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Als Don Kordales den Schotterweg auf dem Friedhof von Sonnenbach entlangschritt, überlegte er, ob es noch einer weiteren Bestätigung für seine schon über die meisten Zweifel erhabene Vermutung bedurfte. Bereits seit einem Jahr hatte er, wie es auch sonst zu seiner Arbeitsweise gehörte, die weiteren Schritte gut überlegt und sorgfältig geplant. Aber wenn er auch schon fast davon überzeugt war, dass das Mädchen Christine Parsto wie durch ein Wunder wieder von den Toten auferstanden war, so konnte er sich doch noch immer nicht so recht mit dieser Vorstellung anfreunden. Denn das würden auch seine und die Vermutungen der anderen bestätigen. Und das konnte sehr unangenehm werden. Was noch erschwerend hinzukam, war, dass er morgen, nach einem kurzen Besuch bei der örtlichen Polizei, Sonnenbach auch schon wieder verlassen musste. Es würde zwar nur ein kurzer Besuch bei einer Beerdigung werden, nicht sehr weit entfernt von hier, aber es könnten sich doch unvorhersehbare Dinge in diesem Zeitraum entwickeln, die die hiesige Presse nur noch mehr anstacheln würden, sich tiefer da hineinzugraben. Bald würden dann auch die großen Fernsehsender aufmerksam. Und dann würde es noch schwieriger, all diese Zusammenhänge geheimzuhalten. Bei aller Zeit, die er sonst auch hatte, er musste Eile an den Tag legen, um nicht die Öffentlichkeit neugierig zu machen. Denn die wäre ein zwar nicht gerade ebenbürtiger Gegner für ihn, aber dennoch ein beachtlicher. Und welche Ereignisse nun eintrafen, konnte man beim besten Willen nicht erahnen, da soetwas in den letzten paar hundert Jahren wohl nicht vorgekommen war. Und, sofern man den Anderen glauben konnte, auch davor noch nicht.

Es kam ihm immer mehr so vor, als habe die Zeit sich nun doch gegen ihn verschworen. Die absehbaren Ereignisse folgten einfach zu schnell aufeinander. Und ein unabsehbares Ereignis war ebenfalls eingetroffen: Von seinen Leuten am „Eingang“ hatte Don seit dem Mittag nichts mehr gehört. Der Kontakt war nicht mehr vorhanden, als er kurz nach seinem Aufbruch versuchte, die dortige Lage zu ermitteln. Etwas stimmte nicht. Don hatte zwar schon ein Spezialkommando losbeordert, jedoch noch keine Rückinfo erhalten. Er war mittlerweile schon sehr gespannt und rechnete jeden Moment mit einem Anruf auf seinem Handy. Dass er dabei abgehört werden würde, kam ihm nicht in den Sinn. Schließlich arbeitete er für die Regierung und verfügte selbst über eine Spionageausrüstung. Er gehörte zu dem Kreis von Leuten, die solche Dinge ausschließlich einsetzten. Offiziell existierte er nicht als Mitarbeiter für eine oder in irgendeiner Regierungsabteilung. Jedenfalls so lange nicht, wie nicht jemand einen seiner obersten Chefs anrief.

Würde aus irgendeinem Grund bei einem seiner Aufträge etwas schief laufen, so sollte keine Spur zurückverfolgbar sein. Aber Don hatte eine Erfolgsquote von 100 Prozent bei seinen Aufträgen. Und falls irgendein Hobbyspion oder eine andere Regierung versuchen sollte ihn abzuhören, würden sie nichts von alledem verstehen, da er mit den neuesten technischen Geräten ausgestattet war, die es verhinderten, irgendein Telefonat und sei es auch über solch eine unsichere Verbindung wie Mobilfunk, abzuhören. Don hatte sie vor 8 Jahren persönlich von einem der obersten Bosse der CIA in Empfang genommen. Was die CIA damals als Gegenleistung von Dons Organisation bekommen hatte, wusste er nicht und es interessierte ihn auch nicht. Das hatte nichts mit seinem Auftrag zu tun, und alles, was nichts mit dem Auftrag zu tun hatte, hatte ihn auch nicht zu interessieren. Dazu war er ausgebildet worden, und weil er in solchen Dingen vertauensselig war, hatte man ihn ausgewählt und ihm diesen Posten gegeben.

