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Der Neuanfang

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In den ersten Wochen nach Eröffnung der Privatklinik waren wir nur ein kleines Team, doch schon nach kurzer Zeit wurden mehrere Ärzte und weiteres Pflegepersonal eingestellt und wir waren rundum gut beschäftigt.

Zur Betreuung der Patienten stand schließlich ein Team mit durchschnittlich acht Ärzten und zehn Pflegekräften zur Verfügung, unterstützt durch drei Hilfsdienste, die sich unter anderem um die Verköstigung der Patienten kümmerten.

Die Geschäftsleitung der Klinik übernahm Klaus, der Sohn des Chefarztes. Er war circa dreißig Jahre alt und dies war seine erste berufliche Anstellung. Nach Absolvierung eines Betriebswirtschaftsstudiums stieg er nun als Geschäftsführer in die neugegründete Firma seines Vaters ein.

Schon von Anfang an spürte ich, dass Klaus und ich nicht gerade auf einer Wellenlänge waren, aber man musste sich eben bemühen, miteinander klar zu kommen.

Klaus war muskulös und kräftig gebaut, mit kahl geschorenem Kopf und Vollbart. Auf den ersten Blick wirkte er eher wie der Rausschmeißer vor einer Diskothek. Er hatte ein sehr selbstbewusstes Auftreten und seine Entscheidungen waren stets kühl kalkulierend. Mir gegenüber verhielt er sich von Anfang an ziemlich zynisch, musterte mich voll Misstrauen und stellte schon gleich bei unserer ersten Begegnung einige meiner Äußerungen in Frage. Ich spürte eine eisige Mauer zwischen ihm und mir, doch ich versuchte innerlich, mein Unbehagen zu bagatellisieren und überspielte es mit freundlichem Entgegenkommen.

Wir kannten uns ja erst wenige Tage, sodass sich dieses seltsame und unangenehme Gefühl wohl sicherlich bald legen würde, wenn wir gegenseitig unsere Fähigkeiten und positiven Qualitäten erkannt hatten, da war ich mir sicher. Mit unermüdlichem Einsatz wollte ich Klaus in der Zukunft beweisen, dass er mit mir eine gute Wahl getroffen hatte. Er sollte es nicht bereuen, das nahm ich mir fest vor. Für diese neue Tätigkeit beabsichtigte ich, in jedem Bereich ganzen Einsatz zu bringen und jegliche an mich gestellte Anforderung so qualifiziert und schnell wie möglich zu erledigen. Ich wollte ihm und mir beweisen, dass ich die beste Auswahl für diesen Job war.

Meine Aufgabe bestand in der Betreuung von bis zu sechzig Patienten zusammen mit dem Pflegeteam, aber auch in der Führung von Praktikanten, Pflege- und Hilfskräften, sowie in diversen organisatorischen Aufgaben. So war ich dafür verantwortlich, dass der medizinische Ablauf der Klinik reibungslos verlief. Ich schrieb die Dienstpläne für das mir anvertraute Personal, sorgte dafür, dass die zahlreichen medizinischen Geräte regelmäßig gewartet wurden, dass verlässlich alle Bestellungen durchgeführt und die Lieferungen kontrolliert wurden. Auch kümmerte ich mich um sämtliche Belange von Patienten, die über die Pflege hinaus gingen. Gab es Probleme mit der Krankenversicherung oder wollte ein Patient eine Kur beantragen, mit all ihren Belangen konnten die Patienten zu mir kommen. Ich hatte auch ein offenes Ohr für die diversen psychischen Probleme von Patienten und Personal. Darüber hinaus kümmerte ich mich um laufende Statistiken, um Belange der EDV-Dokumentation, um die Bekleidung des medizinischen Personals und vieles mehr. Einige Aufgaben konnte ich auch an meine Mitarbeiter übertragen, erstellte viele Arbeitspläne, damit jeder der Kollegen wusste, was zu seinen Aufgaben gehörte. Die abwechslungsreiche Tätigkeit bereitete mir viel Freude.

