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3 AUSDRUCK I: INHALT

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JACQUES [zum Herzog]: Die ganze Welt ist Bühne,

Und Schauspieler nur all die Fraun und Männer.

Sie treten auf und gehn auch wieder ab,

Und mit der Zeit spielt einer viele Rollen …17

(Wie es euch gefällt, II. Akt, 7. Szene)

Jacques glaubt, dass im Theater des Lebens jeder Mensch sein eigenes Rollenrepertoire durchspielt, Jahrzehnt für Jahrzehnt, vom Säugling zum Erwachsenen zum Greis. Er tritt hier einen Schritt zurück, um dieses Muster aus einem philosophischen, objektiven, langfristigen, von außen nach innen blickenden, öffentlichen POV zu betrachten. Doch um Jacques’ düstere Doktrin zu entwickeln, hat Shakespeare (wie ich vermute) bei der Arbeit den umgekehrten Blickwinkel eingenommen: psychologisch, subjektiv, im Hier und Jetzt, von innen nach außen blickend und zutiefst privat.

Beim Komponieren von Dialogen ist es meines Erachtens sinnvoll, sich das Figuren-Design als drei konzentrische Kugeln vorzustellen, eine in der anderen – ein Ich im Ich im Ich. Dieser dreischichtige Komplex füllt den Dialog mit Inhalt aus Gedanken und Gefühlen und formt zugleich den Ausdruck in Gesten und Wörtern. In der innersten Kugel brodelt das Unsagbare; die mittlere hält das Ungesagte im Zaum; die äußere schließlich gibt das Gesagte frei.

Dialog

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