Читать книгу Slow Dancing In A Burning Room - Rika Mayer - Страница 21
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Оглавление„Alle mal herhören!“ Haydn rappelte sich hoch, kletterte auf die Bank und schlug mit dem Feuerzeug gegen seine Bierflasche. „Hey!“ Er musste schreien, um die Musik zu übertönen. Da sie aber nicht hören wollten, pfiff er einmal laut durch die Finger. „Ah, verdammt!“, stöhnte Ian, der direkt unter ihm saß. „Sorry, hon! - Also, ich... wollte eigentlich nur sagen...“ „Dass du stockbetrunken bist?“ „Ja, das auch.“ Er schwankte und Ian packte ihn um den Knöchel – was ihn nicht daran gehindert hätte, von der Bank zu fallen. „Aber vor allem wollte ich sagen, dass... ich heilfroh bin, dass wir diese Tour endlich hinter uns haben... und ganze vier Wochen lang normale Menschen sein können.“ Allgemeines Gröhlen. „Thanks to our dearest Freddy and Anthony, who licked some butts to get us that long a holiday!“ Dabei prostete er seinen Managern zu, die ihm daraufhin den Mittelfinger zeigten. „Später, Boys“, winkte Haydn grinsend ab. „Wenn die anderen weg sind. – Jedenfalls: Ich... freu mich, dass ihr heute Abend alle hier seid und wünsche... euch gleich mal frohe Feiertage und dass ich keinen von euch vor dem neuen Jahr wiedersehen muss!“ „Hear hear!“ Man hob Gläser und Flaschen und prostete sich zu. Haydn ließ sich wieder ächzend auf die Bank fallen und legte seinen Kopf in den Schoß eines Mädchens namens Madison – Amerikanerin, brünette Locken, sexy tiefe Stimme, großer Fan. „Wenn du mir mein sauteures Kleid voll kotzt“, protestierte diese und schubste ihn von sich, „wirst du dein Gesicht nie mehr auf Werbekampagnen zeigen können!“ Haydn grinste und trank seine Flasche leer. „Keine Sorge, ich werde bald nach Hause gehen. Es ist immer schöner, in seine eigene Toilette zu kotzen.“ Dann zündete er sich eine Zigarette an, packte Jean-Marie an der Hand und zog ihn auf die Tanzfläche. „Beweg deinen süßen kleinen Arsch, Baby!“
Während die beiden ihre kleine Show abzogen, war der Rest der Gesellschaft auch nicht untätig. Da es ja nur der halbe Spaß war unter sich zu feiern – das hatten sie während der Tour oft genug getan – hatten sie nur eine Ecke des Clubs reservieren lassen und erfreuten sich nun am restlichen Publikum, vor allem wenn es weiblich war. Es war düster und verraucht, gedimmte Lampen warfen ihre Schatten und die Musik war zeitweise so laut, als wolle man nicht, dass sich jemand unterhalten könnte. Haydn hatte sich mittlerweile Madison – in hautengem Leder und Mörderheels - gekrallt und wenn man Sex haben konnte, ohne tatsächlich Sex zu haben, dann gaben die beiden gerade eine beeindruckende Vorstellung davon. Jeder war noch aufgeputscht von der Müdigkeit und genauso high von den letzten Wochen und Monaten und man vermisste einerseits den Rush, auf Tour zu sein, war andererseits aber froh, endlich wieder zu Hause zu sein.
Es war nach Mitternacht und alle lagen schon mehr übereinander, als dass sie saßen. Es wurde gelacht und blöd gescherzt und vor allem die Roadies hatten schon den einen oder anderen Zacken in der Krone und knutschten ausgiebig mit unterschiedlichen Mädchen. Haydn und Lafayette saßen in einer Ecke, die Beine auf dem Tisch, die Köpfe aneinander gelegt und sangen „Stairway to Heaven“, was in diesem Moment nicht deplatzierter hätte sein können und Madison und Layla trugen Weihnachtsmannmützen und tanzten auf dem Tisch. Auf der Tanzfläche waren bereits mehr nackte Oberkörper als Hemden auf dem Boden lagen und auf den Stiegenaufgängen durfte man nicht mehr allzu prüde sein, um sich zu den Toiletten durchzuzwängen – nur um dort keine freie Kabine mehr zu finden.
„Manchmal habe ich Angst, dass mich so ein Typ beim Sex zerdrücken könnte“, bemerkte Haydn und zeigte einem jungen Mann nach, der gefährlich nahe an ihm und Lafayette vorbeikam und sie dabei unverhohlen musterte. „Solche Typen suchen sich meist auch nur Typen die so aussehen wie sie“, warf Lafayette ein und stürzte ein Glas Vodka hinunter. „Hast du eine Ahnung“, bemühte sich Haydn nicht zu lallen, aber sein Körper transportierte Alkohol viel zu schnell ins Blut. „Die stehen auf die kleinen Schmächtigen!“ „Na, dann fällst du ja wieder raus, Teddy! Du bist zu groß“, stieß sein bester Freund ihn an und sie kicherten.
Nach einer Weile zeigte Lafayette auf Madison, die sich eines der Mädchen aus dem Haufen gegriffen hatte und wie wild mit diesem auf Körperkontakt ging. „Ha-ha, wie’s scheint, wirst du heute alleine nach Hause gehen“, grinste er und winkte einem der halbnackten Kellner. „Solltest du nicht ein Radar für so etwas haben?“ „Hey, Cav!“, beugte sich nun auch Ian zu ihnen. Allen, die gerade nicht anderweitig beschäftigt waren, war der Partnerwechsel mittlerweile aufgefallen und sie begannen herumzufeixen. Haydn Cavendish für eine Frau verlassen… „Dein Betthäschen scheint die Gegenwart von Brüsten dir vorzuziehen. That’s a first!“ „Was hast du denn hier drin erwartet?“ Damit wollte Barclay seinem Bandleader zuprosten, doch dieser stand einfach auf und ging – als hätte er nicht einen Tropfen getrunken – zu den beiden Mädchen hinüber. Die Runde folgte ihm mit den Augen, konnte jedoch nicht mit den Ohren nachkommen, da es immer noch zu laut war. Haydn legte seinen Arm um Madison und flüsterte ihr etwas zu, woraufhin sie dem Mädchen einfach an die Brüste fasste und ihr ihre Zunge in den Hals steckte. Die Jungs pfiffen lauthals, doch Haydn brachte sie alle mit einer einzigen Handbewegung zum Schweigen und flüsterte nun dem anderen Mädchen etwas zu.
Etwa eine halbe Minute später kam er wieder zu den Jungs zurück und nahm seine Zigaretten vom Tisch. „Okay, Jungs, ich sehe euch dann im nächsten Jahr“, winkte er nur und legte seine Arme um die beiden Mädchen, um sie zum Ausgang zu führen. „Ich halt’s nicht aus“, stöhnte Bobby und ließ von dem Mädchen neben ihm ab. „Geht er jetzt wieder mit beiden nach Hause?“ „Einmal“, meldete sich einer der Roadies, „zumindest einmal möchte ich in seinem Körper stecken.“ „Hmmm“, kratzte sich Lafayette an seinem imaginären Bart. „Das sollte sich arrangieren lassen. Aber ich glaube, meistens ist er oben.“