Zahlreiche Patienten hatte ich schon jahrelang auf ihrem schwierigen Lebensweg begleitet und kannte sie gut.

Der Beruf der Krankenschwester erfordert oft hohe psychische Belastbarkeit. Obwohl mir klar war, dass es wichtig ist, die Erlebnisse des Tages nach Beendigung der Arbeit in der Klinik hinter mir zu lassen, gelang mir das nicht immer. So kam es schon manchmal vor, dass mich bedrückende Ereignisse und schwierige Schicksale der Patienten auch noch nach Dienstschluss einige Zeit zu Hause beschäftigten.

Meine Patienten brachten mir stets sehr große Dankbarkeit entgegen.

Wenn man so viele Jahre eine schwere Erkrankung ertragen muss, lebt man sein Leben wohl wesentlich bewusster. Manche Patienten waren noch sehr jung und hatten keine Chance auf Heilung, sondern nur auf Linderung ihrer Beschwerden durch kontinuierliche Behandlung, die auch mitunter zahlreiche Komplikationen hervorrufen kann. Viele Patienten befanden sich schon in jahrelanger Behandlung und waren trotzdem glücklich, dass es ihnen durch die Therapie gegönnt war, z. B. ihre Kinder aufwachsen zu sehen oder noch einige Zeit mit ihrem Partner verbringen zu können. Ohne die Behandlung wären sie schon in jungen Jahren verstorben. Einige Patienten waren schon hochbetagt, oft zwar erst kurz erkrankt, konnten ihr unabänderliches Schicksal jedoch nur schwer annehmen und litten verständlicherweise unter depressiven Verstimmungen. Manche der Erkrankten konnten auch für eine begrenzte Weile ein unbeschwertes Leben führen, was sie dann ganz besonders bewusst erlebten und vielleicht glücklicher sein ließ als so manchen gesunden Zeitgenossen.

Natürlich war es mir täglich ein Anliegen, die Patienten zu beraten und in ihrer laufenden Therapie zu unterstützen. Es lag mir fern, sie in irgendeiner Weise zu maßregeln, denn jeder der Patienten muss schlussendlich selbst die notwendigen Therapievorschläge umsetzen, um einigermaßen mit der Krankheit zurechtzukommen.

Wichtig war mir, das mir anvertraute Pflegeteam und die Hilfskräfte bestmöglich zu betreuen und zu unterstützen. Dabei ging ich immer vom Grundsatz aus, dass ich für meine Mitarbeiter ein angenehmes Betriebsklima schaffen wollte, in dem sie gerne arbeiteten und sich wohlfühlten. Pflege ist Teamarbeit und das bedeutet, dass man nicht gegeneinander arbeitet, sondern miteinander. Dass man sich auf seine Kolleginnen und Kollegen verlassen kann und sich gegenseitig unterstützt, damit die Patienten optimal betreut werden können. Das war unser gemeinsames Ziel. Darum ging es. In einer Gruppe von gemeinsam arbeitenden Menschen muss es ein ausgewogenes Geben und Nehmen sein, damit sich alle mit ihren individuellen Fähigkeiten einbringen können.

Leider sah der Alltag meistens ganz anders aus.

Manchmal glaubte ich, ich wäre im Kindergarten oder in einem Irrenhaus. Bevor ich hier beschäftigt war, hatte ich keine Vorstellung davon, dass sich erwachsene Menschen überhaupt so unkollegial und widerwärtig benehmen können. Aber weil ich immer an das Gute im Menschen glaube, versuchte ich die Hintergründe für die diversen Verhaltensweisen der Mitarbeiter zu verstehen. In den regelmäßigen Teamsitzungen sprach ich diese Themen offen an, damit wir gemeinsam nach Auswegen für die bei uns herrschenden zwischenmenschlichen Probleme suchen und diese in der Folge bewältigen konnten. Auch wenn alle meist einsichtig reagierten, ging der tägliche Kleinkrieg weiter.

