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2. Ergebnisse der Forschung

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Die erwähnte allgemeine Beliebtheit des Themas im deutschen Sprachraum erstreckte sich lange nicht über alle Epochen. Oft, teilweise in Fortführung älterer Forschungstraditionen, standen das Mittelalter und die Aufklärung sowie die Moderne im Mittelpunkt. Die dazwischen liegende Frühe Neuzeit war jedoch lange ein weißer Fleck auf der Forschungslandkarte. Diese Situation, die in klarem Gegensatz zur Erforschung der allgemeinen frühneuzeitlichen Geschichte stand und in mancher Hinsicht noch immer steht, konnte in den vergangenen zwei Dekaden teilweise geändert werden. Das Schwergewicht wurde häufig auf territoriale bzw. regionale Untersuchungen gelegt, so dass das Phänomen der „Landjuden“, also eher im dörflichen Raum lebender Juden, durch eine Reihe von Fallbeispielen heute recht gut bekannt und erforscht ist. Dennoch sind besonders hinsichtlich der Geschichte gerade großer und zentraler Gemeinden und deren innerer Prozesse noch immer größere Defizite zu verzeichnen. Es gibt nach wie vor keine modernen und befriedigenden monografischen Darstellungen über das jüdische Leben etwa in Amsterdam, Frankfurt a. M. oder Prag, was keinesfalls auf mangelnde Quellen zurückzuführen ist. Vielmehr hat es gerade den gegenteiligen Anschein, als ob die jeweils vorhandenen großen Aktenbestände und die zahlreichen internen jiddischen und hebräischen Quellen „abschreckend“ auf interessierte Wissenschaftler gewirkt hätten. Jedoch ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch diese Defizite beseitigt werden. Wünschenswert ist das auch insofern, da eben jene Epoche die sozialen, religiösen und kulturellen Umwälzungen am Ende des 18. Jahrhunderts allmählich vorbereitete und somit die jüdische Aufklärung und Moderne sowie deren historische Notwendigkeit erst vollständig durch die Kenntnis der vorangehenden Prozesse verständlich werden.

Geschichte der Juden Mitteleuropas 1500-1800

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