Читать книгу Nachtlilien - Siri Lindberg - Страница 12

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Das Archiv musste ein riesiger Raum sein, denn Stimmen hallten dort lange nach. Doch Kiéran hatte keine Ahnung, wie es darin aussah. Für ihn bestand das Archiv aus einer Dunkelheit, in der überall dort, wo er es am wenigsten erwartete, harte und eckige Dinge im Weg standen: Regale, Stehpulte, Tische mit dicken Folianten darauf, kübelartige Behälter, in denen senkrecht ein Dutzend Pergamentrollen steckten, Bücherstapel. Xatos´ Rache, dachte Kiéran verbittert, so viele sicher faszinierende Werke, und ich kann kein einziges davon lesen!

„Hallo?“ rief er und umklammerte die Nachricht. Gerade hier durfte er das Ding nicht verlieren, er sah sich schon hilflos tastend auf dem Boden herumsuchen.

„Ah, seid gegrüßt, Kiéran.“ Yllsa klang wohltuend freundlich und ausgeglichen. „Was gibt es Neues?“

„Genau das würde ich auch gerne wissen. Ich habe eben eine Nachricht bekommen.“ Zu spät fiel Kiéran auf, dass er Yllsa nicht einmal gegrüßt hatte. Doch die Archivarin schien es ihm nicht übel zu nehmen, und sie begriff sofort, was er wollte.

„Kein Problem. Darf ich?“

Kiéran hörte das leise Schaben von Pergament, das entfaltet wird. Nur durch lange Übung schaffte er es, die wilde Mischung von Gefühlen, die durch ihn hindurchtobte, nicht auf seinem Gesicht zu zeigen.

„Sie ist von einer Marielle MiTinho“, berichtete Yllsa, und ein freudiger Schock durchfuhr Kiéran. Er lauschte andächtig, als Yllsa zu lesen begann:

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