Читать книгу Der Schaffner ... will was - Razo E. Neumann - Страница 10

Deutschrocker!

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Ich bin wieder hier, in meinem Revier. Marius, als er noch gut war. Damals noch in Windeln. Meine Fresse was ist passiert? Unsere ehemaligen Rockidole sind mutiert. Alles Versager. Angepasste Konsumentenschwänze in Armani. Kohle, Kohle. Die ganze deutsche Riege an Rock und Popsängern ist dröge und langweilig. Außer Xaviar. Den nehme ich explizit raus. Ansonsten haben wir jede Menge Singesongwriter aber außer Rammstein keine erwähnenswerte Rockband in Deutschland! Alle ehemaligen bloß noch Kopien ihrer selbst und uralt dazu. Geht nach Hause, nach Ibiza, verschwindet auf den Malediven oder verkriecht euch in Kreuzberg. Diese Faltenbälge auf der Bühne sind unappetitlich und erinnern die Ex-Fans nur noch an ihr eigenes Siechtum. Wir brauchen euch nicht mehr. Was ihr da produziert ist bessere Fahrstuhlmusik, sonst nichts. Was hat das mit dem Thema zu tun!? Scheißegal. Mir geht`s nicht gut. Das muss jetzt raus und oben noch viel mehr rein. Von dem guten und weichen „Chantré.“ Momentan ist übel. Vielleicht überreagiere ich auch. Vielleicht denke ich morgen ganz anders darüber? Aber in meinem Zustand ist es schwer die Balance zu halten. Wollen! Müssen?! Können? Da gibt`s keinen Zusammenhang mehr. Alles ist in Auflösung begriffen und alles wabert. Wichtiges und unwichtiges, nicht mehr unterscheidbar. Mögen sie von diesem, meinem endgültig und unverrückbar unheilbarem Zustand verschont bleiben. Ich packe es heute nicht mehr. Ich schlepp, Bett. Zu viel Gift in den sklerotischen Adern. Scheiß drauf. Wir sehen uns!

Bin mit 1,1 Promille aufgewacht. Grob geschätzt. Allerdings fehlen jetzt zwei Pillen die sie, lesender weise garantiert nicht interessieren. Die aber, waren eigentlich für heute vorgesehen. Absatz und ein anderes, aus dem nicht vorhandenen Zusammenhang gerissenes Bonmot. In meiner weiteren Verwandtschaft hielt sich ein Onkel auf, der mit sechs Kindern plus zugehöriger Frau in einer Dreizimmerwohnung residierte. Eines morgens war unsere Sippe zu Besuch. Wir standen im vollen Ornat in der Diele. Mama, Papa und drei Nach-Wüchse um Mamas Schwester unsere Aufwartung bezüglich ihres Geburtstages zu machen. (Tätigen, präsentieren, oder was auch immer. Wir waren halt auf Besuch) Plötzlich und unerwartet wurde die dortige, elterliche Schlafzimmertür brutalst ihrer Angeln enthoben und der Onkel-Wüterich, (Übernächtigt, Schichtarbeit) hatte seinen phänomenalen Auftritt! Onkel, sich gestört fühlend, in Unterhose, gelblicher Feinripp um die kümmerlichen Lenden äußerte folgendes! „Wem, soll eh zerschd ind Lapp schlage!?“ Unsere Sippe stand konsterniert und sprachlos. Später natürlich, entspannte sich die Lage und gottlob. Aber dieser Satz, diese frühmorgens rausgehauene Begrüßungsformel prägte sich mir für alle Zeiten ein. Der Herr Walch (Anno 66, sechs Kinder, Dreizimmerwohnung) war unglaublich authentisch und hat sich bis zu seinem Ende erfolgreich gegen jeden Belehrungsversuch verteidigt. Er bleibt mein Feinripp-Idol, für immer!

Der Schaffner ... will was

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