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DER VERWESENDE!

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Was nun, mit dem Verblichenen!? Versuchen sie sich in meine Lage zu versetzen. Ich habe einen Arsch dahin befördert, wo er uns Lebenden am wenigsten Schaden zufügen kann. Ins Nirvana! (Geile Band. Wieso hat sich Curt das Gehirn raus geblasen? Courtney war gar nicht so hässlich, also wieso)

Absatz und erneuter Einspruch! Ich ersuche die Jury diesen letzten Satz zu ignorieren. Nochmal Absatz! Eventuell interessierter Redakteur/in. Vergessen sie bitte die in Klammern gehaltenen Inhalte, sonst verlieren sie jeden Bezug zur Realität/Geschichte!

Also was nun, mit der halb-starren Arschgeige. (Der Leiche) Der inzwischen erblasste Erb-lasser, die nichtsahnende Ober-Pfeife musste da doch weg. Wenn der hier bis morgen vor sich hinverwest, könnte unsere Kundschaft auf ungebührliche Geruchsbelästigung verweisen und die Zahlung unseres vorgeschriebenen Tarifs verweigern. (Verwesen mit h, kann doch nicht wirklich sein, oder? Aber aufgrund der dauer des Vorganges erwäge ich beim Kultusministerium dafür zu plädieren dieses h dringendst einzuführen) Wie auch immer. Dieser Abfall jedenfalls musste entsorgt werden. Liegenlassen und auf den Monsun hoffen, (Tornado, Überschwemmung und Windhose schließen wir in Wittenberge mal aus) würde nichts bringen. Nichts tun!?

Das könnte eventuell und spätestens morgen früh zu Unpässlichkeiten der ambulant anlandenden Kunden führen. Einschließlich Ohnmachtsanfällen älterer Teilhaber dieser Welt. Herzinfarkte, Schlaganfälle. Es gibt so viele Möglichkeiten abzutreten wenn man plötzlich überrascht wird oder aus der Reihe tanzendes, unvorbereitet vorfindet. Man kann kaum glauben, dass dieser empfindliche menschliche Körper es geschafft hat, sich die Krone der Schöpfung selbst und ohne dringend erforderliche Gegenwehr auf seinen missgestalteten Schädel zu pflanzen. Seien wir ehrlich! Verdient haben wir das nicht. Mein Favorit wäre das Faultier! Schade, dass wir es zuvor erschlagen und gefressen haben. Okay, nicht ganz und nicht alle! Und nicht wir allein. Da gab`s ja den Cromagnion, die Neanderthaler und jede menge Ötzis und andere wilde Tiere. Und alle haben die Wehrlosigkeit dieses mit übelsten Krallen bewehrten und doch so harmlosen Tieres ausgenutzt. Aber noch leben ein paar. Wo bin ich jetzt gelandet? Und warum Faultier? Ich war zu faul zum entfernen! Genau! Ich ersparte mir also das verbringen der Leiche in irgendeinem Gebüsch. Der Servicegedanke wieder mal. Ich muss doch an die Kunden denken. Das kann ich denen doch nicht antun. Ich hatte grade einen umgelegt und dachte an irgendwelche Kunden? … Kann man das glauben? … Wahnsinn!

Der Carrera Kopf verschwand vollständig in der Hand des Verstorbenen. Ich bog die noch weichen, warmen Finger zurück und sie umschlossen perfekt meine Visitenkarte. Praktisch unsichtbar! Apropos unsichtbar. Ich stand hier rum und die Minuten vergingen. Es könnte jemand kommen. Jetzt war ich doch, irgendwie, nicht ganz klar im Kopf. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich Panik verspürte. Eher ein plötzliches Unbehagen. Ich erwachte sozusagen, denn wie sieht das denn aus!? Der Schaffner hat einen umgelegt, oder verwehrt dem vor ihm liegenden Verletzten die erste Hilfe? Warum tut der nix? Was würden sie tun wenn sie im Dunkeln und auf dem Weg vom Bahnhof nach Hause eine uniforme Gestalt gewahren und vor seinen Füssen ein offensichtlich uninspiriertes, bewegungsloses, vielleicht gar wehrloses, möglicherweise verblichenes Wesen liegt und dieses Uniformierte steht nur „dumm rum“ und starrt die Fassade an? Sagt nix, ruft keinen an oder schreit zumindest um „Hilfe!“ …Surreale Sache das! Und dann sah ich das Blut. Es ist unglaublich wie viel Blut aus diesem Korpus floss. Ich musste schon mit dem ersten Schuss eine wichtige Ader erwischt haben die nun nicht mehr in der Lage war die rötliche Flüssigkeit zurückzuhalten. Den nötigen Saft, der doch eigentlich wichtig wäre um die Lebenserhaltungssysteme am laufen zu halten! Gibt es so eine Ader, im Kopf!? Hatte der zweite Schuss irgendwas schon angegriffenes zum platzen gebracht? Der dritte das Herz geöffnet. Unwichtig. Er war ja tot. Hoffentlich! Ich schaute mich sicherheitshalber noch einmal um. Da war nichts zu sehen. Schlussendlich ließ ich Kundschaft, Kundschaft sein, beschloss einfach das Weite zu suchen und den Leichnam den anderen zu überlassen.

Ich fand das Weite in Form eines netten kleinen Hotels und an dem Abend hab ich mich, wie neuerdings leider immer, ordentlich zugeschüttet. Dieses mal sehr ordentlich! Ich war euphorisiert, begeistert, stolz und mir sicher, dass ich es schaffen könnte. Die Lawine war unterwegs, von mir ausgelöst und nicht mehr aufzuhalten! Ich war jetzt ein Mörder und wer von den Anwesenden kann das von sich behaupten!? Nicht allzu viele! Die Dame an der Rezeption war äußerst zuvorkommend und hatte sogar noch ein Raucherzimmer im Portfolio. WICHTIG: RAUCHER! Aber dazu später! Denn zuerst !

11 848 stunden und 44 Sekunden davor! Albtraum!

Der Schaffner ... will was

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