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Heilwirkung

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Die Arnika oder Wohlverleih hat viele wohlverleihende Eigenschaften. Sie ist von alters her eines der bekanntesten Wundheilmittel. Pfarrer Kneipp hat die Arnika sehr gelobt: »Die Tinktur der Arnika halte ich für das erste Heilmittel bei Verwundungen und kann es deshalb nicht genug empfehlen.« Ich möchte mich diesem Lob anschließen und empfehle die Arnikatinktur für jede Hausapotheke. Neuere wissenschaftliche Studien haben die schmerzstillende, durchblutungsfördernde und entzündungshemmende Wirkung der Arnika nachweisen können. Ihre entzündungshemmende Kraft greift so schnell und früh in Entzündungsprozesse im Körper ein, dass der Arnika in unserer Zeit die Auszeichnung »pflanzliches Cortison« verliehen wurde. Arnika wirkt äußerlich angewendet heilend bei allen Schäden, die durch Stoß, Stich, Fall und Schnitt, generell bei allen stumpfen Verletzungen, bei Unfallfolgen und Sportverletzungen entstanden sind. Sie wirkt entzündungshemmend, antiseptisch, stillt den Wundschmerz und regeneriert das Gewebe. Nicht blutende Wunden, Abszesse, Furunkel und Beingeschwüre werden mit verdünnter Arnikatinktur gereinigt, danach legt man eine Kompresse, in verdünnter Arnikatinktur getränkt, auf. Bei Quetschungen, Verstauchungen, Prellungen, Schleimbeutelentzündungen, Gelenksentzündungen, Lymphgefäßentzündungen, Blutergüssen, rheumatischen Schmerzen, Sehnenscheidenentzündungen, Ödemen, Entzündungen durch Insektenstiche, Venenleiden, Karpaltunnelsyndrom macht man Umschläge mit verdünnter Arnikatinktur oder trägt die Salbe auf.

Bei Mandelentzündung, Heiserkeit und rauer Stimme hilft Gurgeln mit verdünnter Arnikatinktur. Hierfür gibt man einige Tropfen Arnikatinktur in einen starken Absud aus Bibernellwurzeln, Pimpinella saxifraga. Bei Mund- und Zahnfleischerkrankungen macht man Pinselungen mit der verdünnten Tinktur. Müde Glieder und Füße reibt man mit Arnikaöl ein.

Die Kräfte der Arnika müssen richtig dosiert werden. Unverdünnt kann die Tinktur oder der Tee Hautentzündungen, Ekzeme und Allergien hervorrufen. Arnikazubereitungen sollten nicht angewendet werden bei bekannter Arnikaallergie und Überempfindlichkeit gegen Korbblütler. Bei Arnikaempfindlichkeit wende man lieber Zubereitungen aus anderen Pflanzen wie Ringelblume oder Beinwell an.

Zu Umschlägen und Waschungen wird die Tinktur mit abgekochtem Wasser verdünnt: 1 Esslöffel Tinktur auf ¼ Liter Wasser; bei möglicher Empfindlichkeit: 1 Esslöffel auf ½ Liter Wasser. Auch Arnikatee kann für Umschläge verwendet werden.


Arnikatinktur oder Arnikaessenz gibt es in der Apotheke zu kaufen. Besonders gut bewährt hat sich die Arnikaessenz der Firma Wala. Die Arnikatüchlein derselben Firma eignen sich sehr gut für die Reise- und Wanderapotheke, da sie wie Erfrischungstücher verpackt sind.


Arnikatinktur

Frische verlesene Arnikablüten1 Teil
75-prozentiger Weingeist5 Teile

Bei dieser Mengenangabe handelt es sich um Raumteile. Die Blüten aus den grünen Körbchen zupfen, in ein Glas füllen, mit dem Alkohol übergießen, gut verschließen und ca. 2 Wochen ziehen lassen. Öfter schütteln. Abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.

Arnika-Heil-und-Massageöl

15 frische Arnikablüten

10 frische Ringelblumenblüten

750 ml natives Oliven- oder Sonnenblumenöl

20 Tropfren ätherisches Lavendelöl

10 Tropfren ätherisches Zitronenöl

Die verlesenen Blüten in ein Schraubglas füllen, mit dem Öl übergießen, gut verschließen und zwei Wochen stehen lassen. Abfiltern, die ätherischen Öle zugeben und in dunkle Flaschen abfüllen.

