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2.4 Das Verhältnis Stadt – Umland

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Definition Stadtumland

Durch Prozesse der Urbanisierung des stadtnahen ländlichen Raumes und durch Wanderungsbewegungen aus der Stadt in benachbarte, die Stadt umgebende, ehemals ländliche Gemeinden entwickelt sich eine mehr oder weniger breite Umlandzone um die Stadt (vgl. 2.4.1). Dieses Stadtumland ist relativ stark urbanisiert, nach außen – d. h. gegenüber dem ländlichen Raum – unscharf begrenzt, und es weist enge sozio-ökonomische Verflechtungen mit der Kernstadt auf, insbesondere durch Arbeits- und Ausbildungspendler und im Versorgungsbereich (Einzelhandel und sonstige Dienstleistungen), aber auch im Freizeit- und Erholungssektor (vgl. 2.4.2).

Das Stadtumland stellt ein Übergangsgebiet dar und umfasst sowohl direkt der Stadt benachbarte Randgemeinden als auch weniger stark urbanisierte Gemeinden im Übergang zum außen angrenzenden ländlichen Raum. Die Intensität der sozio-ökonomischen Beziehungen mit der Stadt nimmt im Allgemeinen mit zunehmender Entfernung von dieser radial nach außen ab. Die innere Grenze des Stadtumlands entspricht der Stadtgrenze, also der Grenze der politisch-administrativen Einheit Stadt. Sie ist bei größeren Städten häufig nicht nur eine Gemeinde-, sondern auch eine Kreisgrenze, wenn es sich bei der Kernstadt um eine kreisfreie Stadt (Stadtkreis) handelt. Bei Großstädten stellt dies in Deutschland die Regel dar. Im Fall der drei deutschen Bundesländer Berlin, Hamburg und Bremen handelt es sich sogar um eine staatsrechtlich relevante Grenze, da Stadt und Umland in verschiedenen Ländern liegen, was besondere Stadt-Umland-Probleme mit sich bringt (vgl. 2.4.4). Die Grenze zwischen Stadt und Umland, also die Stadtgrenze, ist häufig eher willkürlich gezogen, da Eingemeindungen von Randgemeinden in die Städte in verschiedenen Ländern und zu verschiedenen Zeiten nach unterschiedlichen Kriterien vorgenommen wurden (vgl. 2.4.6). Nicht immer spielten nur Sachkriterien, gelegentlich auch rein politische Entscheidungen eine Rolle.

Forschungsbedarf

Mit Hilfe verschiedener Modellvorstellungen versuchen die Stadtgeographie, die Städtestatistik und die Stadt- und Regionalplanung seit Längerem, den Gesamtraum von Stadt und Umland zu gliedern, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, bezüglich seiner Struktur und seiner Entwicklung zu erklären und für Zwecke der Raumordnung und Raumplanung zu analysieren (vgl. 2.4.5). Im Hinblick auf Prognosen der weiteren baulichen, sozialen und demographischen Entwicklung des Stadt-Umland-Bereichs sind auch national und international vergleichende Studien von großem Wert, ebenso wie bei der Diskussion um Lösungsmöglichkeiten von regelmäßig auftretenden typischen Stadt-Umland-Problemen (vgl. 2.4.4).

Stadtgeographie

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