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KLAPPE! Die X-Te!

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Kennen sie Steven King, den Gruselautor!? Der Junge ist genial. Wir verdanken ihm jede Menge Entertainment. Ich erspare mir eine Auflistung aber auch das können sie googeln. Nach meinem Cousin (Perry Rhodan) und meiner Mutter die im Bertelsmann-Buchklub Mitglied war und jedes mal wenn sie nichts bestellte die Vorzugsbücher des Monats geschickt bekam, (Zweite Leseperiode: Die Nackten und die Toten. Anna Karenina. Airport. Im Westen nichts Neues. Der alte Mann und das Meer. Interessante Kost für einen Jugendlichen) hatte es meine Ex-Frau tatsächlich geschafft, mich nochmal zu infizieren. Die dritte Leseperiode! Sie begeisterte mich dahingehend Koonz, Spielberg, King und ihre Avatare zu lesen und in einem Roman bei King passierte das Gleiche wie an diesem Abend und meinem, wahren Leben. Vor kurzem, an einem weit entfernten Bahnhof. In einer anderen Galaxie. Bei King läuft der Tod/Rächer/Apokalyptische Reiter durch die Gassen und aller Menschen Seelen hängen an Fäden. Ja, genau so wie in der Augsburger Puppenkiste. (Wissen sie was ich meine!? Augsburger Puppenkiste!? Urmele aus dem Eis. Jim Knopf und Zoppo Trump, oder gar die Blechbüchsenarmee!? Wie, nein! Mein Gott. Wo verblieb ihre Bildung?) Zurück zum King Roman. Nach Gusto oder angenommener, unbewiesener Schuld, eventuell abgelaufener Zeit oder einer Lebensdauer verkürzenden Mandarine im Kopf oder im Arsch der Delinquenten, schnippelt der Tod mit einer Riesenschere die Fäden durch und es passiert exakt das Gleiche, wie in der Augsburger Puppenkiste oder in diesem Video, dass ich mal gesehen hatte. (Ein realer Abschuss, eines garantiert schuldigen Körpers durch die amerikanische Polizei)

Ja gut: Auch in diesem Video war der Tote schwarz, der Schütze war weiß. Das sagt ja nun nix über Schuld und Sühne aus. In diesem Fall sühnte der Schuldige! Ich schwör. Dieser unerwartet und zentral getroffene Mensch im Video sackte einfach zusammen. Kein Muskel funktionierte. Keine Abfangreaktion mehr möglich. Er war einfach abgeschnitten. Als ob man einer Augsburger Puppe die Fäden durchtrennt. Im wahrsten sinne des Wortes. Wir alle kennen die Western, Actionfilme, etc … Der Sterbende ist von Kugeln durchsiebt. (Nur Fleischwunden, offensichtlich) Der nicht sterben wollende, wettergegerbte Outlaw dreht sich viermal im Kreis, röchelt und stößt einen letzten Fluch aus! Dieser Bankräuber jedenfalls robbt mit einem zerschossenen Arm und abgetrenntem Bein noch zweihundert Meter weiter. Sein sauer und illegal Erworbenes schrittweise verlierend. Die schönen Scheine wehen die Main-Street runter und er seinem imaginären Ziel entgegen. Blut, flutet literweise den Bildschirm. Bildgewaltig, aber lächerlich, denn ich war dabei. Real! Gar nichts mit robben. Der erste Schuss traf seinen Schädel auf kurze Distanz und mittig! Dank des Schalldämpfers, der äußerst effizient arbeitete, (Ich bin nun kein Kenner von Schalldämpfern, aber das war wirklich leise) war kaum was zu hören. Ein leichtes Echo, reflektiert von der Riesenfront des Bahnhofs. Aber da war kein Personal, dass das mitgeschnitten oder aufgenommen hätte. Auch keine Videokamera und dieser just von mir getroffene Mensch fiel völlig wehr und knochenlos in sich zusammen. Genauso sah das aus. Als ob er keine Knochen mehr hätte. Eine amorphe Masse schlabberte erdwärts. Kein Schrei, kein Gestöhne. Es war einfach gespenstisch. Ich erledigte den Rest. Hab ich doch schon erwähnt? Zwei Schüsse zur Sicherheit! Noch einen in den Kopf und einen in den Brustbereich. In etwa da, wo ich das Herz vermutete. Er starb für mein Verständnis zu schnell. Ich hatte eigentlich die Absicht es hinauszuzögern und ihn anzureden. Irgendwas von Angesicht zu Angesicht. Aber er war der Erste und ich war ziemlich aufgeregt. Es durfte nichts schiefgehen weil er der Grundstein meiner Geschichte werden sollte und ich wollte auf keinen Fall gleich beim ersten mal Scheiße bauen. Natürlich konnte ich auf diese Art nichts lernen. Für den Nächsten ! … Und den Rest!

