Читать книгу Sexy Zeiten - 1968 etc. - Stefan Koenig - Страница 28

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Am Sonntag war eigentlich Familientag. Früher, als Kind, war das sehr oft ein recht angenehmer, schöner Tag, jedenfalls kein langweiliger Tag gewesen. Jetzt aber empfand ich den Sonntag als langweilige Bürde. Hanna und ich mussten lange und viel reden, um unseren Eltern das Einverständnis zum Treffen von uns beiden am Mainufer abzuringen. Wir mieteten uns von unserem spärlichen Taschengeld ein Boot und paddelten den Main bis nach Mühlheim hinauf. Unterwegs erspähten wir ein kleines Inselchen, das mit Gebüsch dicht bewachsen war.

Auf dem Rückweg legten wir dort eine Pause ein. Da wir keine Decke mit hatten, zogen wir hinter den Büschen unsere Klamotten aus und legten uns nackt darauf. Es war eine geniale Einladung zum Liebkosen und zu Sexspielchen. Der gestrige Nachhauseweg hatte uns wohl beide scharf gemacht. Aber die immer noch ausstehende Entjungferung unterließen wir aus gutem Grund, stattdessen brachte mich Hanna auch so zum Sprudeln. Ich empfand, dass ich sie trotz sanfter Klit-Massage vernachlässigt hatte, was sie vehement bestritt, und sie sagte: „Hast du nicht gehört, wie ich gestöhnt habe?“ Ich hatte nix gehört. Ich hatte allerdings mitbekommen, dass sie – wie auch ich – in gewisser Anspannung unsere Außenwelt durch das Dickicht sorgsam beobachtete, um nur nicht selbst beobachtet zu werden.

Am Montag gingen wir wieder brav zur Schule. Ich lernte etwas über Wahrscheinlichkeitsrechnen, und Hanna schrieb Bestnoten in Französisch. Ich rechnete mir auf höchst mathematische Weise die Wahrscheinlichkeit aus, ob und wann ich es schaffen würde, meine Liebste zur echten Frau zu machen. Leider lief das Ergebnis auf Null hinaus. Vielleicht hatte ich mich verrechnet, hoffte ich. Aber eine Kontrollrechnung unterließ ich. Ich weiß nicht, was Hanna dachte, als sie eine Eins nach der anderen in Französisch einfuhr. Jedenfalls hatte sie es wirklich drauf. Ich konnte es seit der letzten Bootsfahrt bestätigen.

Sexy Zeiten - 1968 etc.

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