Читать книгу Geh immer nach dem Licht - Ruth Lindemann Möller - Страница 10
Hartes Leben
ОглавлениеMein Ehemann hatte eine strahlende Karriere im Gange, was zur Folge hatte, daß er nur ganz wenig Zeit zu Hause verbrachte, viel auf Reisen unterwegs war und somit kaum eine Hilfe zu Hause sein konnte. Ich bin nicht der Typ Mensch, der sich sauer stellt und sich beklagt, sondern hatte die Einstellung, daß er das Geld für unseren Unterhalt verdient, und ich das „Zuhause“ manage.
Puttibaby habe ich gestillt bis sie 14 Monate alt war. Oft mußte ich nachts aufstehen, um meinen Sohn einzucremen, da er stark mit allergischen Symptomen reagierte, sowohl mit juckender Haut wie geschwächter Lungenfunktion.
Dieses anstrengende Leben bewirkte, daß ich über viele Monate unaufhörlich blutete und sehr kämpfen mußte, um mein Blutprozent hoch zu halten. Zuletzt, Puttibaby war gerade 14 Monate alt, wurde ich zu einem abendlichen Gespräch mit meinem Arzt gerufen, der mir mitteilte, daß er nicht mehr die Verantwortung für mich tragen konnte und daß ich einwilligen mußte, ins Krankenhaus für eine Ausschabung der Gebärmutter zu gehen.
An dieser Stelle muß ich erzählen, daß ich davor in Dänemark zweimal von meiner Schwester, die ausgebildete Reflexzonentherapeutin war, abgetastet wurde. Jedes Mal war es nur der linke Eierstock, der auffallend war. Ich habe damals laut aufgeschrien und meine Schwester dafür beschuldigt, mir einen „Nagel“ in diese Zone hineinzustechen, so schmerzhaft war es.
Ebenfalls hatte ich sehr starke Schmerzen im Unterleib sowohl beim Stuhlgang wie auch beim Liegen auf der einen Seite, so daß es unerträglich war.
Nur mein Arzt hatte bei dem Ultraschall trotz meiner Erklärungen nichts feststellen können. Auch im Krankenhaus bei der Voruntersuchung mit Ultraschall für die Operation hatten sie nichts entdeckt. Sie sagten mir, daß die OP nur ein kleiner Routineeingriff sei.
Tja, dieser kleine Routineeingriff, sogenannte Ausschabung, wurde ausgeführt, und als ich nach der Narkose aufwachte, ging es mir elend. Fieber stieg rasant an, und ich hatte Schüttelfrost. Die Krankenschwestern riefen schnell den operierenden Arzt, der umgehend kam. Ich erinnere mich, wie er vor mir stand und besorgt sagte:„Ich kann nicht begreifen, was mit Ihnen los ist. Es gab nichts, was ich ausschaben konnte!“
Dann ging das Theater los. Oberarzt, Chefarzt und all die Anderen. Sie fingen an mir Spritzen zu geben und ich wurde an den Tropf gelegt. Auf meine Frage an eine junge Krankenschwester hin, was die Spritzen beinhalteten, bekam ich eine fröhliche Antwort:„Das ist unser ganz fantastisches Wundermittel.“
Ich überspringe die Qualen bis zum achten Tag auf „Wundermittel“!
Meine Kinder brauchten mich sehr und ich wollte nach Hause. Zu Hause nach nur einigen Stunden ohne Spritze und nur mit Tabletten, stieg das Fieber wieder hoch und ich schlief fast zwei Monate durch, nur unterbrochen durch den gezwungenen wöchentlichen Besuch bei dem Familienarzt zur Blutabnahme. Nach kurzer Zeit bekam ich die doppelte Einnahmemenge von dem „Wundermittel“ in Tablettenform verschrieben.
Die verdoppelte Dosis hatte zur Folge, daß ich Dinge dreifach sah, und da ich gezwungen war selbst Auto zu fahren, war es lebensgefährlich. Der Arzt hat mir nicht ein einziges Mal einen Hausbesuch abgestattet, und ich hatte niemanden, der für mich reden und meine Rechte einfordern konnte. Instinktiv wollte ich nicht mehr in dieses Krankenhaus zurück. Am Anfang wußte ich nicht warum und kannte nicht die Verbindung. Der Sohn meines Arztes arbeitete unter dem Chefarzt. Mein Hausarzt nahm solange Anweisungen vom Chefarzt entgegen, bis er zuletzt Angst bekam, da mein Zustand sich soweit verschlechterte, daß ich an Herzbeschwerden litt.