Aber in diesem toten, ruhigen Moment des Nachdenkens über das, was ich grade getan hatte und über das was da grade vor mir am Boden verreckte, spürte ich eine tiefe Zufriedenheit. Es war gut so. Es war eine Befreiung. Ich hatte endlich etwas getan, dass ich schon viel früher hätte machen sollen. Aufstehen und ein Zeichen setzen. Wehren, gegenüber den erbärmlichen Kreaturen die hier zuhauf herumlaufen. Sich rächen für erlittenes und endlich Stärke zeigen, egal was später dabei rum kommt. Ich hätte viel früher und verdammt oft im Leben mal „Schnauze,“ brüllen sollen! Eine Grenze ziehen, bis hierhin und fertig. Aber früher war es mir irgendwie nicht wichtig und ich beließ es dabei. Ich dachte mir meinen Teil und ging weg. Ich hab mir auch zwischenmenschlich viel zu viel gefallen lassen und war meistens zu lasch um mit der Faust auf den Tisch zu schlagen und Dinge, Situationen, Lagen, Beziehungen in meinem Sinne zu „regeln!“ Feigheit, würde ich das nicht nennen, eher was im Sinne von, „Der Klügere gibt nach!“ Aber wenn das alle Klügeren tun, wird das nix. Und da stand ich nun in Wittenberge, bestaunte die Architektur des riesigen Gebäudes und vergaß beinahe meine Duftmarke zu hinterlassen. Mein Erkennungszeichen! Ich musste ja irgendwie beweisen, dass alle folgenden Morde mit mir zusammenhingen. Zumindest die Polizei, würde das in ihren Akten erwähnen und nach dem zehnten Toten würde ja wohl irgendein Computer Alarm schlagen. (Gehört alles zu meinem Plan um an die Million zu kommen) An diesem Abend, nach dem Ersten entsorgten glaubte ich wirklich an mich. Ich erkannte, dass ich diese Scheiße durchziehen könnte. Ich brach nicht weinend zusammen. Ich hatte gar kein Problem damit. Nein, im Gegenteil! Ich bekam Lust auf mehr. Sie wissen nicht wie das ist. Morden ohne Mordlust sondern mit Hintergrund, durchdacht und planvoll ausgeführt. Denn das war der Plan. Mein in langen Nächten gereifter Plan. Aber der an so manchem Abend und im Alkoholdunst schon oft geschmiedeten Plan, „Es“ verdienendes zu morden, für Geld oder Ruhm, erschien am nächsten Morgen und wieder nüchtern, furchtbar lächerlich. Undurchführbar! Man traut sich ja eh nicht. Man zweifelt an sich selbst. Der Plan wird immer wieder trunken hin geträumt, wieder vergessen, begraben, verdrängt und doch verfestigt er sich. Immer mehr betoniert der sich ein. Tag für Tag erscheint es erstrebenswerter. Irgendwann dann als scheißegal und „versuch doch wenigstens noch das, bevor du stirbst,“ Rettungsboje akzeptiert. Eine Boje, die immer realer auf dem erträumten doch noch Gewinner-Ozean dümpelt und immer mehr an Gestalt annimmt. Ein Versuch wäre es doch wert, oder nicht? Man lebt nur einmal! Nur einmal und ist Nichtraucher? Oder Nicht-Mörder !? Egal! Ist doch in meinem Zustand völlig egal. Was kann mir passieren wenn sie mich erwischen? Todesstrafe!? Gröhl! Einmal im Leben etwas außergewöhnlich, gefährliches wagen! Das wäre es doch! Und jetzt hatte ich es getan. Aus der Nummer kam ich nun nicht mehr raus und es war gut so! Das Eventuell hatte verloren! Das „Packen wir es an“ hatte endlich gewonnen!

