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Einige Gedanken vorweg…
ОглавлениеLiebe Leserin, lieber Leser,
zuerst möchte ich Ihnen herzlich danken, dass Sie sich für mein Buch entschieden haben.
Mir ist klar, dass es sich bei meinen Schilderungen aus dem Gesundheitswesen nicht immer um „leichte Kost“ handelt, denn die Begebenheiten, die ich sowohl als Krankenschwester wie auch als Patientin erleben musste, brachten mich manchmal an meine Grenzen und hinterließen bei mir zeitweise Gefühle von Wut und Ohnmacht. Gleichzeitig entstand aber auch der Wunsch, Mut zu machen, sich gegen unmenschliche Verhaltensweisen zu wehren.
Es ist mir ein großes Anliegen, dass der Aufenthalt in Kliniken für Patienten endlich menschenwürdiger gestaltet wird. Dass sie mit mehr Empathie betreut werden und ihnen auch bei schwerwiegenden Diagnosen Lebensmut und Optimismus statt Hoffnungslosigkeit vermittelt werden. Dafür habe ich mich während meiner Tätigkeit als Krankenschwester stets mit voller Kraft eingesetzt.
Ich wünsche mir sehr, dass medizinisches Personal und Patienten sich in der Zukunft auf Augenhöhe begegnen werden. Dass nicht Behandlungskosten oder die Arroganz und Überheblichkeit mancher Mediziner von Wichtigkeit sind, sondern der Patient als Mensch im Vordergrund steht und mit Einfühlungsvermögen ganzheitlich betreut wird.
Patienten möchte ich ermutigen, ihre Krankheit nicht als unabänderliches Schicksal anzunehmen, sondern sich nach Diagnosestellungen, wenn möglich, eine zweite und dritte Meinung einzuholen. Auch Ärzte können einmal irren. Und wenn manche Diagnosen und Prognosen jegliche Hoffnung schwinden lassen wollen, gibt es bisweilen trotzdem positive Wendungen und Spontanheilungen, mit denen weder Patienten noch Ärzte gerechnet haben. Ich habe diese erfreulichen Ereignisse bei Patienten schon selbst erleben dürfen. Ärzte konnten dafür keine Erklärung finden.
Obwohl mündige Patienten in Kliniken noch nicht sehr erwünscht sind, ist es besonders wichtig, als Betroffener Diagnosen und Behandlungsvorschläge kritisch zu hinterfragen.
Aus Diskretionsgründen habe ich selbstverständlich sämtliche Namen in diesem Buch verändert. Alle sonstigen Begebenheiten entsprechen der Wahrheit; sie wurden von mir subjektiv so erlebt. Dass beteiligte Personen diese Situationen in anderer Weise sehen, ist möglich und menschlich.
Ich gebe zu, dass ich mir mit diesem Buch auch so manchen Kummer von der Seele geschrieben habe und es half mir, das Erlebte besser verarbeiten zu können. Sozusagen gehörte es zu meinen „Aufräumarbeiten“, um das innere Chaos der Gefühle wieder in Balance zu bringen. Dies wirkte sich positiv auf mein Befinden aus und ich entdeckte meine Kreativität und Freude am Schreiben.
Meine Erlebnisse in den letzten Jahren haben mir gezeigt, wie bedeutend Gesundheit für jeden Menschen ist, auch wenn sie sehr häufig als Selbstverständlichkeit angesehen wird.
Ich musste mehr und mehr meine körperlichen und psychischen Grenzen erfahren und anerkennen.
Glücklicherweise erlebte ich aber auch gleichzeitig, wie wichtig Familie und Freunde sind, und dass ich auf meine Lieben zählen kann, besonders in schwierigen Zeiten des Lebens.
Schade, dass es auf unserer Welt so viel Unfrieden und Streit gibt und manche Menschen sich das Leben durch Gehässigkeiten vergiften. Die Lebenszeit ist viel zu wertvoll, um sich gegenseitig das Dasein zu erschweren.
Mögen die geschilderten Begebenheiten zum Nachdenken anregen und in unserer Gesellschaft positiv zu mehr Einfühlungsvermögen, Frieden und Rücksichtnahme im menschlichen Miteinander beitragen.
Das wünsche ich uns allen von Herzen.
Ihre
Sonja Löwe