Dann wurde ich wieder zu einem Gespräch gerufen, wo mein Arzt mir erzählte, daß ich wissen sollte, daß sie mir im Krankenhaus ein verbotenes Dopingmittel für Pferde verabreicht hatten. Er war selbst Pferdebesitzer und sagte, daß er sich damit gut auskennt.
Was passiert wenn man „gedoped“ wird? Man glaubt, daß man viel mehr leisten kann und tut es, aber mit welchen Konsequenzen?
So glaubte ich zuerst auf dem Weg der Besserung zu sein, aber nur auf Grund des Dopingmittels, und das ist nicht von langer Dauer.
Jetzt zu dem Allerschlimmsten: Ich fühlte mich danach gezwungen, den Arzt zu wechseln. War erschüttert über diese Zusammenarbeit hinter meinem Rücken, trotz meiner persönlichen Sympathie für den Arzt. Mein Leiden wurde immer schlimmer, und ich hatte starke Unterleibsschmerzen seit der Ausschabung.
Zunehmend bekam ich Schmerzen in abwechselnden Gliedern. Zu einem Zeitpunkt konnte ich kaum die Treppen steigen, dann war plötzlich ein Arm dran, dann Ellebogen und später Schulter. Meine Fingerglieder schwollen an und schmerzten sehr. Mir fiel wiederholt Geschirr aus der Hand. Nach all der Krankheit wagte ich längere Zeit niemandem zu erzählen, wie sehr ich litt. Erst bei meinem neuen Arzt konnte er aus den Blutproben entnehmen, daß sich viel zu viele Leukozyten in meinem Blut befanden. Seine Standardbegrüßung war dann:„Auch heute sind Sie mein bei weitem krankester Patient hier.“ Nach langer Zeit sorgte er dafür, daß ich eine Überweisung für die Rheumatologie in Porz bekam. Sein Verdacht war „Borreliose“ wegen Zeckenbiss, da die Symptome ähnlich waren.
Später wurde ich in zwei Runden auf Chemo in Tablettenform gesetzt. Das erste Mal von meinem Arzt für drei Wochen, glaube ich, danach fünf Wochen vom Urologen ordiniert. Mein Körper war in Aufruhr. Viel später suchte ich diesen Urologen auf und verlangte nach einer Erklärung, warum er mir diese Tabletten verschrieb. Er antwortete:„Blasenentzündung.“ Wonach ich ihn fragte:„Haben Sie damals bei mir eine Blasenentzündung diagnostiziert?“ Er schaute in meine Krankenakte hinein und wurde rot im Gesicht. Ich schüttelte den Kopf, stand auf und ging und habe ihn nie wieder gesehen.
Meine armen Nieren. Ich hatte keine Blasenentzündung, aber meine Nieren fingen an auszusetzen und zu schwächeln. Und vielleicht verstehst Du, wie sehr es mich immer noch aufwühlt, wenn ich daran denke, welch eine zusätzliche Belastung die Chemo für meine Nieren war.
Nach drei Wochen Tests in der Rheumaabteilung in Porz bekam ich die Diagnose „Rheumatisches Fieber“ als Folge von Fehlbehandlung, nachdem eine Riesenzyste auf dem linken Eierstock geplatzt war durch den Druck des Ausschabungsmessers und das hatte eine Bauchhöhlenentzündung zur Folge, die wiederum auch nicht korrekt behandelt wurde.
Wie alle anderen reagierte auch ich erstmals mit Erleichterung, jetzt eine handgreifliche Diagnose zu haben. Was die Rheumatologie nicht begreifen konnte, war die Tatsache, daß der damalige verantwortliche Arzt des Krankenhauses mir nach dem Fehleingriff kein Penicillin gegeben hatte. Das wußten doch alle Mediziner, daß das ein „Muß“ ist. Diese versäumte Behandlung führte zu „Rheumatischem Fieber“, das zu lange unbehandelt war und aufgrund dessen soviel Schaden bei mir anrichtete.
Heute, ohne in vernebeltem Gehirnzustand zu sein, frage ich mich:„Wurde ich als „Testtier/Versuchskaninchen“ für dieses „Wundermittel“ benutzt? Meine Herzklappe hatte Schaden erlitten, und ich mußte immer Herztropfen bei mir haben. Aber wie der gute Rheumatologe sagte, müßte ich zuvor ein bombenstarkes Herz gehabt haben, welches das durchgestanden hat. Bloß habe ich ein Problem für den Rest meines Lebens bekommen und muß jetzt sehr aufpassen.
Dank Hilfe von dem berühmten Heiler Alexander, der mich mehrmals behandelte, habe ich nur noch ganz wenig Herzprobleme und trage auch keine Tropfen mehr mit mir herum. Auch meine gesenkte Nierenfunktion hat er stark verbessert.