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Dionysos bei Ino und Melikertes

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Ino, eine weitere Tochter von Kadmos und Harmonia, hatte Athamas geheiratet und ihm die Söhne Learchos und Melikertes geboren. Dass Dionysos wohlbehütet in dieser glücklichen Familie aufwuchs, deren Vater schon fluchbeladen war – wovon wir noch erzählen –, brachte Hera auf. Sie schlug also Athamas mit Wahnsinn, so dass er seine Söhne für weiße Hirsche hielt und sich aufmachte, sie zu erlegen. Schon hatte seine Pfeilspitze Learchos’ zarte Brust durchbohrt und ihn röchelnd niederbrechen lassen, als der geblendete Vater einen zweiten Pfeil zückte, um das Jagdglück zu vollenden.

Entsetzt riss Ino ihren Jüngsten an sich, flüchtete zur Küste und stürzte sich, von ihrem Verfolger in die Enge getrieben, mit Melikertes vom Molurischen Felsen in die See. Doch Zeus vergalt ihr die Liebe, die sie seinem Sohn angedeihen ließ, und verwandelte beide in die hilfreichen Meergötter Palaimon und Leukothea, die später Odysseus vor dem Ertrinken bewahren sollte.

Palaimon jedoch ritt auf dem Rücken eines Delphins zum Isthmos von Korinth, wo ihm und Poseidon zu Ehren alle vier Jahre die Isthmischen Spiele62 gefeiert wurden. Dahin war einmal auch Ibykos, ein begnadeter Poet, unterwegs, später von Schiller in einer berühmten Ballade gepriesen.63

Griechische Götter- und Heldensagen. Nach den Quellen neu erzählt

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