Er erreichte den Tatort. Die Polizei hatte das „geschändete“ Grab, wie es noch offiziell und hoffentlich auch noch weiterhin genannt wurde, weiträumig mit hellem Absperrband markiert und austrassiert. Er hob das Band an einer Stelle an und duckte sich darunter durch, um näher an das Grab heranzukommen. Rasch fand er heraus, was er die ganze Zeit über schon gewusst hatte: Das Grab war von innen geöffnet worden. Und noch eine Vermutung bestätigte sich, dass nämlich der Sargdeckel regelrecht zerschmettert worden war. Don ärgerte sich nun ein wenig darüber, dass man das Grab nicht rund um die Uhr hatte bewachen lassen, da er sich zuerst auf die Suche nach dem Mädchen hatte begeben müssen. Aber sein Auftraggeber wollte kein Risiko eingehen und keine Aufmerksamkeit erregen, weil man das stinknormale Grab eines kleinen Mädchens bewachen ließ. Zumal man ja auch nur Vermutungen hatte, wann der Zeitpunkt des Erwachens folgen würde. Frau Laura Parsto war schon damals eine zu bekannte Persönlichkeit gewesen, als dass man die Grabstätte an einem leichter zu bewachenden Ort hätte anlegen können. Die Leiche zu einem späteren Zeitpunkt wieder aus dem Grab zu entnehmen, wurde ebenfalls nicht bewilligt. Dies alles hätte sehr wahrscheinlich zu weitaus geringeren Problemen geführt, als es nun der Fall war. Zur Zeit hatte Don Kordales die Befehlsgewalt über das Projekt und all seine Mitarbeitern. Von jetzt an würden ihm keine Fehler mehr unterlaufen.

Als er gerade in die Hocke ging, um das leere Grab genauer zu betrachten, klingelte sein Handy. Don griff in die Innenseite seines Mantels, streifte mit der Hand seine Halbautomatik Mark 23.45, die er an beiden Seiten in einem Schulterhalfter trug, und zog sein Handy heraus.

„Ich höre!“, sagte er.

„Winter hier. Hören Sie! Das Grab der Zielperson ist leer. Deckel von innen nach außen regelrecht zertrümmert. Spuren führen zum Einfamilienhaus einer gewissen Familie Bernhardt in der Nähe des Friedhofs. Herr Bernhardt ziemlich verstümmelt in der Küche auf dem Boden aufgefunden. Frau Bernhardt gefesselt auf einem Stuhl im Wohnzimmer. Als wir eintrafen, war sie schon verblutet. Wie es aussieht, hat er sich ihren Wagen genommen. Ein silberfarbener Opel Astra Kombi, Kennzeichen BIR-R 883. Die Fahndung wurde schon eingeleitet. Bisher noch keine positive Meldung darüber. Die örtliche Polizei wurde verständigt und soweit informiert, dass keine weiteren Fragen mehr auftauchen. Offiziell ist ein Polizeibeamter namens Sascha Kernot, ein Bekannter der Söhne der Familie Bernhardt, zufällig vorbeigekommen und hat die Leichen vorgefunden. Die beiden Söhne haben jeweils einen eigenen Hausstand und sind somit ohne Belang.“

„Okay, sorgen Sie dafür, dass die Zielperson gefunden und in Gewahrsam genommen wird. Lassen Sie das Grab wieder herrichten und stellen Sie sicher, dass keine Verbindung zwischen Zielperson und Opfer gefunden werden kann. Die bekommen ihren Mörder, sobald wir die Zielperson haben.“

