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DER SCHAFFNER!

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Lieber Stern Redakteur/in. Sie haben es in der Hand, mal wieder das auflagenstärkste Blatt Ihres Genres zu werden. Das hätte doch was. Wäre doch auch für Sie wichtig, oder!? Die Hitler-Tagebücher waren ja wohl nicht das Gelbe vom Ei. Hab‘ ich jedenfalls gehört. Falls ich nichts von Ihnen höre wird dieser Erpresserbrief andere Medien erreichen müssen!

Plopp … Plopp … Plopp …

Das ist mein Aufhänger, mit dem ich Sie ködern will. Ich erzeuge ein Plopp … Plopp … Plopp … Und Tod. Eine Leiche und ein Carrera-Kopf bleiben zurück. In exakt dieser Reihenfolge. Interessiert?

Inzwischen sind schon sieben Menschen tot. Ich habe sie erschossen. Sie alle hatten es verdient, und nur der Stern kann mich stoppen. Ich habe absolut nichts mehr zu verlieren, möchte aber als Gewinner gehen dürfen. Bitte verhelfen sie mir dazu.

Dies ist ein Bericht darüber wie ich lernte, die Bahn zu lieben und über den wahrhaft unsäglich dümmlichen Versuch, dieses monetär zu vermarkten. Die DB-AG versorgte mich ungewollt mit den dafür nötigen Mitteln und der Idee zum folgenden Geschehen. Nun meine unverschämte Bitte!

Ich bräuchte eine Million! Was heißt bräuchte. Ich brauch eine! Wenn Sie mir dabei hilfreich zur Seite stehen könnten, wäre ich Ihnen wirklich dankbar. Denn ich bin frustriert, zugegeben. Mit der Gesamtsituation unzufrieden. Mittelalt, mittelgroß, geschieden, aber mit einem enorm großen Hirntumor im Endstadium gesegnet. Die Ärzte streiten noch über den Termin meines Ablebens. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Von Beruf: ZUGBEGLEITER/SCHAFFNER, was der gewollten Heilung diametral zuwider läuft aber ein wichtiges, ja entscheidendes Element der Story ist! Folgender Faktus, Interruptus!

Ich bin jetzt ein Mörder! Ein Killer und nur Sie können mich stoppen. Zahlen Sie eine Million und ich höre auf! Ich sage Ihnen und jetzt aus Erfahrung, töten, Menschen töten, verändert was in der Schaltzentrale ganz oben! Mit jedem, jüngst zu früh verstorbenen und von mir eliminierten Menschen werden neue Synapsen verpolt. Ohnmacht, visits Macht und ich denke, dass kein Dax-Manager jemals eine solche Befriedigung erfahren wird, wie ich sie grade verspüre. Keine furchtbar gequälte und dafür hochbezahlte Nutte, kein noch so großes Anwesen, keine 200 Meter Yacht und auch kein noch so hoch frisierter Bolide bringt Sie dahin wo ich jetzt bin! Kein Geld der Welt bringt Sie in diese wahrhaftig geile Situationen. Pervers und unbezahlbar! Sie könnten sich diverse Snuff-Videos beschaffen. Teuer, gefährlich, aber durchaus mach und finanzierbar! Jedoch: Nicht real! Nicht, vis-a-vis! Nur virtuell! Sie waren nicht dabei und haben es nicht „getan“. Denn Sie schauen nur zu. Das Video könnte gefakt sein. Sicher ist man nie, heutzutage! Und seien Sie ehrlich: In welcher Realität könnten Sie sich einen Mord bestellen? Einen viel zu lange hinausgezögerten Abgang eines Rivalen oder einer Geliebten!? Sich an seinen/ihren Schmerzen ergötzen. Foltern! Abschneiden. Einschlagen. Verbrennen, dehnen, zerren, abreißen, ohne sich in die Armani Hosen zu scheißen!?