Da wurde geklatscht und getratscht, leise hinter vorgehaltener Hand getuschelt, über das Privatleben einer Kollegin, die noch immer keinen festen Freund hatte. Mit ihrem Aussehen würde sie sowieso keinen Mann mehr abbekommen, spottete man in boshafter Weise.

Über eine schon etwas ältere Krankenschwester lästerte man, dass sie auch immer schusseliger werde. Eigentlich gehöre sie schon zum „alten Eisen“, man sollte sie endlich davon überzeugen, in Altersteilzeit zu gehen, denn sie wäre sowieso andauernd krank und könnte mit den technischen Geräten nicht mehr adäquat umgehen. Eigentlich wäre sie wirklich nicht mehr zu gebrauchen.

Dazwischen kam es während der Dienstzeit immer wieder zu lautstarken, sehr aggressiven Diskussionen zwischen zwei Mitarbeiterinnen. Die eine beschuldigte die andere, sie arbeite zu langsam, und sie selbst müsse daher zu viel leisten und würde sich in Zukunft weigern mit dieser Kollegin weiterhin zusammen zu arbeiten.

Wieder andere setzten sich an den Schreibtisch und vertrieben sich die Zeit am Computer mit Internet und facebook, weil sie der Ansicht waren, sie hätten ihren Teil der Arbeit schon erledigt und der andere Teil ginge sie nichts an.

Manche Pflegeperson fühlte sich nur für eine gewisse Anzahl von Patienten verantwortlich und wenn die für den offensichtlich anderen Teil der Patienten zuständige Kollegin gerade beschäftigt war, weigerte sich die Pflegeperson, sich um deren Patienten zu kümmern. Man hörte Sätze wie: „Was geht denn mich das an? Soll sie doch schauen, wie sie mit ihrer Arbeit fertig wird!“

Ich war über solche Aussagen äußerst entsetzt und versuchte die Mitarbeiter aufzufordern, doch wie gute Kollegen zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Von vielen meiner Mitarbeiter wusste ich, in welch schwierigen persönlichen Situationen sie oft privat steckten und konnte auch meist nachfühlen, warum sie im täglichen Leben und in ihrer Arbeit so überlastet waren. Diese Informationen behandelte ich selbstverständlich mit höchster Diskretion. Einige der Kollegen hatten mir im Vertrauen ihr Herz ausgeschüttet über ihre privaten Schwierigkeiten und es tat mir oft leid, dass sie durch ihre Mitmenschen so wenig Unterstützung erhielten. Natürlich für alle, aber vor allem für diese Mitarbeiter, war ein angenehmes Arbeitsklima so wichtig. Besonders in unserem sozialen Beruf hoffte ich da doch auf wesentlich mehr Einfühlungsvermögen und Mitgefühl.

Immer wieder waren geringfügige Anlässe die Ursache dafür, dass aus Kolleginnen erbitterte Feindinnen wurden. Eine Mitarbeiterin wollte während der Arbeitszeit mehr frische Luft und öffnete daher die Fenster im Behandlungsraum, die andere Kollegin klagte daraufhin, sie könnte keine Zugluft ertragen, und schon wieder ergab sich ein aggressiven Wortwechsel. Eine Mitarbeiterin bestand darauf, die Rollos zu schließen, die Sonne würde sie bei der Arbeit stören, worauf die Kollegin patzig erwiderte, sie fühle sich hier wie im Gefängnis, das wäre ja nicht auszuhalten bei so herrlichem Wetter. Keine der Beteiligten war zu einem Kompromiss oder zu einem freundlicheren Umgangston bereit.