Winter wiederholte den Auftrag, dessen Inhalt ihm selbstverständlich vorkam, und legte auf. Kordales musste Winter nicht jeden einzelnen Schritt erklären. Es gab noch viel mehr zu tun, und eigentlich hätte er ihm die eben erwähnten Schritte nicht nocheinmal ausdrücklich vorgeben müssen, aber sie waren doch von so außerordentlichem Belang, da dort wenigstens noch ein Zusammenhang mit der Zielperson ausgeschlossen werden konnte. Zumindest für die Öffentlichkeit würde es sich dann nur um zwei „normale“ Mordfälle handeln und nicht auch noch um etwas Übersinnliches. Wenigstens arbeitete dort die Zeit noch auf seiner Seite. Und auf Winter konnte er sich verlassen: er und Larbach, die er beide zum Grab der Zielperson geschickt hatte, wussten haarklein, wie sie sich zu verhalten hatten. Dass die Zielperson entwischt war, war ebenso klar wie die Tatsache, dass er hier das Mädchen suchen musste. Er sah zwar bei beiden Personen Probleme mit der Auffindung auf sich zukommen, ein unschuldiges Mädchen jedoch verlangte mehr Fingerspitzengefühl als ein Psychopath. Deswegen war er persönlich hierhergefahren und hatte zwei seiner Männer an den anderen Ort geschickt. Er konnte zwar sehr viel Aufmerksamkeit erregen, indem er eine blutige Spur hinter sich herzog, aber die konnte man, wenn man den Killer erst einmal hatte, anderen in die Schuhe schieben, die die Regierung sowieso von der Bildfläche haben wollte. Und seine Spur würde klar, wenn man erst einmal wusste, wo sich das Mädchen befand. Bisher traf alles so ein, wie sie es sich gedacht hatten. Und wenn sich daran nichts änderte, dann wäre er jetzt auf dem Weg hier her. Also brauchte man „nur“ das Mädchen und früher oder später lief einem der Killer schon in die Arme. Jedoch musste man das Mädchen eher früher als später bekommen. Nicht wegen der zahlreichen Leichen, die der Killer womöglich auf seinem Weg hierher noch zurücklassen würde – die waren eher zweitrangig und hatten nichts mit der Priorität von Kordales’ eigentlichem Auftrag zu tun. Nein, es galt vielmehr zu verhindern, dass das Mädchen, auf welche Weise auch immer, einen Kontakt zu ihrer Mutter herstellte, die ja mittlerweile zu einer großen Person in der Öffentlichkeit geworden war, obwohl oder gerade weil sie jeden Rummel um ihre Person vermeiden wollte. Wenn dieser Kontakt erst einmal hergestellt war, würden weitere Probleme auftauchen, die ganze Operation geheimzuhalten. Nun, für diesen Fall waren zwei tragische Unfälle vorgesehen, die das Ende der Familie Parsto bedeuteten, ein endgültiges Ende diesmal.

Kordales zog es vor, nicht zu dieser Möglichkeit zu greifen, da dies eine Art Notfallplan war und ein Notfallplan eigentlich nur eben in einem Notfall zur Anwednung gelangen sollte. Und genau dieser Notfall sollte noch rechtzeitig verhindert werden. Außerdem betrachtete Kordales diesen Plan aus der Sicht eines „Normalbürgers“ noch immer als zwiespältig, da er sehr viele komische Zufälle mit sich brächte. Sicher, das Schicksal spielt manchmal ein komisches Spiel, aber er wollte doch nach Möglichkeit jedes Misstrauen der Presse und damit der Öffentlichkeit vermeiden, da sie sonst Gefahr liefen, die ganze Organisation auffliegen zu lassen. Und dies wäre undenkbar! Kordales würde alles daran setzen, das Mädchen schon bald zu finden. Er richtete sich wieder auf, als sein Handy, das er immer noch in seiner linken Hand hielt, erneut klingelte.

