Читать книгу Der Schaffner ... will was - Razo E. Neumann - Страница 9
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ОглавлениеDer erste Tote. Ich weiß! Sie warten immer noch. Eigentlich bin ich ganz anders, komm aber grade nicht dazu. Wir waren bei Höhen!Waren wir das? Meiner Million! Genau! Astronomische Höhen. Ich hab mir grade „Gravity“ reingezogen. Bullock/Clooney. Muss man nicht gesehen haben, kann man aber. Und jetzt zurück zum Thema! Die ihrige, durch meine Seriengeschichte gesteigerte Auflage! Ich möchte daran mitverdienen. Ich möchte gewinnen. Ich will als Gewinner abtreten. Ich habe offensichtlich eine irreparable Geschwulst im Kopf und dieses unerwünschte Ding in meinem für diese Uhrzeit zu kahlen Schädel behindert mich tatsächlich enorm. Beim Denken und so! Aber, ich sehe mich grade als Hauptdarsteller. In einem Film. Meinem Film! Wir könnten diesen Erpresserbrief als Drehbuch missbrauchen. Wir könnten noch mehr Kohle generieren wenn wir das Beschriebene einem Filmemacher unterjubeln könnten. Dieses grade Geschriebene, mein letztes, mein offensichtliches Testament und natürlich erst nach unserem Deal. Entscheiden sie am Ende der Geschichte selbst.
Ich bin jetzt und am baldigen Ende meines irdischen Daseins angelangt unendlich müde aber durchaus noch brauchbar. Wenn Udo das schafft, schaff ich das vielleicht auch. Ich werde mal im „Hanseatic“ nachfragen. Vielleicht ist da noch ein Zimmer frei. Ein Raucherzimmer! Ich geh dann mal schlafen, sortieren, reflektieren und Sinn suchen. Melde mich ab. Moin-moin … Und Absatz!
Auflage! Das war es. Bin wieder da! Halbwegs nüchtern und lebe immer noch! Zurück, in unsere gemeinsame Zukunft! Unser möglicher Deal, falls er denn zustande kommen sollte, wäre einfach genial. Er, der Deal, könnte ihre Position in der Firma/Redaktion beeinflussen. Im positiven Sinne, versteht sich. Wenn man ganz nach oben will, ist es in der heutigen Welt unerlässlich, falls man nicht tatsächlich vor hat von der gesetzlichen Rente abhängig zu sein, sich irgendwelche Vor-Ur-Teile zu verschaffen. Doch fehlt es an eigener Genialität, geht das nur über Leichen oder beschädigte Nebenbuhler, Konkurrenten und Mitläufer die das gleiche beschissene Ziel verfolgen. Ich hab meine Erektion, (Tschuldigung) Lektion früh, sehr früh gelernt.
Nur zum besseren Verständnis! Es war einmal: Ein angeblich intelligenter, junger, ja man könnte auch sagen, ansehnlicher Mensch. Meine Ex-Frau, die ich ihnen natürlich auch offerieren würde und die der Kohle wegen sicherlich äußerst interessiert wäre, ihnen bei dem Psychogramm ihres Ex zu helfen, könnte das bestätigen. Hoffe ich. Er, der durch irgendwelche Umstände und nach dem verfehlen des Endziels auf dem Gymnasium, (Neusprachlich und Mathematisch-Naturwissenschaftlichem Gymmi im Aufbau) gefrustet auf die neue Welt wartete, die ihn doch brauchen musste und ihm die glorreiche Zukunft dankbar und hochbezahlt auf einem Silbertablett offerieren sollte, heuerte nach dem erfolglosen Zwischenspiel als Polizeianwärter bei einem Supermarkt an! Warum auch nicht? Die waren damals noch äußerst innovativ. Mein Markt jedenfalls, hatte tatsächlich alles im Angebot. Von Schlauchbooten über Gartengeräte und Hochzeitskleidern ging es durch die Fressgänge zum Angelzubehör und den Baumaterialien. Ich wurde der CEO von Waschmittel und Mopro. (Molkereiprodukte) Sechs Gänge „A“ vierzig Meter! „Unter“ mir agierten acht Mitarbeiter die ich optimieren sollte. Lenken und leiten, oder wie ich das empfand, unter Druck setzen! Dafür reichte damals auch meine „Mittlere Reife.“ Ich sollte unter anderem dafür sorgen, dass sich niemand in die oberen Gewölbe verirrte um eine zu rauchen und dass die eigentlich unbestechliche Stechuhr nicht ungebührlich überfordert werden würde. Ich lernte damals, dass man Sonderangebote von Dash, einem damals gängigen Waschmittel, nicht einfach turmhoch und perfekt pyramidenförmig aufbauen durfte!
