Читать книгу In Liebe umarmen - Stephen Levine - Страница 14

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Gemeinsame Heilmeditation

Diese Übung wird von zwei Partnern ausgeführt, die sich darauf einigen, daß der eine vorübergehend als Sender und der andere als Empfänger der heilenden Energien dient, die in diesem Experiment fließen. Sie sitzen sich gegenüber und sehen einander in die Augen.

Sitze bequem – und blicke in die Augen deines Partners.

Fühle die Präsenz, die lebendige Soheit in diesen Augen.

Laß dich sehen.

Laß dich gesehen werden.

Spüre diesen Menschen, der dir gegenübersitzt. Und auch dieses Wesen, das den einzigen Wunsch hat, glücklich zu sein – den Wunsch, frei zu sein von Leid.

Die Person, die du jetzt anschaust, ist vergänglich. Eines Tages wird sie sterben.

Und sie sieht dich auf die gleiche Weise.

Spüre diese gemeinsame Situation, diese Unbeständigkeit, diesen ständig wiederkehrenden Schmerz des Menschseins.

Teile diesen Schmerz mit dem anderen auf dem Weg zu einer neuen Heilung.

Sender: Spüre im Körper deines Partners jeden Bereich, der vielleicht nach Heilung verlangt. Registriere in deinem eigenen Körper alle Empfindungen, in denen sich die Erfahrung des anderen widerspiegelt.

Nähere dich diesen Beschwerden im gemeinsamen Körper voller Güte. Empfange in deinem, in eurem Körper teilnahmsvoll die Mutlosigkeit des anderen.

Empfänger: Laß es zu, daß sichtbar wird, was in dir nach Heilung ruft. Öffne dich dieser Heilung. Laß sie ein.

Laß deinen Partner durch dein Herz wissen, welcher Teil des Körpers, welcher Aspekt der Seele der Harmonie bedarf.

Du brauchst nichts zu formulieren. Laß dich einfach vom anderen empfangen.

Decke die Wunde auf, die Heilung ersehnt.

Das Bedürfnis, sich zu schützen, diese Anspannung im Bauch immer festzuhalten, fällt viel zu schwer. Das Leid ist zu groß.

Laß es los. Laß es im Herzen deines Partners ruhen.

Sender: Nähere dich barmherzig dem Schmerz deines Partners.

Erkenne den körperlichen, seelischen und spirituellen Kummer an, der sich in ihm verbirgt.

Registriere, in welchem Maß die Empfindungen von Körper und Geist deines Partners in dir widerklingen.

Begegne diesen Gefühlen, diesen Empfindungen mit Erbarmen und liebevoller Güte.

Beachte von Augenblick zu Augenblick den Strom der Empfindung in jenem Bereich.

Begegne jeder Empfindung in jedem Augenblick sanft und barmherzig.

Löse die Spannung rings um die Empfindungen, um die Gedanken – laß sie in Geist und Körper schweben.

Laß sie im barmherzigen Gewahrsein schweben.

Erkenne, daß es in deinem Partner etwas gibt, das willig ist, zu sterben, zu entfliehen – das der Welt müde ist und sich aus diesem schmerzerfüllten Leben zurückziehen möchte. Manche Bereiche unseres Körpers hat der Kummer gefühllos gemacht.

Erfülle diese Bereiche, die deine Umarmung ersehnen, allmählich mit liebevoller Güte.

Konzentriere eine Anteilnahme am Wohlergehen deines Partners in seinem Körper, die seinen Schmerz mit Liebe statt mit Furcht berührt. Die ihm nicht mit kleinlichem Mitleid, sondern mit unermeßlichem Mitgefühl begegnet.

Folge dabei nicht so sehr deinem Verstand. Laß einfach die Energie deines Herzens in die Bedürfnisse des Körpers deines Partners fließen.

Eine heilende Osmose beginnt, die sowohl den Sendenden als auch den Empfangenden im Herzen der Heilung stärkt.

Erspüre einen schmerzenden Bezirk in deinem Partner und sende dieses Erbarmen und diese Heilung durch deine Augen direkt in sein Unbehagen.