Denn da gibt es ja noch die Forensik. Irgendwelche Partikel und Schmauchspuren. Sperma Dreck. Eventuelle Zeugen, die Sie später mit Wonne erpressen, weil winzig kleine Kameras bei ihrem ausführlichen onanieren auf das Kleinkind an ihrem eigenen Pool mit anwesend waren. NAVY CIS, etc. Es gibt da die Polizei, Staatsanwälte und hochbezahlt sein wollende Verteidiger. Da sind Zeugen der Anklage und Richter, die Sie für vierzehn Jahre wegsperren, falls diese nicht selbst auf der kurzen Pool Sequenz zu erkennen sind. Sie kennen das alles nur aus Filmen und Serienmörder-Dokus auf irgendeinem hingezappten Kanal! Aus langjähriger Fernseherfahrung weiß auch ich es. Ich habe gelernt, dass das Entkommen nach dem „Tun“ verdammt schwierig ist, wenn es Motive gibt! Ich aber habe keines. Kein erkenntliches. Denn meine Morde sind wahllos und es gibt nur eine sehr kurze Beziehung zwischen dem Opfer und mir.

„Sieben”, ein wahrhaft beeindruckender Film! Ich schau ihn mir mindestens einmal die Woche an und finde ihn immer besser. Hannibal Lector und sein Schweigen sind unglaublich. Der rote Drache, der rote Korsar (Ein Meilenstein) sagenhaft. Niemand wird behaupten wollen, dass Chilli Peppers, Kaiser Soze, Freddy Krüger oder Mister Saw keine Gründe hatten, das zu tun was sie taten. Sie waren verstört und konnten nicht verarbeiten was geschehen war. Vom Schicksal unerwartet und ungerecht gebeutelt. Ihre Verkabelung hatte gelitten und sie wurden von Testosteron gesteuert. Ein frucht und furchtbares Ingredienz unseres männlichen Blutes und ja, es sind in der Regel die unschuldigen Männer, die unter dieser furchtbaren Last zusammenbrechen. Form follows Funktion. Frauen haben normalerweise kein Problem damit. Das Hormon befindet sich nur unterschwellig in ihren Körpern. Es bleiben die Filme! Schauspieler, nicht echt, nicht real, aber interessant. Spannend, gruselig. Man ist da schon mitten drin. Irgendwie involviert. Phantasiert mit! Schöne neue Welt und da bin ich. Ich bin irgendwie seelenverwandt! Ich bin wie sie, die verstörten Leinwandhelden, in deren Schatten wir uns gerne mal bewegen würden. Wäre gerne ebenso unerkannt, unerschütterlich, unauffindbar, unbestrafbar, unbesiegbar und unglaublich Gerecht.

In Wirklichkeit bin ich real! Auffindbar, erschütterlich, besiegbar, gebeutelt vom Hirnschmerz und erkennbar am Ende. Aber ich bin noch unterwegs. Noch lebe ich und nur ich, nur ich ENTSCHEIDE wirklich! Entscheide, über das Wichtigste im hier und jetzt. Über Leben oder Tod! Ich Schwöre! Ansonsten keine sexuelle Intention/Motivation. Ich bringe nicht sinnlos um. Ich suche üble Charaktere. Ich beobachte Menschen und höre ihnen zu. Ich bin sehr nah an ihnen dran. Mal in Uniform, aber auch in Zivil und für sie somit unsichtbar. So oder so, als reale „Gefahr“ nicht zu erkennen und ich gebe ihnen immer eine letzte Chance zu entkommen. Ich hoffe auf ein Zeichen, dass sie das kommende, unvermeidbare nicht verdienen, vielleicht noch abwenden werden! Fliehen! Dass es jetzt nicht sein muss, das Sterben! Manche versagen kläglich. Tut mir leid. Nein! Tut es nicht …. Tut es wirklich nicht! Momentan bin ich bis auf weiteres krankgeschrieben und werde sicher nicht mehr wieder, in den inzwischen ungeliebten Arbeitsprozess eintreten. Ich habe also jede menge Zeit zum Nachdenken oder Handeln und bewege mich in den Zügen der DB-AG oder ihrer Tochterunternehmen und manchmal auch in der privaten Konkurrenz durch Zeit und Raum und immer auf der Suche. Ich lebe und töte mithilfe eines kleinen Köfferchens, dass mir das Schicksal überließ. Zur besseren Verwendung vielleicht!?