Die extra angeheuerte Verkaufspsychologin machte mir klar, dass der Otto/Ottilie Normalverbraucher es als Sakrileg ansehen würde dieses „Kunstwerk“ zu zerstören. Es musste also schon zerstört aufgebaut werden und nur dann würde sich der Kunde dazu hinreißen lassen auch die letzten Mauern der Burg Einzu-Preissen. (Quatsch! Reißen, sollte das heißen! Ein-zureißen) Psychologie! Wenn es dem Umsatz und meiner Abteilung guttut, na gut! Dann halt Trümmerlandschaft! Im übrigen hatte ich in diesem Sodom ein für mein damaliges Alter äußerst interessantes Erlebnis. Ich fühle mich geradezu genötigt und verpflichtet jetzt das wichtigste im Leben anzusprechen. Die Beziehung zwischen Mann und FRAU. (Dazu später noch etliches, überflüssiges und später, sie nie erreichendes weil wieder gelöschtes) Ich denke grade, dass ich im Überschwang meiner verblassenden Erinnerungen etwas wichtiges vergessen habe. Passiert mir neuerdings öfters. Sie warten? Auf einen versprochenen Toten? Einen schon lange angekündigten. Er ist inzwischen kalt und entdeckt und ich habe ihn gerne gemeuchelt. Aber: Ich bin grade so drin. Gedulden sie sich bitte noch ein bisschen. Bitte schmeißen sie mich noch nicht in den berühmt-berüchtigten Verbesserungsvorschlag-Papierkorb des mittleren Managements. Darin bin ich schon zu oft gelandet. Unverschuldet, ich schwöre! Der verdammte Tote kommt gleich. Nach ihr! Versprochen und schon sehe ich sie! Lange her aber merkwürdig deutlich. Mopro-Sie!
Ein witziges … verdammt! Ein winziges Statement müssen sie noch überstehen, dann geht es sicher weiter! Ravioli! Ich musste grade aufstoßen. Aber so was von. Ravioli kennen sie? Ich bin ein Raviolikind. Ist der Begriff gesetzlich geschützt? Kann man mich deshalb in Amerika auf 5 ooo ooo Dollar verklagen!? Scheiß-Welt. Streichen sie Ravioli. Es waren Rovioli die ich mittags genoss. Sicher das. Jahrzehnte war ebendiese Melange ein Hauptbestandteil meiner ungesunden Ernährung. Aber irgendetwas musste, ohne mein Wissen und ohne das man mich gefragt hätte geschehen sein. Allein der eben erlebte Abgang der Abluft machte mir das klar. Die hatten entweder die Ingredienzen verändert oder mein Geschmackssinn hatte sich im Laufe der Krebserkrankung verabschiedet. Vielleicht hatte man sie gerichtlich gezwungen, etliches, eigentlich wohlschmeckendes an Chemie aus der ursprünglichem Pampe zu entfernen? Die Rovioli jedenfalls, schmecken neuerdings echt übel. Die Zeiten und Geschmäcker ändern sich. Wie auch immer. Ich werde mir keine mehr … Unsinn! Entschuldigen sie bitte. Ich versuche, ich suche … Ach ja, Supermarkt, von damals. Da war sie! Eine Käse- Verkäuferin. Eine unglaublich erotische siebzehnjährige. Dieses Wesen war nicht schön im klassischen Sinn, aber überirdisch sexy. Ich hab mich damals und bis heute nie für irgendeine Misses Universum, World oder sonst eine Misses interessiert. Denn echtes Sexy, hat damit absolut nichts zu tun. Wir wissen doch alle, dass mit der nötigen Software, (Ja, sogar ich habe davon gehört) oder einem halben Pfund Schminke-Paste aus jeder X-Beliebigen Hausmaus eine super Schlossratte gezaubert werden kann.