Irgendwann vorher fiel mir der Carrerakopf ein. Als Klebstoff für die Mörder Geschichte. Den Zusammenhang Hersteller! Jeder Tote sollte einen mit ins Grab nehmen. Als mein Erkennungszeichen sozusagen, hinterließ ich immer einen Kopf in einer Hand. Ich mach die Dinger ja selber und habe immer welche im Geldbeutel. Ich war mal ganz groß im Ebay-Geschäft und das mit Carrera Universal, der besten Bahn aller Zeiten. „Profis, fahren Carrera.“ Ich kam mal auf die Idee im Zug zu werben! Man könnte damit vielleicht einen Deal an Land ziehen. Ich jedenfalls hatte einen Aufkleber auf meinem Schaffner-Rolli. Wir zahlen Unsummen für ihre alte Carrerabahn! Natürlich war das der Anfang vieler netter Gespräche die sich um Autorennbahnen im allgemeinen und speziell um Carrera drehten. Carrera! Neuhierl. Der Firmenchef noch alten Kalibers. Damals, als Rennbahnen der „Renner“ unterm Weihnachtsbaum waren (60-er, 70-er, 80-er) wurden jede menge Flops und Plagiate bestehender, etablierter Bahnen produziert, womit heute kein Cent mehr zu verdienen ist. Da war so ein Carrera Kopf sehr hilfreich. Denn dieser half zur Unterscheidung zwischen Gama, Märklin, Fleischman und allen anderen Rennbahnen die jemals erfunden wurden. Die Köppe sind alle eindeutig zuzuordnen! Im Gegensatz zu den Autos waren die immer verschieden und wurden erkannt. „Jouhh, genau so sehen die Köpfe aus die meine Renner zierten.“ Schon war mir klar: Da bleib ich dran. Der Bahnkunde hatte eventuell ein Carrera Erbe im Keller/Dachboden das vielleicht wunderbar erhalten war. Dieses Event, unser Zusammentreffen durch meinen Aufkleber auf dem Rolli könnte meine damals andauernd finanzielle Schieflage vielleicht entscheidend verbessern! Und falls der Kunde gar nichts verkaufen wollte aber wusste, dass in seinen Rennern die Schädel verlustig waren kamen meine Plagiate ins Spiel. Kopp 1:24, Eins fuffzich. 1:32, ein Euro. Das läpperte sich und falls man sich in einer ruhigen „Zuglage“ aufhielt und kein Zugchef störend und überlaut seine immer gleichlautenden Ansagen plärrte, dann …

(Früher atmeten wir Freiheit und jeder durfte seine Ansagen eigenständig „Erfinden.“ Inzwischen wurde auch das in ein korrigierendes Korsett gezwängt. Ein „Booklet” zwang nun alle Freigeister, die immer gleichen Textbausteine runter zu nölen.) … dann waren die Unterhaltungen noch vier Reihen weiter zu vernehmen und andere mischten sich ein. Eine anregende Diskussion begann. Im Sinne von: Märklin war das beste. Prefo war genauso gut. Ach was! Gama, das war Qualität und schon war Leben in der Bude und ich hatte eventuell den nächsten Kunden an der Angel! Das schlimmste für einen Zugbegleiter sind schweigende Gäste. Diese, alle Ohren voll verstöpselt und mit sich selbst beschäftigte Friedhofsruhe nervt extrem. Selbst bei einer laut vorgetragenen Anfrage, ob man denn im Besitz einer gültigen Fahrkarte wäre, kommt nichts. Die hören mich gar nicht. Ein neu eröffnetes Eldorado für Schwarzfahrer! „Oh, entschuldigung, ich hab sie gar nicht gehört. Ach ja, stimmt, ich brauch ja noch ne Fahrkarte.“ Ach was!?

Selbst nach einer dritten, schon echt „überforsch“ vorgetragenen Ansage: „Hallooo! Noch zugestiegen,“ ernte ich nichts. Keine, nicht mal dezente Bewegung des Unterkiefers oder des vielleicht doch kompletten Kundenschädels in meine, sich nordöstlich befindliche Richtung. Erst nachdem ich den Gegner mithilfe meiner immer noch metallenen Kontrollzange schwer am Jochbein verletzt habe, errege ich seine/ihre Aufmerksamkeit. Und nun, plötzlich findet sich auch eine (Inzwischen blutige) Fahrkarte. Zwei Wochen alt, viermal abgestempelt und nur einen Tag gültig! Unser täglich Brot gib uns heute. Anyway! An einem guten Tag mit netter Unterhaltung, kassierte ich eine Komplett-Bahn ein, verscherbelte die auf Ebay für´s doppelte und und verkaufte zusätzlich acht Köppe. Kann das weben uns noch mehr geben? (Die englischen Weber waren wirklich scheiße dran. Googlen sie das) Abbbsssaaatzzz …

Der Schaffner ... will was

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