Es gab Mitarbeiter, die sich anfangs so sympathisch waren, dass sie sogar ihre private Freizeit miteinander verbrachten. Sie unternahmen Ausflüge oder besuchten sich regelmäßig zu Hause, wurden dicke Freundinnen und erzählten sich die intimsten Gefühle und Ereignisse aus ihrem Privatleben. Irgendwann kam es dann zu Tratschereien oder einem Vertrauensbruch zwischen ihnen und ab diesem Zeitpunkt gab es keine schlimmeren Feindinnen. Wenn sie sich während der Arbeitszeit begegneten, musste man aufpassen, dass sie sich nicht gegenseitig fast an die Gurgel gingen. Jede der Betroffenen versuchte nun, die andere bei allen Kollegen im Team schlecht zu machen. Jegliche im Vertrauen erfahrene Intimität wurde nun an die große Glocke gehängt und vor allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern breit getreten. Das verhasste Gegenüber sollte sich in der Klinik nicht mehr sehen lassen können. Jeder sollte alle privaten Peinlichkeiten erfahren und die einst geliebte Freundin wurde in so haarsträubender Weise dargestellt, dass man hätte vermuten können, es handle sich um ein schreckliches Monster. Manche Mitarbeiter lachten dann in der Runde herzlich über die privaten Geheimnisse ihrer Kollegin, man bauschte die Geschichten noch auf, die negativen Gerüchte wuchsen ins Unendliche und die Betroffene fand kaum eine Chance, die oftmals erdichteten Lügenmärchen zu entkräften. Bei Dienstwechsel wurden die Neuigkeiten und üblen Nachreden munter weiter verbreitet, aber das verletzende Getuschel verstummte sofort, wenn die betroffene, inzwischen von den Kolleginnen argwöhnisch beäugte Mitarbeiterin sich näherte. Mit so einer Person wollten die meisten natürlich nichts mehr zu tun haben und man begann, sie nirgends mehr teilhaben zu lassen. Sie wurde ständig ausgegrenzt, man hielt sie von jeglichen Informationen fern und stellte ihr während der Arbeitszeit boshafte Fallen, denen sie hilflos zum Opfer fiel, was wieder zur Belustigung beitrug.

Mit vermittelnden Gesprächen konnte ich die Kontrahentinnen auch nicht mehr zur Vernunft bringen. Die einzige Möglichkeit bestand für mich, bei der Personaleinteilung peinlichst genau darauf zu achten, dass sich übel gesinnte Personen nicht zu oft über den Weg liefen oder miteinander in den Dienst eingeteilt waren. Die Dienstplangestaltung entpuppte sich mit der Zeit für mich als „Drahtseilakt“. Besonders während der Urlaubszeiten oder bei vermehrten Krankenständen war ich froh, wenn noch genügend Personal zur Verfügung stand, um den Betrieb der Klinik aufrecht zu erhalten. Da erschien es wirklich überflüssig, noch auf die Feindschaften zwischen den einzelnen Mitarbeitern achten zu müssen. Sie kamen mir manchmal vor wie in einem Hunderudel, in dem sich rivalisierende Mitglieder drohen, gegenseitig vor Angriffslust zu zerfleischen. Mit vernünftigem Menschenverstand konnte ich überhaupt nichts ausrichten.

An manchen Tagen war die Atmosphäre in unserem Behandlungsraum wie vergiftet. Man spürte die bedrohliche Aggression zwischen Mitarbeitern, die sich nicht leiden konnten und nichts unversucht ließen, ihre Arbeitskollegen anzuschwärzen, zu erniedrigen und in jeglicher Weise fertig zu machen. Nichts ließen die Kontrahenten unversucht, um sich die Arbeitszeit gegenseitig so unangenehm wie möglich zu gestalten. Entweder wurde lautstark gestritten oder stundenlang demonstrativ geschwiegen. Oftmals wurde das Schweigen nicht einmal gebrochen, um die wichtigsten dienstlichen Mitteilungen weiterzugeben. Es war ein gnadenloses und unerbittliches Vorgehen.

Natürlich war immer jeder von beiden das Opfer, der andere hatte angefangen, sich daneben zu benehmen und schien auf jeden Fall der alleinige Sündenbock zu sein.

Oft hoffte ich, dass unsere Patienten die angespannte Atmosphäre zwischen den Mitarbeitern nicht zu spüren bekamen.