Playboy und dem kürzlich erfundenen Weichzeichner sei dank. Ich habe mein Innerstes befragt ob ich wirklich neben einem solch ausgeleuchtetem, mit Extensions verziertem, übermaltem und umlackiertem Kunstobjekt früh morgens aufwachen möchte. (Tageslicht kann grausam sein. Ja, auch das kenne ich) Aber, ich glaube nein! Denn es gibt anderes, reales und noch dazu ungeschminktes Erregungspotential. Dieses Mädchen zum Beispiel. Denn dieses Mädchen, die Mopro-Tussi habe ich bis heute nicht vergessen. Ich kenne nicht mal mehr ihren Namen, noch bin ich sicher ob ich ihn jemals kannte. Wenn sie tatsächlich noch lebt, hat sie bestimmt alles was auch immer sie damals verkörperte verloren. (Oder doch nicht) Für unsere „Geschichte“ nicht wirklich relevant ist es für mich doch erschreckend, wie sich Menschen körperlich und leider auch mental verändern. Wenn wir beide uns heute begegnen würden, wäre die Magie ganz sicher nicht mehr vorhanden und ich stünde einer alten Frau gegenüber. Wer weiß! Damals allerdings und für mich unerreichbar, hatte sie das passende Alter! Und es war ein intensives, äußerst merkwürdiges Verhältnis. Ich hatte den Eindruck, dass sie an mir interessiert wäre. Scheißegal weshalb! Aber leider war ich nun mal kein Aufreißer-Typ. Wie sollte ich mein Wollen formulieren oder gestehen? „Artikulihiiieren?“ Meine, von ihr und im Nachhinein wahrscheinlich ungewollt ausgelöste Erregung mir gegenüber erwidern, ohne dass mich die Begehrte gleich hasst, weil ich in ihren Augen nur Scheiße rede!? Oder zum kotzen aussehe!? Tja, das war nicht leicht, die Anmache und so und für mich, jedenfalls. In örtlichen Disco`s musste ich Typen ertragen, die sich nur mal an die örtlich vorhandene Bar lehnten, drei „Kurze“ kippten und schon nach dem Zweiten und ein paar banalen Rülpsern zwischendurch, verhedderten sich lackierte Fingernägel in ihrem noch blickdichten Schädelgeflecht, dass man damals und üblicherweise „Matte“ nannte.
Und andere, ich war auch dabei, standen staunend und nüchtern daneben und fragten sich. Wie jetzt … kennenlernen!? Alles schön und gut aber der erste Eindruck zählt und den Nüchternen fehlte das Animalische. Die Braven endeten immer als Mauerblümchen. Ich schwöre. Gott sei Dank hatte ich damals noch Glück im Unglück und wurde öfter gefragt. Von Bekannten, Verwandten oder Freundinnen von Verwandten. Ich hab mein ganzes Leben lang keine Frau aufgerissen. „Aufgerissen?“ Was für ein beschissener und doch allgemein etablierter Ausdruck ist das eigentlich, für das Tollste im Leben! Ekelhaft. Wer hat`s erfunden? Die Schweitzer!? Vielleicht sollten wir Deutschen da doch mal einmarschieren. Ich jedenfalls bin der Meinung, dass das Tollste im Leben die Eroberung des Weiblichen ist. Die Verführung der Weiblichkeit! Verführung? Oha! Da kommt noch was nach. Ich schwöre! Verführung des schönen Geschlechtes zwecks amourösem Geschehens danach. Damals jedenfalls, kamen meine mich wollenden Gefährtinnen in der Regel zu mir. Irgendwie und viel später. Sie, die angehimmelt Untergebene, sie kam nicht. Ich war frei, vielleicht war sie es nicht? Vielleicht war sie verheiratet und dachte sich: Hey, der kleine Wichser ist scharf auf mich. Der hat hier was zu sagen, also tu ich mal so und schaden kann es nicht! Ich jedenfalls, ich wünsche ihr alles gute. Wirklich! Sie kann es nicht wissen, aber sie ist für mich tatsächlich unvergesslich! Wenn mein Plan klappt und sie noch lebt und alles in die Presse kommt. (Nicht in die Schrottpresse einer Autoverwertung, verdammt) Die Printmedien meine ich. Wenn sie sich in der Geschichte erkennt!? Wenn ich die Million kriege. Vielleicht kann ich ihr dann noch danken. Ohne ein für alle Beteiligten sexuelles Debakel versteht sich. Einfach nur so und auf einen Kaffee! Für eine sehr kurze, interessante Strecke meines allzu kurzen Lebens war sie wichtig! Eine unvergessliche Episode. Vielleicht lebt sie noch. Wäre schön!
Der Tote. Mein Gott. Der Sinn dahinter und warum das Ganze? Geduld ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr. Das ist kein guter Deutsch, einverstanden. Ich war mal gut in Deutsch. Aber es waren die Fächer Mathe/Franz/Chemie die mir das noch unterentwickelte Genick gebrochen haben. Am schlimmsten jedoch, war die Zahnspange! Sie werden, falls sie am Ball und immer noch im Spiel bleiben wollen, noch viel mehr über meine nicht vorhandene Zahnhygiene erfahren. Später vielleicht, wenn ich es nicht vergesse. Was ich immer noch sicher weiß ist dieses: Ich verlor einen wichtigen, deutlich als fehlend und nicht mehr vorhanden sich abzeichnenden Zahn. B 4, und links, vorn. Kariös, unrettbar und wahrlich kein Wunder. Zahnbürste, war für mich immer schon ein Fremdwort. Meine Eltern wurden vor die Wahl gestellt: Reparatur schön und gut: 1000 Mark! Kurzfristig annehmbar: 250 Mark. Das kurzfristige, beinhaltete eine Spange die die Restzähne als Anker benutzte und eine pinke Plaste-Grundplatte die sich an den Gaumen schmiegte. (Schmiegen sollte) Mit dem leider deutlich hörbaren Nachteil, dass ich nicht mehr sprechen/mich artikulieren konnte ohne su sischen. Set war nisch mehr möglisch. Der angeborene natürliche Aktionsraum der Zunge wurde stark eingeschränkt. Meine Eltern konnten nur Part Two. Und sie traf keine Schuld. Zu viele Kinder, zu wenig Verdienst und keinerlei Erbe in Aussicht. Dazu später!
