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„Du hast viel zu viel Zeug“, stöhnte Jacqueline Belgarde – Teenagerfreundin und ehemalige Mitbewohnerin - und schob einen Stapel Hemden zurück in den Schrank. Haydn drehte ein paar Schuhe in Backpapier ein und zuckte die Schultern. „Wenn man mir die Sachen schenkt, sag ich doch nicht nein.“ „Kannst du nicht auch mal was für deine alte Freundin abstauben?“, roch sie an einem Valentino-Anzug. „Ich finde ja, dass ich in Kleidern prinzipiell ganz gut aussehe“, legte er seine Arme um sie und biss ihr in die Schulter, „aber ich glaube nicht, dass das durchgehen würde.“ „Dommage...“, drehte sie sich herum und strich mit dem Finger schmollend über seine nackte Brust. „Na ja, vielleicht kann ich mal was klauen“, gab Haydn nach und Jacqueline wandte sich fröhlich grinsend wieder dem Kleiderschrank zu.

„Ach herrje, dass du das Teil aufhebst...!“ Sie zog ein pinkes ärmelloses Netzhemd aus einem Fach und faltete es auf. „Was denn?“, lachte Haydn und nahm es ihr ab, um es überzuziehen. „Ich finde, Pink ist genau meine Farbe!“ „Da ich jemanden kenne, der dich darin tatsächlich heiß findet, sage ich jetzt nichts dazu.“ „Ja, und ich sage es auch niemandem weiter, dass dieser jemand du bist“, raunte er dicht an ihrem Ohr und sie schubste ihn weg. „Ich habe keinen schottischen Akzent. Aber wenn du mit dem Teil deine Eltern unter dem Weihnachtsbaum überrascht, zahl ich zwei Monate lang deine Miete.“ „Als wäre ich auf dein Geld angewiesen“, zog er das Shirt wieder aus und warf es in eine Ecke. „Lâche!“, grinste Jacquline und legte zwei Paar Jeans aufs Bett. „Feigling.“ „Wenn du es am Weihnachtsabend anziehst, brauchst du nie wieder mit mir ins Bett zu gehen.“ „Hmmm...“ Sie warf einen verschmitzten Blick auf das pinke Häufchen und biss sich auf die Unterlippe. „Du Arsch!“, stieß Haydn sie grinsend um und sie ließ sich auf die Couch fallen.


„Wann hast du vor abzureisen?“, zog sie sich wieder an, nachdem sie sich nur allzu gern vom Packen hatten ablenken lassen. „So früh wie du mich aus dem Bett lässt“, zwinkerte Haydn, der sich gleich gar nicht mehr anzog. Es war seine Wohnung und seine Geliebte – Kleidung war nur im Weg. „Nein, ich hab meiner Mams versprochen, dass ich zum Mittagessen zu Hause bin, also so bald als möglich. Bibi hat schon den ganzen Nachmittag verplant.“ „Du musst mir unbedingt sagen, wie viel sie diesmal gewachsen ist.“ „Wenn es drei Meter sind, bekommst du eine Eil-Message.“ Er holte seine Tasche aus dem Flur und zündete sich dann eine Zigarette an. „Die Dinger sind nicht gut für dich, chouchou“, seufzte Jacqueline und nahm sie ihm aus dem Mund, um sie unter Haydns murrendem Protest im Aschenbecher neben dem Bett auszudrücken. „Ich bin auch nicht gut für dich“, schmollte er und drehte ein paar Geschenke in eine Plastiktüte. „Aber du lässt dich trotzdem von mir ficken.“ „Oui, mais shhh“, legte sie ihm den Finger an den Mund, „sag das nicht meinen Verlobten.“

Sie stopfte noch ein Paar Hosen in die Tasche und dann machte Jaqueline sich daran, den roten Tigerkater Ronron einzufangen, um ihn in ihre Wohnung zu transportieren, wo er überwintern würde, bis Haydn wieder zurück war. Sie war zwar der Meinung, dass jemand der keine Beziehung zu Menschen haben und nie lange genug an einem Ort verweilen konnte, keine Haustiere haben sollte, aber Ronron hatte einen Narren an seinem Herren gefressen - wie alle Menschen auch.

Haydn war inzwischen damit beschäftigt, die Sachen in sein Auto hinunterzutragen. Eine Tasche für Kleidung, drei für Geschenke. Es schneite und er musste die Scheibe freikratzen, als Jaqueline nach unten kam, um sich zu verabschieden. Sie gaben sich einen filmreifen Kuss auf dem Gehsteig, dann stieg er ein, um die Heimreise anzutreten. Er war das ganze Jahr über in Bussen und Flugzeugen unterwegs, er genoss es regelrecht, in seinen alten Pickup zu steigen, der ihm seit Jahren die Treue hielt und selbst die Kontrolle zu übernehmen. Auch wenn die Fahrt eine schiere Ewigkeit dauerte, er fand, dass er im Auto mehr Zeit für sich und seine Gedanken hatte, als in einem Flugzeug.


Slow Dancing In A Burning Room

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