Der erste Tote?! Kommt noch! Ich muss doch den Spannungsbogen aufrechterhalten. Das habe ich irgendwo gelesen. Denn sonst lande ich im Abfall, wie so oft in meinem Leben! Der Tote kommt. Versprochen. Halten sie durch! Sie haben doch Zeit, oder!? Man bezahlt sie doch fürs lesen. (Recherchieren) Wer sonst hat die Zeit, sich die Zeit zu nehmen um die demnächst kommende Reportage wasserfest untermauert im eigenen Blatt zu vermarkten. Einen wahrlich echten Knüller zu landen und seinen Chefredakteur in jubilieren ausbrechen zu sehen. Im übrigen habe auch ich, wie so oft in diesem Metier einen Ehrenkodex. Erinnern sie sich!? Scarface, Mafia, etc … Keine Frauen, keine Kinder! Sie kennen das doch aus den Filmen. Obwohl auch von diesen beiden Spezies genug auf dieser Welt wandeln, die es ebenso verdient hätten das Zeitliche früher als geplant oder genetisch vorbestimmt zu segnen. Das kann man so stehen lassen. Muss man aber nicht. Man könnte es auch tieferlegen. Ca: Zwei Meter! Nun denn und wie auch immer:

Ich schlage ihnen folgenden Deal vor. Sie kriegen die Exklusivrechte an meiner Geschichte. Interviews, Backgroundwissen, blutige Beweisstücke meiner Missetaten. Fotos! Kurzum, alles was sie brauchen um die Auflage ihres geschätzten Blattes in wahrlich exorbitante Höhen zu treiben, die sie mal redlich verdient und tatsächlich innehatten. Apropos geschätztes und sehr viel früher!

Ich war dreizehn Jahre alt und konnte mir den Stern nur illegal bei Opa anschauen. Der hatte das Blatt abonniert. Ich schlich also, unter einem subversiven Vorwand durch die Gemächer der Großeltern und steuerte, natürlich unabsichtlich auf den aufdringlich vorstehenden Zeitungsständer zu. Zum Sternbehältnis. Denn im Stern, dass hatte ich irgendwann und rein zufällig bemerkt und verinnerlicht, gab es halb oder gar vollständig entblößte Frauen zu sehen. Nicht mal die ebenfalls existierende Bildzeitung hat das damals gewagt! Das zentral abgelichtete, inzwischen leider eingestellte „Girl von Seite eins“ gab es damals noch nicht. Der Stern hatte ein, wie soll ich sagen, künstlerisches Verlangen und die inoffizielle Erlaubnis nacktes unter Kultur zu veröffentlichen! Und warum auch immer, die nackten Fakten interessierten mich. Eines Tages war da dieses Bild. Ich konnte damals nichts damit anfangen aber frage mich bis heute, warum ich dieses Foto dieser verfluchten Ausgabe des Sterns nie wieder losgeworden bin. Das hat bei mir so reingehauen wie dieses verdammte Vietnam-Bild. Die nackten Napalm Kinder! Das nackte, schreiende Mädchen in der Mitte. War das nicht auch ihr Blatt!?

In diesem Fall war es eine bebilderte Filmkritik eines frisch angelaufenen Kino-Krachers. Hat wohl nicht ganz auf den Walk of Fame gereicht. Ich hab diesen Streifen niemals im Fernsehen entdeckt aber dieses eine Foto hat mich für alle Zeiten geprägt. Ich schwöre! Das reißerische Aufmacherfoto zeigte eine nackte Frau von hinten und auf einer sehr staubigen Straße. Gebäude säumten den weg. Eine Kaserne? In meiner uralten Erinnerung war sie wunderschön. (Die Dame, nicht die Kaserne) Obwohl ich bis dahin noch nie eine vollständig nackte Dame gesehen hatte. Wie auch!? Ihr jedenfalls, war offensichtlich die Aufgabe übertragen worden durch ein Spalier ordentlich bekleideter Uniformierter laufen zu müssen. In dem Falle, sah das in etwa so aus. Rechts: Cirka zwanzig Männer und hübsch aufgereiht. Links das selbe Szenario. Verstörend erschwerend kam hinzu, dass diese Jungs Pferdepeitschen in der Weiß-Behandschuhten trugen. Sie hatten offensichtlich den Auftrag auf die Schöne einzudreschen um ein erreichen des Zieles, (Vermutlich das Ende der staubigen) zu verhindern. Ich fand das damals völlig übertrieben, inakzeptabel, gemein und absolut unnötig. Der Grund der Strafe wurde leider nicht mitgeliefert oder ich habe ihn inzwischen vergessen. Wie auch immer. Diese verfluchte Szene, dieses Bild, lief meinem zutiefst eingebranntem Gerechtigkeitssinn schwerst zu wieder! Gerechtigkeit war mir offensichtlich damals schon wichtig.

