Читать книгу Der Blutgruppen-Code - Sandra Cammann - Страница 20

Ein bisschen sauer macht fit

Оглавление

Der Stoffwechsel ist die ausgefeilte Technik in unserem Motor. Um den Motor zum Laufen zu bringen, brauchen wir Energie. Diese wird im Muskel und im Bindegewebe der Mitochondrienkraftwerke produziert und heißt ATP (Adenosintriphosphat). In der Zelle wird ATP durch Enzyme in ADP (Adenosindiphosphat) und ein freies Phosphat aufgespalten. Das freie Phosphat ist reine Energie, die zur Muskelanspannung genutzt wird und Wärme freisetzt. Die Muskulatur hat aber leider nur eine sehr geringe Menge dieser Energie im Speicher – für eine Belastung von etwa einer Sekunde Dauer. Dafür liefern alle Zellen im Körper mit der aeroben (mit Sauerstoff) Energiebereitstellung ATP für sportliche Höchstleistungen. Je mehr ATP im Umlauf ist, desto intensiver und länger kann die sportliche Betätigung ausfallen. Die Bereitstellungsprozesse für verfügbares ATP müssen daher rasend schnell ablaufen, wenn Beine, Arme und Rumpf in Bewegung bleiben sollen. In den Mitochondrien der Zelle laufen viele biochemische Reaktionen ab: Kohlenhydrate und Fettsäuren werden zu Kohlendioxid abgebaut, damit der freigesetzte Wasserstoff zu Wasser werden und die gewonnene Energie als ATP zur Verfügung stehen kann. Bei niedrigen Belastungen kann dieses System ausdauernd sanft Energie bereitstellen. Aber was ist, wenn Anforderung und Belastung steigen? Wenn der Sportler einen Sprint einlegt, ist schnell Schluss. Der Körper muss auf Plan B zurückgreifen, um Energie freizusetzen. Zum Glück gibt es ein weiteres Stoffwechselsystem, welches parallel abläuft und ohne Sauerstoff auskommt – die anaerobe Energiebereitstellung. Dafür baut sich der Körper zusätzlich eine Helfertruppe auf – Milchsäure (Laktat). ATP wird in diesem Fall gewonnen, indem Glukose über mehrere Zwischenstufen zu Laktat verwandelt wird. Laktat schwirrt dann als Zwischenprodukt in den Muskelfasern und im Blut herum, bis es schließlich in der Leber wieder zu Glykogen umgewandelt wird. Eigentlich genial. Wäre da nicht ein Nachteil: Milchsäure macht den Körper im wahrsten Sinne des Wortes sauer. Arme und Beine werden schwer. Bei intensivem Training am Limit ist nach wenigen Minuten Schluss. Nach Abbruch der sportlichen Aktivität beginnt der Körper mit der Regeneration und baut alle Stoffwechselreste im Körper wieder ab. Auch das ADP muss wieder zu ATP aufgebaut werden. Das kostet zusätzlich Energie. Nach dem Training ist daher vor dem Training. Denn in der Erholungsphase kommt es darauf an, welcher Kraftstoff getankt wird, damit die Speicher sich wieder hundertprozentig auffüllen können. Mit einem guten Trainingszustand kann die individuelle Laktat-Toleranzschwelle bewusst nach oben verschoben werden. Ziel eines sportlichen Trainings ist es also auch, möglichst hohe Belastungen lange durchhalten zu können. Besonders wichtig ist diese Grenzüberschreitung für den Bluttyp 0. Für ihn ist eine leichte Übersäuerung des Körpers nicht schlimm, sondern aufgrund der Genetik tägliches Programm. Leider fühlen sich auch Mücken von dieser Übersäuerung angezogen. Sie reagieren auf Körpergeruch, Schweiß, Körperwärme, Kohlendioxid aus der Ausatmung und auf Milchsäure. Japanische Wissenschaftler fanden in einer kürzlich veröffentlichten Studie heraus: Besonders Sportler mit Blutgruppe 0 werden überproportional häufig gestochen. Der Bluttyp A wird nur halb so oft gestochen und Bluttyp B liegt genau dazwischen.

Der Blutgruppen-Code

Подняться наверх