Empfänger: Registriere jeden Bereich, der deine Bereitschaft beschränkt, dem Partner deinen Schmerz zu offenbaren – jede Regung, die seiner Liebe den Zugang zu deinem Leid verwehrt.

Nimm die Heilung an. Laß die Liebe des anderen ein.

Es ist so isolierend, so einsam, mit seinem Schmerz allein zu sein. Teile ihn mit dem Erbarmen.

Nimm die Herzensgüte an, nimm sie in deiner Bereitschaft zur Heilung auf.

Öffne deinen Schmerz für die Aussicht auf Heilung. Für die Möglichkeit neuer Wärme, neuer Sanftheit.

Beobachte, wie das Tor zwischen deinem Schmerz und der heilenden Güte durch den Zweifel blockiert und durch die Erwartung begrenzt werden kann. Laß die Güte ein.

Sender: Vertiefe die Intensität dieser Absicht zum Heilen. Richte dein Gewahrsein von Augenblick zu Augenblick auf die Empfindungen, die im Körper des anderen zu erahnen, wenn nicht sogar zu spüren sind.

Welle auf Welle heilender Güte strahlt in den Schmerz deines Partners hinein. Und jede dieser Wellen wird von seinem Schmerz empfangen.

Langsam kann sich dieser eingeschlossene Schmerz entspannen.

Ruhig breitet sich die sanfte Heilung aus und umfängt die Empfindung wie der zärtliche Arm der Barmherzigen Mutter oder das Herz des Göttlichen Geliebten.

Empfänger: Laß es zu, daß dein Körper erfüllt wird von der Anteilnahme deines Partners an deinem Wohlergehen, von seinem Mitgefühl und seiner Herzensgüte. Erlaube deinem Schmerz, in das gemeinsame Herz der Heilung zu gelangen.

Laß deinen Partner an deiner Heilung teilhaben.

Empfange dieses Erbarmen, das wir uns selbst so schwer entgegenbringen können. Öffne dich dieser Fürsorge. Nimm diese tiefe Liebe an.

Laß sie ein. Empfange sie.

Sender: Achte auf jeden Widerstand oder Zweifel, der deine Kraft beschränkt, an der Heilung teilzuhaben.

Laß das machtvolle Streben nach dem Wohlergehen deines Partners jeden Kummer durchdringen, der in ihm zurückgeblieben ist. Habe Erbarmen mit ihm und mit dir selbst.

Erinnere dich an die Kraft, an die gewaltige Kraft deiner eigenen großen Natur.

Ihr Klang ist wie das Gebrüll von zehntausend Löwen.

Diese Kraft kannst du in jenen Schmerz hineinfließen lassen.

Molekül für Molekül heilt diese Kraft das Fleisch, das den Schmerz umklammert – und den Geist, der an seinem Leid haftet.

Fühle dich mit Erbarmen und liebevoller Güte in das ein, was immer wieder bewertet und angstvoll verneint wurde. Laß die Heilung ein.

Zentriere dich von Augenblick zu Augenblick in den Empfindungen deines Körpers und strahle in jedem Augenblick den tiefen Wunsch nach Gesundheit und Heilung deines Partners auf die Regionen aus, die ihr Gleichgewicht wiederfinden möchten.

Empfänger: Registriere alles, was die Möglichkeit der Heilung beschränkt. Laß es los. Kein Zweifel, keine Furcht, kein Zorn. Nichts davon lohnt die Mühe, daran festzuhalten. Dies ist der Moment, für den du Geburt angenommen hast.

Beobachte, wie selbst Gleichgültigkeit etwas so Kostbares, so Wesentliches blockieren kann. Löse dich davon.

Konzentriere dich immer wieder auf das Annehmen dieser Fürsorge, dieser Anteilnahme an deinem Wohlergehen.

Fühle, wie das mächtige Tosen im Herzen des Partners in deinem Herzen widerhallt.

Laß dieses Tosen seines unermeßlichen Wunsches nach deinem Wohlergehen den Schmerz und die Müdigkeit verdrängen.

