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Anbau

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In den alten Bauerngärten fehlte der Baldrian nicht, man wollte die heilkräftige Pflanze in der Nähe haben. In unseren Gemüsegärten säen wir übrigens noch immer eine Baldrianart, den Feldsalat, Valerianella olitoria (Valerianella locusta), auch Rapunzel genannt.

Baldrian in den Gemüsegarten gepflanzt, fördert das Wachstum und Gedeihen des Gemüses. Baldrian zieht Regenwürmer an, unsere unersetzlichen Helfer im Garten. Diese durchlüften den Boden und stellen den besten Kompost her. Baldrian unter den Kompost gemischt, fördert darin die umsetzende Tätigkeit der Regenwürmer.

Im biologisch-dynamischen Anbau verwendet man ein Baldrianpräparat, das man im Spätherbst auf die Tomaten und im Frühjahr auf die Obstbaumblüte spritzt, um die Pflanzen vor Frost zu schützen. Man macht sich dabei die Wärmewirkung des Baldrians zunutze. Erinnern wir uns an den süßlich-warmen Duft des Baldrians im Sommer. Diese Wärmekräfte kann man sich zum Schutz der Pflanzen nutzbar machen. Baldrian weckt auch die Blütenkräfte der Pflanzen. Balkon- und Kübelpflanzen blühen reichlicher und länger, Bohnen, Erbsen, Erdbeeren entwickeln mehr Blüten, wenn sie mit dem Baldrianpräparat behandelt werden. Ein kurzes Bad der Samen von Tomaten, Lauch und Weizen in verdünntem Baldrianextrakt stärkt die Pflanzen und macht sie widerstandsfähig. (Kein Leguminosen-Saatgut damit vorbehandeln.) Von diesem nach biologischdynamischen Grundsätzen zubereiteten Extrakt gibt man 50 Tropfen auf 5 Liter laumwarmes Wasser. Ca. 5 Minuten rühren. Der Extrakt kann über verschiedene Bezugsquellen, die Produkte für naturgemäßen Pflanzenbau führen, bezogen werden. Man kann ihn auch selbst herstellen:

Baldrian-Blütenextrakt

Frische Baldrianblüten im Entsafter entsaften.

Mit Regenwasser mischen: ca. 70% Baldriansaft; ca. 30% Regenwasser

in Flaschen füllen, gut verschließen. Hält sich gut. Zum Gießen und Spritzen diesen Extrakt 1:10 mit Regenwasser mischen, ca. 3 Minuten verrühren.

Der Baldrian stellt keine großen Ansprüche an den Boden, liebt einen feuchten Standort und dankt tiefgründige Erde mit gutem Wurzelwachstum. Er wächst im Halbschatten wie auch in der prallen Sonne. Wir düngen ihn mit verrottetem Mist. Im Handel sind Samen und Pflanzen erhältlich. Der Same ist nur ein halbes Jahr keimfähig. Er braucht lange, bis er keimt, erst nach 3–4 Wochen zeigen sich die ersten Blättchen. Wir säen ihn im zeitigen Frühjahr im Saatkasten unter Glas oder ab Mitte Mai ins Freiland. Baldrian ist ein Lichtkeimer, deshalb die Samen nicht mit Erde bedecken, sondern nur andrücken. Die Pflänzchen im Abstand von 60–100 cm voneinander pflanzen, die Pflanzen werden groß. (Mein Baldrian im Garten ist 1,60 cm hoch.) Sie brauchen eine Weile, bis sie sich entwickeln, aber bis zum Spätsommer hin können sie schon zu stattlichen Pflanzen herangewachsen sein. Wir können den Baldrian auch in Kübeln und Kästen pflanzen, müssen ihn jedoch immer gut feucht halten. Die Blüte erscheint erst im zweiten oder dritten Jahr.

Wenn man den Baldrian zieht, um die Wurzeln zu gebrauchen, sollte man die Blüten abschneiden, sobald sie herauskommen, um das Wachstum der Wurzeln anzuregen. Wir graben die Wurzeln im 2. oder 3. Jahr, wenn das Laub ganz abgestorben ist. Der Baldrian bildet Ausläuferpflanzen, die man im Frühjahr abtrennt und verpflanzt.

Medizin der Erde

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