Der ehemalige Sternkritiker kam nicht umhin zu erwähnen, dass diese Venus in spätestens Reitpeitschen-Reihe vierzehn, blutüberströmt zusammenbrechen würde um dann elend zu verrecken. Und ich frage mich bis heute. Brauchen wir solche Bilder? Brauchen wir die Verbreiter derselben? Diese Whistleblowers voller kranker Phantasien!? Pasolinis, Fellinis, Mastrojannis, Ingmar Bergmanns!? Muss man die Abgründe und das Versagen, das unmenschlich sadistische, den blanken Hass in Bildern festhalten? Muss man es als Kunst, oder Avantgarde akzeptieren!? Warum sollte man sich das reinziehen und was könnte man daraus lernen? Muss man das zeigen? Wem hilft das? Liefern sich die außergewöhnlich talentierten Regisseure einen internen Wettkampf? Wer ist krasser, innovativer, geht zuerst an die Zensurgrenze. Wer bringt mehr Leute im Kino zum kotzen!? Wer hat mehr anschließende Selbstmorde verbucht. Wer, mehr Scheidungen verantwortet!? Müssen diese „Künstler,“ im inneren zerfressen von ihrer höchst eigenen Wahrheit, von schlechtem Koks und eingebildeter Verantwortung fürs Volk, ihr verdammtes „Wissen“ verbreiten? Dem angeblich danach hungernden Plebs zugänglich machen!? Wem hilft das konkret? Wozu dienen solche Filme?

Ist es nicht vielleicht doch so, dass diese Knallchargen sich gegenseitig überbieten müssen? Haben sie wirklich eine Mission oder nur Kohle im Kopf? Der „Crankste“ Film gewinnt Cannes. Das abscheulichst mögliche, keine Science-Fiction, sondern noch vorstellbar mögliche, wird die Krone gewinnen!? Wie wir alle wissen gibt´s da vieles zwischen Himmel und Erde, dass wahrlich keiner braucht und schon gar nicht sehen will. Ich bin inzwischen soweit, dass ich jeden Film der in der 90 Cent Fernsehzeitschrift mit Psychodrama oder sozialkritischer Wichtig-Scheiß beworben wird grundsätzlich verweigere. Ignoriere! Fällt bei mir sofort durchs Raster. Garantiert! Da helfen keine beiwohnenden Oscar-Aspiranten und kein Aspirin! Dramen hat jeder Normalo genug, wenn es ihm vergönnt ist lange genug zu leben. Im Folgenden, schildere ich unter anderem auch selbst erlebte Dinge, die ich gerne weggezappt oder zwischendurch vergessen hätte! Aber nun ist es leider zu spät. Im übrigen, hätte auch ich einen Stern auf dem Walk of Fame verdient. Die Hälfte meines Lebens war ich gezwungen zu schauspielern. Mindestens die Hälfte. Und das jeden gottverdammten Tag, weil es nicht anders „ging!“ Meine daraus resultierende Frage an sie! Wie oft waren sie wirklich echt, authentisch und tatsächlich sie selbst? Und wie oft durch Konventionen oder irgendwelche Umstände dazu gezwungen ihr „Ich,“ ihr selbst, ihre verdammte Wahrheit zu verbergen. Zu schauspielern, nur um des lieben Friedens willen. Um ja keinem „weh zu tun,“ um weiterzukommen oder irgendeinem anderem Scheiß? Und ich meine jetzt wirklich wichtiges, nicht die Reaktion auf die Frage eines hässlichen weiblichen Mitbewohners, die da lautete! „Findest du mich hübsch?” Darauf scheißen wir erst mal!

Der Schaffner ... will was

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