Ich jedenfalls, war fortan sprachlos! Mit sechs oder acht Jahren, kein Problem. Mit fünfzehn!? Ein Desaster. Ich nahm nicht mehr Teil am Unterricht denn ich hatte nur noch folgende Wahl. Die Spange raus und Zahnlücke zeigen plus sprechen können, oder Schweigen und dafür Blend-a-Med Grinse-Gebiss zum jeweilig vernommenen Witz hervorzaubern könnend. Ich sehe und höre noch jetzt die fatale Beurteilung meines Französischlehrers: „Gelangweilt mit der unvermeidbaren Parka in der Reihe sitzen und sich am Unterricht nicht beteiligen? Das kann´s ja wohl nicht sein.“ Er wusste nichts. Er konnte es nicht wissen. Ich habe auch nie mit den Lehrern darüber geredet und die Malaise oder mich selbst offenbart. Keine Traute, keinen Mut dazu, aber eine Zahnlücke und die als Alleinstellungsmerkmal in so einem Alter! Unfassbar. Jatta, hat mich trotzdem genommen. Meine geliebte Ex. Und das viel später! Dazu noch dieses. 70-er Jahre! Da wurde experimentiert. Auch in Schulen. Man fand es spannend die Interaktion in einer Gruppe zu sezieren. Alpha Männchen und Gruppendynamik, Rangordnung und soziales/asoziales Verhalten in einer Klasse von Pubertierenden zu studieren! In einer Ober-Tertia zum Beispiel. In Meiner! Wir sollten uns schriftlich aber anonym einen Menschen innerhalb des Klassenverbandes auswählen mit dem wir gerne einen Abend in einer einsamen Berghütte verbringen mögen würden! Interessant, aber mit fatalen Konsequenzen für die Klasse. Dem Lehrer war es offensichtlich wichtig das Ergebnis der Wahl an der vorher von mir gereinigten Schiefertafel zu offenbaren. Für alle sichtbar. Grundgütiger! Ich hatte wahrlich verdammtes Glück. Mit mir wollten drei Menschlein in die Hütte und das trotz der immer mal wieder vorhandenen Zahnlücke! Wäre mein Gebiss noch vollständig gewesen, hätte ich vielleicht gewonnen! Aber es war Volker. Gleich vier Mitglieder ohne Glied wollten mit ihm in die Kiste. Und was sonst hätte dieser Abend in der Berghütte bringen sollen. Ein gemeinsam ausgetüfteltes Referat über Archimedes und seine Wasserpumpe!? Aber nun rechnen sie mal hoch! Volker vier … Ich drei … Erwin, Uwe, Justus und Ben jeweils zwei … Wie viel bleibt da für die anderen? Die restlichen Klassenmänner!?
Wir waren vierunddreißig und tatsächlich exakt gemittelt. Was hatte dieser Idiot von Lehrer angerichtet! Wie viele Frauen gedemütigt weil kein männlicher Schwanz sie auf ihrer Liste hatte!? Keiner mit ihnen in die Hütte wollte? Meine, von mir gewählte und Angebetete hatte den weiblichen Teil dominiert! Sechs wollende! Gleich sechs Mann wollten mit ihr ein Schäferstündchen. Gott sei Dank gab es keine Namen der Wollenden. Alles anonymisiert. Aber die Namen der Gewollten hat der einfach so raus gehauen! Und man ahnte doch. Man merkte doch. Und was tat der den sechzehnjährigen Mädchen und Jungens an, die durchs Raster gefallen waren. Kein Wollendes für Jens. Kein Wollendes für Kathrin! Das hat das Arschloch vor der ganzen Klasse durchgezogen. Perfide Psycho Kacke die niemals hätte passieren sollen. Was hatte das für einen Sinn? Danach hatte sich was verändert. Es war nie mehr die gleiche Klasse! Uns blieb nur die Musik, die noch verband!