Ein sehr gutes Körper- und Heilöl bei Neuralgien und Muskelschmerzen, zur Sportmassage und Pflege schlecht durchbluteter Haut. Wirkt durchblutungsfördernd und kräftigend.

Die Arnika ist auch eine Heilpflanze, um Herz- und Kreislauf zu stützen und zu stärken.

Noch auf seinem Sterbebett hat Goethe die Heilkraft der Arnika gerühmt. Er hat sie als Stärkung für sein Herz verwendet.

»Fühlte ich doch, als Leben und Tod in mir den Kampf begannen, dass die Lebensscharen mit dieser Blume auf ihrem Panier den Durchbruch erzwangen, und dem Feindlich-Stockenden, Tödlich-Bedrückenden sein Austerlitz bereitet wurde. In der Genesung verjüngt, preise ich sie höchstlichst, und es ist doch nur sie selbst, die sich preist, die wahrhaft unerschöpfliche Natur.«

Die vor Gesundheit und Kraft strotzende Arnika kann dem müden Körper wieder Kräfte geben. Sie wirkt vor allem anregend auf das Herz und den Kreislauf. Sie kann die Gefäße erweitern und stärkt das arterielle und venöse Gefäßsystem. So hilft Arnika bei Arteriosklerose, Altersherz, coronaren Herzkrankheiten, Angina pectoris und beugt dem Schlaganfall vor.

Die innerliche Verwendung der Arnika ist jedoch nicht unproblematisch und sollte als Selbstmedikation zu Heilzwecken nicht angewandt werden. Bei Überdosierung kann es zu Nebenwirkungen wie Nasenbluten, Schwindel, Herzrhythmusstörungen usw. kommen.

Die Reaktion auf den innerlichen Gebrauch von Arnikatee oder Tinktur ist je nach Person sehr verschieden und muss individuell eingestellt werden.

Die allgemein übliche Dosierung der Arnikatinktur zum inneren Gebrauch ist 2–5 Tropfen in Tee oder Wasser. Bei Kreislaufstörungen und Erschöpfungszuständen, bei Bergtouren besonders in extremen Höhen hat sich die Arnikatinktur sehr bewährt. Bei meiner letzten Reise durch den Himalaja hat sie in meinem Notgepäck nicht gefehlt. Als es auf 4000 Meter nicht mehr gehen wollte und die Füße wie Blei waren, haben mich einige Tropfen der Arnikatinktur wieder auf die Beine gebracht. Keine Nebenwirkungen erzeugt die homöopathische Zubereitung der Arnika. Diese wird ab D4 zum Beispiel vor oder nach Operationen eingenommen und zur Behandlung von Schockfolgen, Gehirnerschütterung, Schlaganfall und zur Infarktnachsorge verwendet.

Kreislauftropfen

Arnica D310 ml
Cactus Dl10 ml
Crataegus Dl10 ml
3 x 10 Tropfen täglich

Bei Kreislaufstörungen und Erschöpfungszuständen. Diese Mischung kann man sich in der Apotheke herstellen lassen. Die Arnikatinktur leistet zur Behandlung von Gehirnerschütterung gute Dienste. Dosierung: 3- bis 5-mal täglich 5 Tropfen auf einen Esslöffel Wasser. Wie alle Arnikazubereitungen nicht einnehmen bei Überempfindlichkeit gegen Arnika.

Die Arnikapflanzen für Zubereitungen in Deutschland stammen hauptsächlich aus Osteuropa. Arnika wurde in früheren Zeiten als Abtreibungsmittel verwendet. Schwangere sollten Arnikatinktur nicht innerlich einnehmen. In der Apotheke sind Arnikablüten als Arnicae flos erhältlich, ebenso die Tinktur.

Kommission E

Die Kommission E hat für Arnica montana und Arnica chamissonis eine Monographie erstellt. Sie bestätigt die klassischen Anwendungsgebiete wie Verletzungs- und Unfallfolgen. Als Gegenanzeigen führt sie die Arnikaallergie an.

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