Читать книгу Der Schaffner ... will was - Razo E. Neumann - Страница 19

Es ist verdammt schwer den Idioten zu spielen wenn sie völlig überlegen sind. Mein Gott: Wie oft saß oder stand ich schon Gegnern oder Mitspielern gegenüber und habe sie genüsslich und von ihnen natürlich unbemerkt, mental seziert und komplett zerpflückt. Ich achtete auf jede Geste des ungeschulten Körpers. Und auf die Augen! Achten sie immer auf die Augen. Die Augen sind der Spiegel zur Seele. Das ist so! Und sie erkennen die Kranken, die Schwachen, die vom „Schicksal“ gebeutelten. Die wahrlich unwissenden Unterlegenen. Mögen sie auch drei Stufen über ihnen herrschen. Am geilsten finde ich, „Es“ sie spüren zu lassen. Ganz zart nur. Ein winziges Eventuell einzustreuen. „Die“ sind sich nie sicher, weil zu blöd. Und sie fragen sich: Ist der einfach bescheuert, irgendwie neben der Spur oder tut der nur so. Sie kommen aber zu keinem brauchbaren Ergebnis. Ich kann das jederzeit verhindern. Ich habe inzwischen sogar die Fähigkeit entwickelt gewollt zu „Erröten!“ Verstehen sie!? Eine Röte auf die Wangen zu zaubern! Ganz wichtig um minderbemittelt oder schuldig zu wirken ist ein unsteter Blick. Sie lassen während des „Gesprächs“ die Augen schweifen, vermeiden also Augenkontakt. Das kommt immer als unsicher oder devot beim Gegenüber an. Ebenso dringend erforderlich sind Wiederholungen. „Trump“ ist das beste Beispiel.

„Es dreht sich um die bösen Jungs. Also die bösen Jungs! Es gibt viele böse Jungs da draußen. Die bösen Jungs wollen wir nicht. Die tun böse Dinge, die bösen Jungs.“ So in etwa. Und machen sie sich keine Sorgen wegen Trump. Ich gebe ihm ein Jahr, dann ist der weg. Von einem irgendwie geartet, psychisch Instabilen ermordet, oder von seinen eigenen Republikanern oder deren verständigen Ärzten entsorgt. Psychologie. Elementar wichtiges zwischenmenschliches Element!

Vor kurzem hab ich eine Psychologin beherrscht. Das war wirklich toll. Ich hab sie mitten in der anberaumten Sitzung dazu gebracht, auf meine Fragen zu antworten. Zwanzig Minuten … Nur zwanzig Minuten! Mehr hätte ich nicht gebraucht, dann wäre sie unter mir zusammengebrochen und hätte selbst psychologischer Betreuung bedurft. Leider ließ der unsinnige, vom Steuerzahler alimentierte Rehaplan keine „Planänderung“ zu. (Isch hab Rücken) Denn ein schwerbehinderter Ex-Schwergewichtsmeister, zerrte mich unter dem Geplärre der kreischenden Tusse ins Freie. Endlich befreit konnte ich eine Fluppe ohne jede Einschränkung in Rauch aufgehen lassen. Und da passierte es. Ich entwickelte ein noch nie verspürtes Aggressionspotential! Mentales Zerpflücken ist an sich sinnlos und scheisse. Das mentale Zerpflücken reicht nicht mehr! Bringt ja nix, außer Selbstbefriedigung. Körperliches Zerpflücken, zerstückeln, vernichten … Töten! Das wär es doch. Das war natürlich die Mandarine. Das werde ich vor dem Richter jedenfalls beschwören und lügen, das sich die Balken biegen.

Das bin nicht ich! Die Mandarine macht was sie will. Ich bin das nicht! Ich will das jetzt nicht relativieren. Ich bin noch ich. Ich bin sicher. Ich? Was für ein blödes Wort! „Ich!“ Drei erbärmliche Buchstaben müssen reichen um einen ganzen Menschen zu beschreiben? Drei Buchstaben!? Wir hätten doch wahrlich mehr verdient. Vielleicht fünf? Fünf gottverdammte Buchstaben um ein so komplexes Wesen in die Reihe zu bringen. Acht Buchstaben wären allerdings beeindruckender! Eine Laus hat vier. „Man” kann doch das höchstentwickelte Lebewesen dieser Erde nicht mit drei lächerlichen Buchstaben abspeisen. Apropos und explizit erwähnt: Orthografie war nicht mein Ding und interessierte mich nie. Wollte ich nur mal erwähnt haben und schnell zurück, denn ich kann das einfach nicht fassen, kann das nicht lassen und muss … Zurück zur DB-AG und ihren krankmachenden Vasallen! Es gibt soviel dämliches Gesockse um mich rum. Ich halt das nicht mehr aus und geh mal raus. Außer Haus! Ich hatte mal einen von Menschen gemachten Plan. Vier Tage Arbeit, vier Tage frei, vier Tage Arbeit, drei Tage frei. Bei Schichtlängen von zehn bis dreizehn Stunden hatte man nach einem Monat lockerste zwanzig Überstunden erarbeitet und die irgendwann für „Eine Woche Zuhause“ gebündelt. Dem Computer ist so was noch nie gelungen. Das „Programm“ erschafft unter anderem solches!

Nur zum besseren Verständniss. Die „Schicht“ an sich. Beginn: 05:35! Ende: 07:57! Geschehen am 31.03! Wie kann ich mit diesem Wissen und von der Maschine zutiefst enttäuscht und ständig genervt das Rauchen aufgeben!? Ich jedenfalls rauche immer noch. In jedem Hotel. In jedem Hotelzimmer! Sie wissen schon. Etwas weiter oben hatten wir das schon mal abgehandelt. Inzwischen allerdings nehme ich ein Dosenspray zu Hilfe. Benutzt man normalerweise im Klo, nach einem besonders übel riechendem Abgang! Hilft ungemein, um mein immer noch rauchen zu verschleiern! Hoffe ich.