern so ein komisches Ding, das, wenn Clara Recht hatte, genau in das Loch der Frau passen würde. Aber wie?, fragte ich mich. Dazu müsste man sich ja vor dem Jungen nackig machen und das konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen. Außerdem fürchtete ich, musste es ganz furchtbar wehtun, sich irgendetwas in diesen winzigen Spalt da unten zu stecken.

Abends nach dem Baden hockte ich mich nackt aufs Bett, spreizte die Beine und sah mich dort an, wo die Jungen ihren komischen Schwanz hineinstecken sollten. Ich fand die Vorstellung eklig und konnte mir nichts denken, was dort hineingepasst hätte.

Anaïs Tagebuch

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