„Ich höre!“, sagte er. Gerade in dem Augenblick, als der Anrufer zu sprechen begann, hörte Don Kordales hinter sich ein Knacken, das er einem zerbrochenen Ast zuschrieb. Als Don ein „Moment“ in das Handy rief, hatte er sich mit herausgezogener entsicherter Waffe in der rechten Hand schon umgedreht. Er nahm langsam das Handy vom linken Ohr und blickte, mit noch immer ausgetrecktem Arm und der Waffe im Anschlag, geradeaus. Vor ihm standen ein paar vereinzelte Bäume. Jeder groß genug, um einem ausgewachsenen Menschen als Versteck zu dienen. Mit zusammengekniffenen Augen blickte er durch die Dunkelheit und versuchte, einen Schatten, eine Bewegung oder sonst etwas auszumachen. Die leichte Brise wurde etwas stärker. Die Wettervorhersage hatte für den Abend einen Sturm angekündigt. Wegen des mittlerweile zu starken Windes an seinem Ohr konnte er nicht mehr jedes einzelne Geräusch wahrnehmen.

Sonst hätte er womöglich ein Atmen oder sonstwas von Thomas Schwarz gehört, der sich hinter dem von Don Kordales aus gesehen dritten Baum in Deckung gebracht hatte. Tom saß dort in der Hocke und hielt die Luft an, als er ebenfalls das Knacken hörte. Ihm wurde es langsam unerträglich kalt, da er bewegungslos und fast ungeschützt in einer Novembernacht hinter einem Baum hockte und der Wind ihm immer stärker um die Ohren wehte. Nicht er war die Ursache des Knackens gewesen, da war er sich ziemlich sicher. Es war irgendwo von einem der anderen Bäume gekommen, die in der Richtung zu dem schwarz gekleideten Mann standen. Verdammter Mist, dachte Tom, da verhält man sich ganz ruhig und bleibt trotzdem nicht unentdeckt. Es passte ihm ganz und gar nicht, von irgendjemandem hier am Tatort entdeckt zu werden. Er hatte zwar nichts mit alledem zu tun, außer dass er das Mädchen mit nach Hause genommen hatte, das ja zu glauben schien, es sei aus diesem Grab gekommen. Aber er konnte einfach keine Polizei bei sich zu Hause gebrauchen, keine Aufmerksamkeit! Obwohl er nach allem, was er dem soeben geführten Telefonat entnommen hatte, nicht ganz glauben konnte, dass dieser dunkelgekleidete Mann von der Polizei war. Auch dachte er nicht, dass ein Polizist ausgerechnet nach Einbruch der Dunkelheit, und noch dazu allein, noch einmal hier erscheinen würde, um nach Spuren zu suchen. Von einem Grab hatte er gefaselt, damit aber mit Sicherheit nicht dieses hier gemeint. Vielleicht brachen ja gestern Nacht in ganz Deutschland auf einen Schlag sämtliche Gräber zwölfähriger Mädchen auf, damit sie noch einmal eine Chance bekamen. Oder damit sie die Weltherrschaft an sich rissen! Bei den nächsten Wahlen war dann wohl die PDZZM auf dem Wahlzettel mit aufgeführt, die „Partei der zwölfjährigen Zombiemädchen“. Nun, sehr witzig fand Tom sich heute nicht, aber irgendwie musste er sich ja auf heitere Gedanken bringen. Er hörte, wie der Mann einige Schritte auf die Bäume zuging. Hau ab, dachte er, ich kann mich kaum noch bewegen. Es wird Zeit, dass ich hier wegkomme. Plötzlich hörte er abermals ein Knacken und ein ziemlich großer Vogel flog hoch in die Lüfte und schräg an ihm vorbei. Er glaubte auszumachen, dass sich der dunkle Mann umgedreht und in Richtung Grab gewandt hatte. Vielen Dank, du blöder Vogel, deinetwegen wäre ich fast entdeckt worden! Hoffentlich trifft dich der Blitz! dachte er, während am östlichen Himmel der erste, noch weit entfernte Donnerschlag zu hören war.