Immer wieder führte ich Vermittlungsgespräche zwischen den Widersachern, versuchte auszusöhnen und zu schlichten, sowie Kompromisse unter den Betroffenen auszuhandeln. Man versprach, diese in Zukunft einzuhalten, aber schon beim nächsten Zusammentreffen kochten die Emotionen über und lautstarke Auseinandersetzungen folgten.

Ich fand es ziemlich unerfreulich und peinlich, wenn die Patienten vernahmen, wie schlecht bisweilen der Umgang unter den Mitarbeitern war und ich wies bei Team-Sitzungen immer wieder darauf hin, dass dieses Benehmen, insbesondere vor den Patienten, nicht zu akzeptieren war. Die ohnehin schwer erkrankten Menschen sollten nicht auch noch durch ein aggressives Umfeld zusätzlich belastet werden.

Diese Art von Kleinkriegen fand ständig zwischen einzelnen Mitarbeitern statt und führte immer wieder zu verbalen Übergriffen und Attacken. Mitarbeiter, die einander nicht leiden konnten, stichelten ständig an ihren Kollegen herum. Es kam zu Hinterhältigkeit, die jedoch oft nur schwer nachweisbar war. Vergehen und Fehler des anderen wurden vor allen Anwesenden ausgebreitet.

Oftmals ertappte ich mich dabei, dass ich mir selbst Vorwürfe machte, denn vielleicht müsste ich als Teamleitung einfach härter durchgreifen. Doch ein autoritärer Führungsstil war mir zuwider. Immer wieder schwebte vor meinem geistigen Auge das scheinbar utopische Bild eines angenehmen Miteinanders, die herrliche Vorstellung eines kollegialen Teams, das gerne und harmonisch zusammenarbeitet und sich gegenseitig unterstützt. Das musste doch irgendwie zu schaffen sein! Wir waren immerhin eine Gruppe von erwachsenen und vernünftigen Menschen. Jeder der Angestellten wollte wohl auch lieber an einem angenehmen Arbeitsplatz tätig sein, als sich ständig gegenseitig zu bekriegen.

Alles war noch relativ neu. Daher meinte ich, dass ich der Entwicklung eines förderlichen Teams ein bisschen Zeit einräumen sollte. Wir alle mussten uns wohl erst besser kennenlernen. Wahrscheinlich war dies ein dynamischer Prozess, der sich in einem neuen Team allmählich entwickelte und der ein wenig Geduld, gegenseitiges Verständnis, Rücksicht und vor allem Zeit in Anspruch nahm. Damit versuchte ich mich selbst zu beruhigen und so die unangenehmen Ereignisse immer wieder gelassen zu sehen.

Ich erinnerte mich an meinen früheren Arbeitsplatz in der großen Klinik. Wir waren dort ein eingespieltes Team, das stets freundschaftlichen Umgang miteinander gepflegt hatte. Manchmal hatten wir gemeinsam Rodelpartien, Garten- und Sommerfeste veranstaltet, auch zusammen mit einigen der fitteren, langjährigen Patienten. Mehrmals gingen wir auch gemeinsam miteinander essen oder unternahmen am Wochenende eine Wanderung. Diese Aktivitäten waren immer nett und schweißten uns alle noch mehr zusammen. An eskalierende Situationen zwischen Mitarbeitern in solch verletzendem Ausmaß konnte ich mich dort nicht erinnern und das beunruhigte mich schon ein bisschen.

Schon eine einzige Person genügt, um ein komplettes Team negativ zu beeinflussen, aufzumischen und zu verhetzen. Es erschien mir zu dieser Zeit wie ein ansteckender Virus, der einen nach dem anderen der Teammitglieder infizierte und die Betroffenen dazu bewegte, sich unfair und unkollegial zu verhalten.

Ich dachte: „Kein Wunder, dass es in der Welt so viel Unfrieden und Krieg gibt, wenn es schon fast ein Ding der Unmöglichkeit ist, nur so eine kleine Gruppe von Leuten zu gegenseitiger Fairness, kooperativer Zusammenarbeit und einfühlsamer Rücksichtnahme zu bewegen.“

DIE KRANKENSCHWESTER

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