Читать книгу Der Blutgruppen-Code - Sandra Cammann - Страница 19
Stoffwechselblockaden
ОглавлениеEin jahrelanger Konsum von Nahrungsmitteln mit Gluten kann dem 0-Typ seine gesamte Kraft nehmen. Statt schlank und athletisch wird er träge und baut Fettgewebe in Form von Rettungsringen auf. Die Kalorien aus der Nahrung werden nicht mehr effektiv genutzt. Das Gewicht auf der Waage steigt. Der Stoffwechsel verklebt und wird in seinen Abläufen immer langsamer.
Glutenfreie Lebensmittel erobern mittlerweile auch in Deutschland den Lebensmittelmarkt und scheinen die Antwort auf alle Probleme zu sein. Machen Sie sich aber unabhängig von der Industrie und ihrem suggestiven Marketing selber ein Bild von Gluten, welches das Klebereiweiß vom Getreide ist.
Dieser Kleber besteht aus den zwei Proteinen Prolamin und Glutelin. Kommen diese Eiweißstoffe mit Wasser in Verbindung, entsteht eine gummiartige elastische Masse. Die typische Konsistenz eines Mehlteiges. Ohne diese Klebereigenschaften würde das Mehl nicht backen. Dabei ist die Menge des Gluten für die Backeigenschaft von großer Bedeutung. Weizen besitzt besonders viel Gluten und ist daher das meistgenutzte Mehl für Brot und Gebäck. Das Klebereiweiß ist sehr dehnbar und sorgt durch seinen Gärprozess mit Kohlendioxid dafür, dass das Gebäck aufgehen kann. Das fertige Brot behält nur seine Form, weil alles so gut klebt.
Zahlreiche Ernährungsratgeber empfehlen viel Getreide in Form von Vollkornbrot und Nudeln. Tatsächlich versorgen die Körner den Körper mit Kohlenhydraten, Vitaminen und wichtigen Ballaststoffen. Aber nicht jeder verträgt das gute Stück Brot am Morgen. Im Gegenteil: Bei vielen Menschen reicht schon ein Bissen aus, um quälendes Bauchweh hervorzurufen. Wenn alles krampft, folgen vielleicht noch Übelkeit, Durchfall und Blähungen. Ist man erst einmal sensibilisiert gegen Gluten, gibt es kein Zurück mehr. Das Krankheitsbild nennt sich Zöliakie und zählt zu den Autoimmunkrankheiten. Eine Entzündungsreaktion in den Darmzotten schwächt das Nervensystem. Diese winzigen Schleimhautfalten ummanteln den gesamten Darm. An dieser Stelle werden alle wichtigen Nährstoffe aus dem bereits verarbeiteten Nahrungsbrei herausgefiltert und an das Blut weitergegeben. Bei einer Entzündung flacht die Innenseite des Darms ab und es können kaum noch Nährstoffe aufgenommen werden. Der Körper kommt in einen Mangelzustand. Ein unterschwelliger Entzündungszustand kann sich über Jahre unbemerkt entwickeln. Vielleicht hat man ab und zu mal Bauchschmerzen oder fühlt sich abgeschlagen. Aber dann kommt es noch schlimmer: In dem Moment, wo Gluten über die Darmzotten ins Blut gelangt und nicht von den Antikörpern in Schach gehalten wird, gelangt es auf direktem Weg in die Zelle.
Dafür gibt es oft eine genetische Veranlagung. Unverdaute Gliadine – die Eiweißstrukturen aus dem Weizen – werden im Darm mit Hilfe des Enzyms Gewebetransglutaminase chemisch verändert. Das eigene Abwehrsystem erkennt über körpereigene Moleküle wie das HLA-DQ2 oder HLA-DQ8 die fremden Eiweißstrukturen und heftet sich an seine Fersen. Dieses Histokompatibilitätsantigen ist besonders für Zöliakie empfänglich. Der HLA-Genkomplex kontrolliert die Entzündungs- und Abwehrreaktionen in der Dünndarmschleimhaut. Durch den immer wiederkehrenden Kontakt mit Gluten wird durch den HLA-Genkomplex eine dauerhafte Entzündungsreaktion ausgelöst. Nur etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung besitzt diese HLA-Genotypen. Über 98 Prozent der Zöliakiepatienten besitzen mindestens eins der beiden. Sind diese Genkomplexe im Körper gar nicht vorhanden, ist die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruches dieser schwerwiegenden Autoimmunkrankheit sehr gering. Dennoch muss es nicht immer die Zöliakie sein, die das Leben beeinträchtigt. Eine Glutenunverträglichkeit hat viele Gesichter. Manchmal macht sie sich erst viele Jahre später durch Verdauungsprobleme, Kopf- oder Gelenkschmerzen bemerkbar. Dr. D’Adamo hat beobachtet, dass Menschen mit der Blutgruppe 0 auffallend häufiger Probleme mit Gluten haben als alle anderen Bluttypen.
Lebensmittel aus Weizen sollten daher gänzlich vom Speiseplan gestrichen werden, wenn bereits erste Probleme aufgetreten sind. Wer nicht ganz darauf verzichten möchte, kann es zunächst mit Einschränkungen probieren – im Sinne von einer reduzierten Kohlenhydrataufnahme und damit der besseren Fettverbrennung.