Читать книгу Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft - Simone Stöhr - Страница 7
Samstag, 01.03.2008, Quincy, 16:26 Uhr
ОглавлениеCatherine war erst zum späten Nachmittag wieder aufgewacht. Die ganze Nacht hatte sie mehr als nur miserabel geschlafen, obwohl sie sich noch einen Schuss gesetzt hatte. Ständig verfolgten sie die Augen des Psychopathen und sie musste sich die halbe Nacht übergeben. Jede Bewegung tat höllisch weh und sie hatte schon Angst vor den Schmerzen, wenn sie sich nur einen Zentimeter bewegen musste. Nachdem sie gestern Nacht nach Hause kam, fing Matthew sie bereits verärgert an der Tür ab, da an sich für sie die Nacht noch lange nicht zu Ende war. Aber die 500 $ hatten ihn soweit beruhigt, dass er sie für diese Nacht in Ruhe ließ. Sie ging schleunigst nach oben und versuchte die Hinterlassenschaften, sowie den unsichtbaren Abschaum, den er auf ihrem Körper hinterlassen hatte, abzuduschen. Dieser Dreckskerl hatte noch nicht einmal ein Kondom benutzt! Schon der erste Wasserstrahl, brannte wie Feuer und bohrte sich wie tausende kleine Nadeln in ihre Haut. Die Schläge hatten höllisch weh getan, doch hatte sie nicht mit dem brutalen Resultat gerechnet, dass sich ihr jetzt offenbarte, als sie ihr Hinterteil betrachtete. Es war übersät mit blutigen und aufgeschwollenen Striemen, die brannten, sobald sie mit Wasser nur in Berührung kamen. Schneller als geplant, beendete sie die Dusche und schlich sich leise zum Wäscheschrank, von dem sie wusste, dass Matthew ihn als Versteck für seine Drogen benutzte. Sie schnappte sich etwas H und sperrte sich in ihrem Zimmer ein, um sich den Rest der Nacht zumindest mit den Drogen erträglich zu machen. Doch auch diese Annahme war falsch, wie ihr jetzt bewusst wurde. Die Schmerzen waren immer noch vorhanden und auch den letzten Freier bekam sie mit seinen Horroraugen nicht aus dem Sinn. Jasmin hämmerte gegen ihre Zimmertür, doch sie wollte nichts davon hören. Vor allem wollte sie sich nicht bewegen.
„Cathy, steh endlich auf! Was ist denn los mit dir? Komm, steh auf!“, sagte sie, während sie weiter gegen die Tür hämmerte.
„Ich will nicht, lass mich gehen!“
„Du musst aber aufstehen. Wir müssen bald wieder los und Essen solltest du vorher auch noch etwas!“, beharrte Jasmin.
„Ich will nicht und ich werde auch nicht mitgehen! Das war das letzte Mal!“
„War es so schlimm? Matt hatte schon erwähnt, dass du früher nach Hause gekommen bist, aber nicht, dass es dir so schlecht geht. Was ist passiert?“
„Was passiert ist? Das fragst du wirklich noch? Du hast mich doch zu dem Psychopathen geschickt!“, schrie Catherine sie durch die Tür an.
„Was heißt hier Psychopath? Der Professor ist nicht ganz normal in der Birne mit seinen Unterrichtsstunden, aber immerhin bezahlt er nicht schlecht dafür, dass er nicht einmal mehr einen hoch bekommt. Ich dachte, du freust dich darüber!“
Jetzt reichte es Cathy mit den Verharmlosungen, die sie über den Psychopathen erzählte und vor allem über die angeblich so nett gemeinten Geschenke. Sie stand unter Schmerzen auf und riss die Tür auf.
„Du kannst dir dein scheinheiliges Getue sparen, ich werde nie wieder zu diesem Typen gehen! Erst hat er mich verprügelt, anschließend vergewaltigt und wenn ich nicht abgehauen wäre, bin ich mir nicht sicher, ob er mich auch noch umgebracht hätte!“
Sie war nackt, da ihr jeglicher Stoff um die Hüften an den Wunden festgeklebt wäre und so konnte Jasmin sofort sehen, wovon sie sprach.
„Ohhh!“, sagte Jasmin erschrocken. „Das sieht wirklich nicht sehr gut aus. Was hast du gemacht, dass er so brutal war? Ich weiß, dass er meist zweimal auf den Po tätschelt und Sex war bisher gar nicht erst drin, weil er keinen hochbekommen hatte. Er ist regelmäßig bei mir oder den anderen Frauen. Da war er nie so, wirklich!“, rechtfertigte sich Jasmin. „Vielleicht ist es besser, wenn du dich heute noch ausruhst. Ich werde mit Matt reden“, schlug sie vor und ließ Catherine alleine zurück.