Laß die Heilung ausstrahlen. Nimm die Heilung auf.

Achte auf jede Furcht davor, eine solche Liebe zu empfangen. Laß sie ein.

Beachte auch die Furcht, eine solche Liebe zu verströmen. Laß sie durch dich hindurchfließen.

Laßt die Heilung, für die wir alle Geburt annahmen, im Herzen des Partners schweben.

Laßt sie frei in seiner großen Natur fließen.

Nehmt sie in eurem großen Herzen auf.

Schließt nun beide eure Augen. Laßt sie ruhen.

Laßt das Herz einfach schlagen.

Laßt den Atem einfach atmen.

Ruht einfach im Sein, in eurer eigenen großen Natur.

Wenn du bisher die Rolle des Sendenden gespielt hast, dann richte die Aufmerksamkeit auf den Punkt in deinem Verstand, in deinem Körper, in deinem Geist, wo ein Kummer, ein Schmerz zu spüren ist, der nach Heilung verlangt. Löse dich von dem „Ort der Macht“, aus dem heraus du gesendet hast, und sei einfach der Empfangende. Öffne dich der Heilung, die von deinem Partner ausstrahlt.

Laß deine Aufmerksamkeit die Region im Körper, im Geist, im Herzen umarmen, die Heilung ersehnt.

Laß los. Öffne dich.

Setze deinen Schmerz der Heilung aus. Entspanne dich gegenüber dem Schmerz. Stelle einen Kontakt zu den Empfindungen in deinem Körper her, damit sie nun für das Erbarmen und die Fürsorge deines Partners empfänglich werden.

Wenn du bisher die Rolle des Empfangenden gespielt hast, dann laß dich jetzt von der mächtigen Kraft des Herzens durchdringen.

Erfülle dein Herz mit der tiefen Fürsorge, mit der grenzenlosen Anteilnahme am Wohlergehen des anderen.

Was du zuvor empfangen hast, strahlst du nun aus. Konzentriere allmählich die Kraft deiner liebevollen Güte in dir.

Berühre den Schmerz deines Partners mit heilendem Erbarmen.

Erspüre seinen Schmerz und strahle Wellen der Anteilnahme an seinem Wohlergehen auf ihn aus.

Sende in den Brennpunkt von Empfindungen und Gefühlen in seinem Körper eine Sanftheit, ein weites Gewahrsein, das sie ganz und gar in sich aufnimmt.

Laß deine Fürsorge zu, strahle sie aus.

Empfänger: Laß die Fürsorge des Partners zu, empfange sie.

Diese Verbindung ist so machtvoll. Du denkst sie nicht, du bist sie.

Laß sie zu. Laß sie ein.

Nimm diese tiefe Liebe an. Laß sie ein. Habe Erbarmen mit dir selbst.

Spüre, wie Anteilnahme und Herzensgüte deinen Schmerz berühren. Laß sie ein.

Nichts lohnt die Mühe, das Erbarmen von deinem Schmerz fernzuhalten. Nichts ist dieser Mühe wert. Öffne dich.

Laß die gewaltige Kraft der Fürsorge, diese Wellen der liebevolle Güte, die vom Herzen deines Partners durch seine Augen strahlen, direkt in deine Heilung fließen.

Sender: Laß dich von der Urgewalt deiner Liebe nicht verwirren. Laß sie durch dich hindurchfließen. Laß sie hinausfließen.

Habe teil an der Heilung deines Partners. Mit jedem Herzschlag, mit jedem Atemzug strahlen Wellen von dir aus. Durchtränke ihn mit Erbarmen und liebevoller Güte. Erfülle ihn mit deiner Fürsorge.

Entsende und empfange deine Heilung, dein Geburtsrecht.

Schließt nun eure Augen. Verweilt einfach beieinander.

Spürt gemeinsam dieses Wesen, mit dem ihr euer Herz teilt. Fühlt dieses Geschenk. Fühlt die Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, diesen Augenblick mit diesem Wesen verbringen zu können. Einen so kostbaren Moment.

Verbündete der Heilung. Gefährten im Herzen.

In Liebe umarmen

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