Oh, oh! dachte Tom. Vielleicht sollte er in Zukunft etwas weniger sorglos mit seinen geheimen Wünschen umgehen. Er spähte vorsichtig um den Baum herum und sah, dass sich der Mann tatsächlich wieder umgedreht hatte. Tom sah nun auch die Pistole in seiner rechten Hand, die er gegen den Boden gerichtet hielt. Er lehnte sich mit dem Rücken an den Baum und lauschte dem zweiten Gespräch, das der Unbekannte jetzt mit seinem Handy begann. Nach einer Weile bekam er mit, dass irgendetwas versiegelt werden sollte, Leichen fortgebracht und Familien benachrichtigt. Und sie sollten sich auf die Suche machen. Tom vernahm auch den Namen Karem. Irgendwie sagte ihm das alles nichts. Er hatte ein ungutes Gefühl, als er das Wort „Leichen“ hörte. Er konnte auch keinen Zusammenhang mit dem ersten Telefonat herstellen. In diesem hatte er ebenfalls etwas von Opfern gehört, die er jetzt ebenfalls als Leichen identifizierte, und etwas von einem Mörder und einer Zielperson.

Allmählich hatte Tom das Gefühl, dass es bei diesem Grab um mehr ging als einfach nur um eine Grabschändung. Und wenn das Mädchen etwas damit zu tun haben sollte, hatte er sich in eine verdammt unschöne Lage gebracht, als er sie mit zu sich nach Hause nahm. Er wurde das Gefühl nicht los, dass dieser Mann, der jetzt, nachdem er das Gespräch beendet hatte, endlich wieder zurück zum Tor schritt, von der Regierung geschickt worden war.. Wieso? Wusste er auch nicht, aber die Regierung konnte er ebenso gut leiden wie die Behörden. Und ein normaler Polizist würde wohl auch kaum so schnell seine Pistole zücken, nur weil etwas auf einem Friedhof knackste.

Gott sei Dank ging dieser Typ jetzt. Tom war sich sicher, dass er nicht lange fackeln würde, ihn zu erschießen, falls er ihn doch noch entdeckte, und Tom zweifelte daran, dass seine Fäuste schneller waren als seine Kugeln. Und außerdem drohte er zu erfrieren, redete es sich zumindest ein, da er nicht so dick angezogen war, um 10 Minuten regungslos hinter einem Baum verbringen zu können. Er wollte doch lediglich herausfinden, was es mit der Geschichte des Mädchens auf sich hatte, um, falls irgendwas dran war, ihren Namen herauszufinden und ihre Eltern zu benachrichtigen. Langsam richtete er sich auf. Seine beiden Kniegelenke knackten und schmerzten vom lange Sitzen in der Hocke. Tom ächzte leise, als sich der Vogel genau vor ihm niederließ und ihn anstarrte.

„Hau ab, Du Mistvieh! Wenn Du noch einmal versuchst, mich zu verraten, dann erzähl ich Deinen Eltern, dass Du Dich so spät abends auf dem Friedhof rumtreibst, Gruftie!“ Der Vogel blickte ihn noch für den Bruchteil einer Sekunde an und erhob sich dann wieder, als ob er doch von Toms Bemerkung eingeschüchtert worden sei. Tom blickte den Schotterweg zum Tor hinunter, erspähte aber niemanden mehr. Mit schmerzenden Gliedern und von der Kälte taub gewordenen Ohrmuscheln machte er sich auf den Rückweg zu seiner Mietwohnung. Während er durch die Nacht schlich, hörte er noch mehrmals ein fernes Donnergrollen und der Wind wurde stärker. Ein Gewitter im November! dachte er. Hat man auch nicht oft, passt aber wunderbar zu diesen schönen Ereignissen hier. Als Tom die Eingangstür des Miethauses aufschloss, hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden. Er drehte sich noch einmal um, bevor er ins Haus trat, sah aber niemanden mehr auf der Straße. Nicht einmal mehr einen zerlumpten Penner. Er schmiss die Haustür ins Schloss und stieg die Treppen zu seiner Wohnung hinauf. Als er seine Wohnungstür aufschloss und nach dem Lichtschalter tastete, flog mit gewaltiger Wucht seine gusseiserne Bratpfanne zuerst gegen seine tastenden klammen Finger und direkt danach, er hatte noch nichtmal Zeit, einen Schrei hervorzubringen, gegen seine Stirn. Wilde Sterne tanzten vor seinen Augen.

Dann wurde es dunkel.

Tarlot

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