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»Keiner interessiert sich für mich.«

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Lass uns das an einem Beispiel betrachten: Nehmen wir an, ein Mädchen hat in der Kita ein Bild gemalt. Es kann es kaum abwarten, es ihren Eltern zu zeigen. Die Mutter nimmt sich aber nicht die Zeit und schaut es sich gar nicht an. Als der Vater nach Hause kommt, lacht er nur und fragt, was das denn für ein Krickelkrakel sei. Das Mädchen fühlt sich allein und nicht gesehen. Es spürt vielleicht eine Verkrampfung in der Magengrube oder einen Kloß im Hals. Das könnte der Moment sein, wo in ihm ein Glaubenssatz wie »Keiner interessiert sich für mich« geprägt wird – und es vielleicht sogar die Lust am kreativen Ausdruck verliert.

Der Verstand versucht immer neu zu beweisen, dass er recht hat mit dem, was er glaubt. So funktioniert er einfach. Der Verstand des Mädchens wird möglicherweise ab diesem Tag immer wieder nach vermeintlichen Beweisen dafür suchen, warum sich andere nicht für es interessieren. Und da die Menschen, die ihm begegnen, mit vielem beschäftigt sind, wird es vermutlich nicht schwer sein, diese vermeintlichen Beweise zu finden. So verfestigt sich der Glaubenssatz: »Keiner interessiert sich für mich!«

DAS WIEDERENTDECKEN DER SCHÖNHEIT DES LEBENS

Wie viele unserer täglichen 60.000 Gedanken sind auf die Schönheit des Lebens ausgerichtet? Auf Freude? Auf Liebe? »Oh, wie schön ist dieser Schneekristall.« »Wundervoll, diese Blume!« »Die Luft riecht heute so schön würzig.« »Das Vogelzwitschern ist herrlich belebend.« »Das ist aber eine nette Verkäuferin.« »Ich bin dankbar für dieses Leben.«

Und wie viel von unserer Aktivität im Kopf ist auf die vom Verstand erschaffenen Probleme ausgerichtet? Wenn wir worken, wird unser Geist frei für die Schönheit des Lebens. Wir bekommen Zugang zu unserer Kreativität und können tun, was ansteht, anstatt zu grübeln und unsere Energie im Nachdenken über Probleme zu vergeuden.

Außerdem wirkt unser Mädchen vielleicht auf die anderen manchmal etwas seltsam, weil es einerseits dabei sein will, sich aber andererseits so oft beklagt, dass die anderen es schlecht behandeln. Vielleicht ist dann wirklich mal jemand von ihm genervt und wendet sich von ihm ab. Was für es ein weiterer Beweis dafür wäre, dass es recht hat mit dem, was es glaubt.

GANZ LEICHT KÖNNEN GEDANKEN, DIE WIR GLAUBEN, ZU SICH SELBST ERFÜLLENDEN PROPHEZEIUNGEN WERDEN.

Wenn wir die Work nutzen wollen, können wir den Gedanken »Keiner interessiert sich für mich« überprüfen – und so den Verstand mehr in Übereinstimmung mit der Realität bringen. Wir können aber auch mit der ursprünglichen Situation arbeiten – was uns oft besonders tiefe Selbsterkenntnis ermöglicht. Wenn wir uns an so eine Situation erinnern, die sich, als wir klein waren, schlecht angefühlt hat, dann können wir – aus der Position des Kindes in dem Moment, wo es diese Erfahrung gemacht hat – ein »Urteile über deinen Nächsten«-Arbeitsblatt ausfüllen (siehe Kapitel »Das Finden der stressigen Überzeugungen« >). In den Umkehrungen zu den Gedanken, die wir dort aufschreiben, ist die Medizin zu finden, die uns heilen kann.

4 Fragen, die alles verändern

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